E. Lask »Die Lehre vom Urteil«
Die Unterwühlung der Gegenstandsregion durch die Subjektivität
11 Minuten
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Beschreibung
vor 18 Jahren
Der dem Ostjudentum entstammende Emil Lask, geboren 1875, fiel 1915
als Soldat im ersten Weltkrieg in Galizien. Der Philosoph sah sich
selbst als zur Schule des Neukantianismus gehörig. In seinen
Hauptwerken, die Versuche und Ansätze einer neuen Grundlegung der
Philosophie sind, kommen allerdings auch andere, neue Einflüsse,
z.B. durch die Phänomenologie Edmund Husserls, zum Tragen. Die
starke Rezeption und Würdigung seines originellen Werkes in den
zwanziger Jahren fand im Nationalsozialismus ein jähes Ende.
Sein letztes Werk »Die Lehre vom Urteil« (1912) trachtet danach,
die Grenzen der nach Kant neu erkannten zwei logischen Bereiche des
Transzendent-logischen und des Immanent-logischen auszuloten und zu
bestimmen. Transzendent kennzeichnet hier den Bereich, in
dem »das eigentliche und einzige wahre Ansich«, unangetastet vom
Subjekt, seinen Ort hat. Immanent hingegen heißt alles, das
innerhalb der Sphäre der Subjektivität sich abspielt. Das Urteil
schließlich, das »ja« oder »nein«, der Ursprung von Positivität und
Negativität, soll in diesem Gefüge seine Stellung zugewiesen
bekommen.
Der gelesene Abschnitt »Die Unterwühlung der Gegenstandsregion
durch die Subjektivität« erörtert den Umgang des Subjekts mit der
Welt, deren ursprüngliche Ganzheit es niemals fassen kann. Vielmehr
wird vor allem Sinngeschehen diese Ganzheit durch die Subjektivität
in Fragmente zerschlagen, diese danach wiederum erneut
zusammengesetzt. Am Ende jedoch, nach diesem Vorgang der
sogenannten »Erkünstelung«, der »Schaffung einer neuen Sinnregion«
durch die Subjektivität, wird jene sich wieder verselbständigen und
als ein quasi Unabhängiges der Subjektivität erneut
entgegentreten.
Seiten 160-165 aus der Erstausgabe 1912, Mohr-Siebeck, Tübingen.
als Soldat im ersten Weltkrieg in Galizien. Der Philosoph sah sich
selbst als zur Schule des Neukantianismus gehörig. In seinen
Hauptwerken, die Versuche und Ansätze einer neuen Grundlegung der
Philosophie sind, kommen allerdings auch andere, neue Einflüsse,
z.B. durch die Phänomenologie Edmund Husserls, zum Tragen. Die
starke Rezeption und Würdigung seines originellen Werkes in den
zwanziger Jahren fand im Nationalsozialismus ein jähes Ende.
Sein letztes Werk »Die Lehre vom Urteil« (1912) trachtet danach,
die Grenzen der nach Kant neu erkannten zwei logischen Bereiche des
Transzendent-logischen und des Immanent-logischen auszuloten und zu
bestimmen. Transzendent kennzeichnet hier den Bereich, in
dem »das eigentliche und einzige wahre Ansich«, unangetastet vom
Subjekt, seinen Ort hat. Immanent hingegen heißt alles, das
innerhalb der Sphäre der Subjektivität sich abspielt. Das Urteil
schließlich, das »ja« oder »nein«, der Ursprung von Positivität und
Negativität, soll in diesem Gefüge seine Stellung zugewiesen
bekommen.
Der gelesene Abschnitt »Die Unterwühlung der Gegenstandsregion
durch die Subjektivität« erörtert den Umgang des Subjekts mit der
Welt, deren ursprüngliche Ganzheit es niemals fassen kann. Vielmehr
wird vor allem Sinngeschehen diese Ganzheit durch die Subjektivität
in Fragmente zerschlagen, diese danach wiederum erneut
zusammengesetzt. Am Ende jedoch, nach diesem Vorgang der
sogenannten »Erkünstelung«, der »Schaffung einer neuen Sinnregion«
durch die Subjektivität, wird jene sich wieder verselbständigen und
als ein quasi Unabhängiges der Subjektivität erneut
entgegentreten.
Seiten 160-165 aus der Erstausgabe 1912, Mohr-Siebeck, Tübingen.
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