Alexander Behrmann: Kann weg - Gewinnerstück "Public Workshop"
13 Minuten
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Beschreibung
vor 7 Jahren
Mit Julia Riedler, Sebastian Weber / Regie: Lorenz Schuster / BR
2016 // "Das Vergessen bezeichnet den Verlust von Erinnerung, die
Verdrängung von Erlebtem oder die Verleugnung von Geschehenem.
'Vergessen' scheint per se ein durchweg negativ besetztes Wort zu
sein. Dabei wäre es doch großartig, bewusst und mit gutem Gewissen
zu vergessen. Dass das nicht so einfach ist, wusste schon Friedrich
Nietzsche, der feststellte: 'Man vergisst nicht, wenn man vergessen
will'. Mit Hilfe von Alexander Behrmanns Kann weg scheint dies
jedoch für einen kurzen Augenblick auf befreiende Weise ganz
leicht. Eine Frau schließt einen Vertrag mit einer Firma und hat
die Chance auszumisten: Weder Schriftsteller, Musiker, Filmemacher
oder Ex-Freunde bleiben verschont und auch andere Erinnerungen
nicht, die ihr aus heutiger Sicht unnütz erscheinen. Was bleibt?
Man könnte sagen: Das ganze Leben besteht aus Erinnern. Es macht
uns zu dem, was wir sind, ruft magische Momente hervor und doch
trügt es uns manchmal. Behrmann schafft es mit Kann weg, stilsicher
und ausdrucksstark über diese Konstruktion und Dekonstruktion von
Identität aus Erinnern und Vergessen zu erzählen. Oder wie es in
einem Drama von Jean Anouilh heißt: 'Würden sich die Menschen um
das Vergessen nur halb so viel bemühen, wie um das Erinnern, dann
wäre die Welt längst ein friedliches Paradies.'"(Jurybegründung)
2016 // "Das Vergessen bezeichnet den Verlust von Erinnerung, die
Verdrängung von Erlebtem oder die Verleugnung von Geschehenem.
'Vergessen' scheint per se ein durchweg negativ besetztes Wort zu
sein. Dabei wäre es doch großartig, bewusst und mit gutem Gewissen
zu vergessen. Dass das nicht so einfach ist, wusste schon Friedrich
Nietzsche, der feststellte: 'Man vergisst nicht, wenn man vergessen
will'. Mit Hilfe von Alexander Behrmanns Kann weg scheint dies
jedoch für einen kurzen Augenblick auf befreiende Weise ganz
leicht. Eine Frau schließt einen Vertrag mit einer Firma und hat
die Chance auszumisten: Weder Schriftsteller, Musiker, Filmemacher
oder Ex-Freunde bleiben verschont und auch andere Erinnerungen
nicht, die ihr aus heutiger Sicht unnütz erscheinen. Was bleibt?
Man könnte sagen: Das ganze Leben besteht aus Erinnern. Es macht
uns zu dem, was wir sind, ruft magische Momente hervor und doch
trügt es uns manchmal. Behrmann schafft es mit Kann weg, stilsicher
und ausdrucksstark über diese Konstruktion und Dekonstruktion von
Identität aus Erinnern und Vergessen zu erzählen. Oder wie es in
einem Drama von Jean Anouilh heißt: 'Würden sich die Menschen um
das Vergessen nur halb so viel bemühen, wie um das Erinnern, dann
wäre die Welt längst ein friedliches Paradies.'"(Jurybegründung)
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