Das älteste Systemprogramm des deutschen Idealismus
Entwurf zu einem philosophischen System, wahrscheinlich von Hegel
6 Minuten
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Beschreibung
vor 18 Jahren
Im März 1913 erwarb die Königliche Bibliothek in Berlin bei einer
Auktion einen Hegel-Autographen von der Firma Leo Liepmannssohn,
die keine genauere Auskunft über die Herkunft des fragmentarischen
Manuskripts geben konnte. (Es ist nur das letzte Blatt erhalten,
welches mit dem Ende eines Satzes beginnt: »... eine Ethik.«). 1917
wurde der Text als das Ȋlteste Systemprogramm des deutschen
Idealismus« von Franz Rosenzweig herausgegeben, der, obgleich die
Handschrift eindeutig von Hegel stammt, die Verfasserschaft
Schelling zuschrieb. Fast zehn Jahre später wurde Hölderlin als
Autor erwogen, was eine Debatte auslöste, die Anfang der 30er Jahre
zu der landläufigen Meinung führte, daß Schelling zwar der Autor
gewesen sei, Hölderlin jedoch entscheidende Gedanken beigesteuert
habe; Hegel hingegen habe den Text nur abgeschrieben. Die nun bis
heute nicht widerlegten Gründe dafür, daß doch Hegel der geistige
Vater des Systemprogramms sei, wurden erst 1965 von Otto
Pöggeler vorgetragen.
Wer auch immer der Autor gewesen sein mag, das
Systemprogramm verweist – wenn auch in jeweils anderer
Hinsicht – auf die drei berühmten Tübinger Stiftler Hegel,
Hölderlin und Schelling. So erwartet der heute von Tübinger
Studenten als Podcast vorgestellte Text über 200 Jahre nach seiner
Entstehung auf Hörer, denen die Frage noch etwas sagt: Wie muß
eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein?
Auktion einen Hegel-Autographen von der Firma Leo Liepmannssohn,
die keine genauere Auskunft über die Herkunft des fragmentarischen
Manuskripts geben konnte. (Es ist nur das letzte Blatt erhalten,
welches mit dem Ende eines Satzes beginnt: »... eine Ethik.«). 1917
wurde der Text als das Ȋlteste Systemprogramm des deutschen
Idealismus« von Franz Rosenzweig herausgegeben, der, obgleich die
Handschrift eindeutig von Hegel stammt, die Verfasserschaft
Schelling zuschrieb. Fast zehn Jahre später wurde Hölderlin als
Autor erwogen, was eine Debatte auslöste, die Anfang der 30er Jahre
zu der landläufigen Meinung führte, daß Schelling zwar der Autor
gewesen sei, Hölderlin jedoch entscheidende Gedanken beigesteuert
habe; Hegel hingegen habe den Text nur abgeschrieben. Die nun bis
heute nicht widerlegten Gründe dafür, daß doch Hegel der geistige
Vater des Systemprogramms sei, wurden erst 1965 von Otto
Pöggeler vorgetragen.
Wer auch immer der Autor gewesen sein mag, das
Systemprogramm verweist – wenn auch in jeweils anderer
Hinsicht – auf die drei berühmten Tübinger Stiftler Hegel,
Hölderlin und Schelling. So erwartet der heute von Tübinger
Studenten als Podcast vorgestellte Text über 200 Jahre nach seiner
Entstehung auf Hörer, denen die Frage noch etwas sagt: Wie muß
eine Welt für ein moralisches Wesen beschaffen sein?
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