KI-Gipfel in Bletchley: Zynische Symbolik
14 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Politik und Wissenschaft sind sich einig: Ein Missbrauch der
Atomkraft oder gar ein Atomkrieg wären verheerend für die
Menschheit. Deshalb haben die Vereinten Nationen schon 1957 die
Internationale Atomenergie-Organisation IAEA gegründet. Die
Behörde soll dafür sorgen, dass die Atomkraft weltweit friedlich
genutzt wird und kriegerischen Missbrauch verhindern. Nach diesen
Vorbild möchte der britische Premierminister Rishi Sunak die
Künstliche Intelligenz weltweit überwachen und einen Missbrauch
der KI möglichst unterbinden. Sunak hat deshalb diese Woche
Regierungen und Wirtschaftsvertreter aus den USA, China, der EU
und der Schweiz zu einem KI-Sicherheitsgipfel nach England
eingeladen. Dieser «AI Summit» hat im Bletchley Park
stattgefunden. Sunak wollte damit wohl an die Geschichte des
Ortes anknüpfen: Im Bletchley Park haben englische Mathematiker
rund um Alan Turing im Zweiten Weltkrieg die Rechenmaschine
erfunden, mit deren Hilfe sie die deutsche
Verschlüsselungstechnik Enigma knacken konnten. Auf den ersten
Blick klingt das alles sinnvoll, ja sympathisch. Und doch hätte
Rishi Sunak für seinen Gipfel keinen schlechteren Ort wählen
können. Denn dieser Bletchley Park steht auch für drei kapitale
Fehler in der Computergeschichte. Es sieht ganz so aus, als hätte
die Politik daraus nichts gelernt. Mein Wochenkommentar über die
drei grossen Fehler der Politik im Umgang mit der Künstlichen
Intelligenz.
Matthias Zehnder ist Autor und Medienwissenschaftler in Basel. Er
ist bekannt für inspirierende Texte, Vorträge und Seminare über
Medien, die Digitalisierung und KI.
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