Folge 139: Andrés Escobar – Zur falschen Zeit am falschen Ort

Folge 139: Andrés Escobar – Zur falschen Zeit am falschen Ort

49 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Das Eigentor des kolumbianischen Verteidigers Andrés Escobar am 22.
Juni im zweiten Vorrundenspiel der WM '94 gegen Gastgeber USA ist
das verhängnisvollste der Fußballgeschichte. Kolumbien verpasst das
Achtelfinale, zehn Tage später wird Escobar in seiner Heimatstadt
Medellin auf dem Parkplatz eines Nachtclubs erschossen. Ein
kausaler Zusammenhang ist nicht belegbar. In einem von
Drogenkriminalität verseuchten Land, in dem der Fußball das
gebeutelte Volk stolz und die Drogenbosse noch reicher machen
sollte, ist der Verdacht allerdings naheliegend. Der große Pelé
hatte die Nationalmannschaft zum WM-Geheimfavoriten ausgerufen. Die
Erwartungshaltung aufgeblasen, der Fußball vollgepumpt mit
Drogengeld. Escobar war mit seinen 27 Jahren Anführer und
Hoffnungsträger einer goldenen Generation. Ein Team wie ein
Panini-Legendentreffen: Carlos Valderrama, Adolfo Valencia,
Faustino Asprilla. Escobar galt als Gentleman aus gutem Hause, der
in seiner Spielweise an Franz Beckenbauer erinnerte und beim AC
Mailand eine große Zukunft vor sich haben sollte. Am Morgen des 2.
Juli 1994 wurde dieser Traum von 12 Schüssen zerstört. Aus
Nachholspiel wird Narcos. Wir sprechen vor der Sommerpause über ein
sehr wichtiges Thema des Weltfußballs, das schockiert, bedrückt und
am Ende viele Fragen offen lässt.

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