Folge 11 - Zurück im Leben

Folge 11 - Zurück im Leben

25 Minuten

Beschreibung

vor 10 Monaten
In dieser Folge spreche ich darüber, was mich überwiegend zufrieden
und glücklich machte: - Liebe zu Sprachen, - die Pension -
Selbsthilfegruppen - radikale Krankheitseinsicht - Was ist mein
Charakter, was die Krankheit, - mein Outing 2019 im Winter in der
Eifel, Karlsruhe aufgelöst, Freunde weit weg, kein Auto. In der
Eifel zwei, drei gute Kontakte. Starre! Suche nach dem Sinn, was
macht mir Freude? Sprachen Griechisch, Polnisch, Englisch. Ich
suchte eine Sprachschule und fand eine, die auch online Deutsch als
Fremdsprache lehrte. Ein neuer Job als Onlinetutorin! Ich konnte
mir meine Arbeitszeiten frei einteilen, die Stunden am Tag und in
der Woche mit der Möglichkeit, 24 Stunden vorher abzusagen. Corona
sicherte meinen Arbeitsplatz, aber virtuelle Begegnungen ersetzen
keine echten wie bei meiner jetzigen Tätigkeit. Ich bin mit meiner
Frühpension und dem Zuverdienst privilegiert. Für andere Menschen
ist nicht nur die Gesundheit betroffen sondern auch das Einkommen
mit Gefahr für Altersarmut. Man kann eine teilweise oder volle
Erwerbsunfähigkeitsrente beantragen. Der Medizinischen Dienstes
prüft aus Unkenntnis über die Bipolare Störung nicht immer zum
Vorteil der Betroffenen, die oft den Rechtsweg einschlagen müssen.
Früh erkrankt, wenig gearbeitet, hohe Fehlzeiten führen zu geringen
Renten bis ins Alter. Meine soziale Teilhabe ist im Gegensatz zu
Menschen ohne weitere Absicherung gut, bei sozialen Aktivitäten wie
Essen gehen, in den Urlaub fahren etc. Von der Klinik zu meiner
Selbsthilfegruppe Bipolar Karlsruhe, die mich jahrelang unterstützt
hat, nicht zuletzt mit dem Podcast. Zwei Treffen bei Anwesenheit,
ab Corona einmal im Monat via Skype und lockeres Gruppencafé. Zwei
Stunden erzählen, zuhören und unterstützen. Während eines
Onlinetreffens (ich aus der Eifel) entstand dann auch die Idee zum
Podcast. Vor Ort fand ich zusätzlich eine Gruppe mit zwei Terminen
im Monat. Alles zusammen Stabilität. Mitentscheidend war aber die
radikale Akzeptanz meiner Erkrankung: Bücher, Informationen z.B.
auf der DGBS Internetseite. Meine Erlebnisse waren typisch für die
bipolare Störung. Ungeschützter Sex mit vielen Partnern, viel zu
viel Geld ausgeben, Schulden, Arbeitsplatzverlust mit Hausverbot.
Was ist mein Charakter? Was ist die bipolare Störung? Geholfen hat
mir mein Outing vor den Personen, die es betrifft und die sich
dafür interessieren. Im Gegensatz zu Zypern habe ich Menschen in
der "rückständigen Eifel" getroffen, die sehr viel Verständnis
dafür haben. Die Themen meiner Erkrankung sind in der deutschen
Gesellschaft angekommen, egal ob auf dem Land oder in der Stadt.
2020 habe ich mit meinem Projektpartner Michael in der Eifel
zusammen gesessen und rumgesponnen. Was Christian Drosten kann,
kann ich auch in online Interviews im Podcastformat probieren.
Corona grätschte dazwischen. Deshalb meine Geschichte. Vielleicht
gibt es eine Staffel 2 mit den anderen tollen Menschen, mit so
vielen Talenten und Potenzial sei es musikalisch, literarisch,
gestalterisch.

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