Folge 08 - In Gefangenschaft
25 Minuten
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Beschreibung
vor 11 Monaten
Thema dieser Folge ist die tatsächliche Gefangenschaft Philipps und
meine Gefangenschaft in der Erkrankung. Ich war in der Klinik und
kämpfte - gefangen in Depression, Schuldgefühlen und Scham. Die
Erlaubnis, Philipp im Gefängnis zu besuchen, hat sehr schnell dazu
geführt, die Gedanken und Gefühle meiner Manie zu entzaubern. Die
Festung Hohenasperg über der Stadt bei Ludwigsburg, ein Gefängnis
angepasst an Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Außen: dicke Mauern und ein kahler Innenhof wie im Straflager.
Drinnen: Wärme im modernen Büro mit einem freundlichen Beamten.
Dann wieder wie im Film: Durch eine Schleuse, hinten zu, vorne auf,
wieder zu bis zu einem Flur, in dem ein Beamter Philipp und mich in
ein Zimmer brachte. Es sollte Deutsch gesprochen werden. Einfache
englische Sätze erlaubte der Beamte aber, soweit er sie verstehen
konnte. Ich hatte mich aufs Gespräch gut vorbereitet. "Warum hatte
ich die Polizei gerufen?" Drogen und Bargeld in der Tasche, in der
ich Essen und Trinken mitbringen wollte. Er hatte mich damit
reingezogen. Aber ich liebte ihn immer noch und wollte ihn nach wie
vor heiraten mit der Segnung des Pfarrers im Gefängnis. Philipp
staunte, der Beamte sagte nur, er wäre gerne dabei. Ich erzählte
von meinem Zusammenbruch und der Klinik. Die Ärzte hielten mich für
manisch. Nein, ich doch nicht!!!! Alles top, ich war dort nur wegen
der Angst vor der Drogenmafia. Alles gut, Hochzeitskleid und
Verlobungsring selbst gekauft, die Planung lief. Ich wollte ihn aus
dem Drogensumpf herausholen. Er würde seine Strafe absitzen und
dann ab in ein Zeugenschutzprogramm. Philipp war nicht wütend nur
völlig irritiert und da war immer die große Hoffnung, nicht nach
Nigeria abgeschoben zu werden. Gute Idee der Ärzte, den Realitäts-
und Faktencheck machen zu lassen. Ich kam ein Stück weit aus der
Manie herunter. Mein serbische Reisebegleiter war wegen eines
Suizidversuches in der Psychiatrie und musste sich nach seiner
Entlassung verstecken. Kein Problem: Meine Wohnung stand leer, er
versorgte dafür die Katzen. Hier der Schlüssel für die Verandatür.
Er gestand mir mehrfach seine Liebe. Dann stellte er sich vor mich
hin und sagte: „Entweder wir haben Sex oder ich gehe!“. „Na dann
geh lieber.“ Klare Kante trotz Parallelwelt. Mein Vater versorgte
dann Wohnung und Katzen, so dass der enttäuschte Verehrer nicht
mehr kommen konnte. Trotz allem ein Funken Menschenkenntnis, nicht
Leute anzuschleppen, die es böse mit mir meinten. Menschen, die
mich kannten, waren völlig irritiert und distanziert. Menschen, die
mich nicht so gut kannten wie der Pfarrer und der Polizist im
Gefängnis, waren eher zu überzeugen. Das klang alles realistisch
und nachvollziebar, nur halt ungewöhnlich. Doppelte Gefangenschaft,
Philipp in den Armen der Justiz und ich in meiner Erkrankung.
Tragisch!
meine Gefangenschaft in der Erkrankung. Ich war in der Klinik und
kämpfte - gefangen in Depression, Schuldgefühlen und Scham. Die
Erlaubnis, Philipp im Gefängnis zu besuchen, hat sehr schnell dazu
geführt, die Gedanken und Gefühle meiner Manie zu entzaubern. Die
Festung Hohenasperg über der Stadt bei Ludwigsburg, ein Gefängnis
angepasst an Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen.
Außen: dicke Mauern und ein kahler Innenhof wie im Straflager.
Drinnen: Wärme im modernen Büro mit einem freundlichen Beamten.
Dann wieder wie im Film: Durch eine Schleuse, hinten zu, vorne auf,
wieder zu bis zu einem Flur, in dem ein Beamter Philipp und mich in
ein Zimmer brachte. Es sollte Deutsch gesprochen werden. Einfache
englische Sätze erlaubte der Beamte aber, soweit er sie verstehen
konnte. Ich hatte mich aufs Gespräch gut vorbereitet. "Warum hatte
ich die Polizei gerufen?" Drogen und Bargeld in der Tasche, in der
ich Essen und Trinken mitbringen wollte. Er hatte mich damit
reingezogen. Aber ich liebte ihn immer noch und wollte ihn nach wie
vor heiraten mit der Segnung des Pfarrers im Gefängnis. Philipp
staunte, der Beamte sagte nur, er wäre gerne dabei. Ich erzählte
von meinem Zusammenbruch und der Klinik. Die Ärzte hielten mich für
manisch. Nein, ich doch nicht!!!! Alles top, ich war dort nur wegen
der Angst vor der Drogenmafia. Alles gut, Hochzeitskleid und
Verlobungsring selbst gekauft, die Planung lief. Ich wollte ihn aus
dem Drogensumpf herausholen. Er würde seine Strafe absitzen und
dann ab in ein Zeugenschutzprogramm. Philipp war nicht wütend nur
völlig irritiert und da war immer die große Hoffnung, nicht nach
Nigeria abgeschoben zu werden. Gute Idee der Ärzte, den Realitäts-
und Faktencheck machen zu lassen. Ich kam ein Stück weit aus der
Manie herunter. Mein serbische Reisebegleiter war wegen eines
Suizidversuches in der Psychiatrie und musste sich nach seiner
Entlassung verstecken. Kein Problem: Meine Wohnung stand leer, er
versorgte dafür die Katzen. Hier der Schlüssel für die Verandatür.
Er gestand mir mehrfach seine Liebe. Dann stellte er sich vor mich
hin und sagte: „Entweder wir haben Sex oder ich gehe!“. „Na dann
geh lieber.“ Klare Kante trotz Parallelwelt. Mein Vater versorgte
dann Wohnung und Katzen, so dass der enttäuschte Verehrer nicht
mehr kommen konnte. Trotz allem ein Funken Menschenkenntnis, nicht
Leute anzuschleppen, die es böse mit mir meinten. Menschen, die
mich kannten, waren völlig irritiert und distanziert. Menschen, die
mich nicht so gut kannten wie der Pfarrer und der Polizist im
Gefängnis, waren eher zu überzeugen. Das klang alles realistisch
und nachvollziebar, nur halt ungewöhnlich. Doppelte Gefangenschaft,
Philipp in den Armen der Justiz und ich in meiner Erkrankung.
Tragisch!
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