Der Libanon, zwei Jahre nach der Explosion (30.07.2022)

Der Libanon, zwei Jahre nach der Explosion (30.07.2022)

Im August 2020 löst ein kleiner Funke im Libanon eine Katastrophe aus. Nach Schweißarbeiten brennt es im Hafen der Hauptstadt Beirut. Dann explodiert eine Lagerhalle und der Druck der Detonation legt nicht nur den Hafen in Schutt und Asche, sondern zerstö
31 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Im August 2020 löst ein kleiner Funke im Libanon eine Katastrophe
aus. Nach Schweißarbeiten brennt es im Hafen der Hauptstadt Beirut.
Dann explodiert eine Lagerhalle und der Druck der Detonation legt
nicht nur den Hafen in Schutt und Asche, sondern zerstört auch die
umliegenden Wohngebiete. Seitdem rutscht das Land immer tiefer in
die Krise: Es gibt nicht mehr genug Essen, die Preise steigen. Die
Menschen protestieren, die Regierung unter Premierminister Hassan
Diab tritt sechs Tage nach der Explosion zurück. Wie geht es dem
Libanon zwei Jahre nach der Explosion? In der Sonderfolge von "Was
jetzt?" spricht Host Elise Landschek mit der Nahostkorrespondentin
der ZEIT, Lea Frehse, über die Stimmung im Land. Denn nach wie vor
befindet sich der Libanon in einer Wirtschaftskrise, die Preise für
Lebensmittel haben sich vervielfacht. Und seit der Angriffskrieg in
der Ukraine begonnen hat, wird auch das Getreide knapp. Das Land
sei im Überlebensmodus, sagt Frehse. "Jeder muss erst mal schauen,
wie man diese Krise übersteht, wie man das Brot noch zahlen kann."
Wie konnte es überhaupt so weit kommen? Und was tut die Politik?
Länger als ein Jahr hatte der Libanon nach der Explosion keine
Regierung. Inzwischen ist der sunnitische Muslim Nadschib Mikati
Ministerpräsident. Mikati ist Milliardär, "er ist reich geworden
durch dieses kaputte libanesische System", sagt Frehse. Die
Regierung funktioniere wie ein Kartell. Gibt es noch Proteste gegen
die Regierung und die Wirtschaftspolitik? Nein, berichtet Frehse,
aber die Veränderung kommt trotzdem – Schritt für Schritt.
Moderation und Produktion: Elise Landschek Redaktion: Ole Pflüger
Mitarbeit: Alma Dewerny [ANZEIGE] Mehr über die Angebote unserer
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