Carsten Brosda im Gespräch mit Ulrich Khuon

Carsten Brosda im Gespräch mit Ulrich Khuon

48 Minuten

Beschreibung

vor 3 Jahren

Ein Song, der mit den Versen „Alles wird gut“ aufwartet, ruft
Hoffnungen hervor. Dass dieser Song „Beherbergungsverbot“ heißt,
ist nun die ironische Volte. Aber gerade solche Widersprüche,
diese stoische Zuversicht, wie die Band Erdmöbel sie in ihren
Songs verpackt, fasziniert Ulrich Khuon, Intendant des Deutschen
Theaters in Berlin und ehemaliger Präsident des Deutschen
Bühnenvereins. Ebenso das Grundvertrauen, das aus dem Song
spricht. Ja, es mag ein „Weihnachtsmanndenken“ sein, dass alles
gut wird, aber wäre es nicht für uns als Gesellschaft auch ohne
Pandemie-Schlamassel ein großes Geschenk, nicht immer vom
Schlechtesten auszugehen? Ein Ort, an dem das Vertrauen immer
wieder verschenkt und ausgepackt wird, ist seit jeher das
Theater; ein Ort, an dem man als Intendant Vertrauen in die
Prozesse und die Beteiligten investieren muss, weil man eben
nicht alles steuern kann. Vertrauen muss man als Publikum
sowieso, denn man weiß nie, was kommt, wie stark womöglich an
unseren Reiz-Reflektionszipfeln gezerrt und wie lange das Erlebte
nachhallen wird. An Anfang und Ende steht immer das Prinzip
Hoffnung: Andra tutto bene.


Die Folge wurde am 16. März 2021 aufgezeichnet.


Ulrich Khuon war Intendant des Thalia Theaters Hamburg. Seit
September 2009 ist er Intendant des Deutschen Theaters Berlin.
Von Januar 2017 bis November 2020 war er Präsident des Deutschen
Bühnenvereins. 2020 wurde Ulrich Khuon mit dem
Bundesverdienstkreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Neben seinem
Eintreten für eine demokratische Debattenkultur wurde damit sein
vehementes Engagement im Bereich der Geschlechtergerechtigkeit
sowie sein Einsatz für die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
von Künstler_innen gewürdigt.

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