Marcus Schuler über Tech-Giganten und Trump.

Marcus Schuler über Tech-Giganten und Trump.

41 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Tech-Talker: Seit dem Amtseintritt von Präsident Joe Biden hat sich
in den USA nicht viel verändert, resümiert Marcus Schuler im turi2
Clubraum. Er habe die Bevölkerung "eher enttäuscht, die Leute sind
ernüchtert". Schuler berichtet seit 2017 als ARD-Korrespondent für
TV, Radio und Online aus dem Sillicon Valley. Im Gespräch mit
Moderatorin Aline von Drateln und turi2-Chef­redakteur Markus
Trantow sagt er, dass sich die "Feindseligkeiten im Parlament
zwischen Republikanern und Demokraten" auch in der
Medien­landschaft widerspiegeln. Vor allem große TV-Sender und
Zeitungen wie die "Washington Post" und "New York Times" hätten
versucht, während der Trump-Regierung "eine hohe Neutralität zu
wahren". Doch ebenso wie in der politischen Landschaft seien die
"Gräben" geblieben. Seine Tätigkeit als Korrespondent sieht Schuler
nach wie vor als "Traumjob", denn "es wird nie langweilig". Dennoch
beunruhigen den gebürtigen Stuttgarter aktuelle Entwicklungen in
seiner Wahl-Heimat – etwa der Umgang mit der LGBTQ-Community in
manchen Staaten oder das Abtreibungs­verbot. Es gehe die Angst um,
dass Straf­verfolgungs­behörden nun Frauen ausfindig machen können,
die abgetrieben haben oder abtreiben wollen. Das gehe zum Beispiel,
indem sie "zu den Googles und Facebooks hinmarschieren" und nach
dem Reiseverlauf einer Frau fragen. Treibe diese nämlich in einem
Staat ab, wo es legal ist, könne sie in einem anderen Staat, wo es
illegal ist, verklagt werden, erklärt Schuler. Er und viele andere
Menschen in den USA wundern sich jedoch, dass Google und Meta in
den vergangenen Tagen verschwiegen haben, was sie mit den
gesammelten Daten machen, "wenn ein Staatsanwalt aus Texas kommt
und danach verlangt". Als Journalist ist der Zugang zu
Informationen nicht bei allen Tech-Unternehmen einfach, erzählt
Schuler. Während Apple "relativ offen" sei und er regelmäßig zu
Presse-Veranstaltungen eingeladen werden, "kommt man bei Google oft
nur durch Vitamin B weiter". Das Unternehmen sei in den vergangenen
Jahren verschlossener geworden. Grundsätzlich beobachtet Schuler in
den USA jedoch eine "Coolheit, Lockerheit und Offenheit" im Umgang
mit der Presse. Auch sei das Land sehr schnell, wenn es um die
Umsetzung neuer Ideen, Startups und Technologien geht: "Wir können
nach wie vor davon lernen." Der turi2 Clubraum diskutiert jeden
Freitag um 12 Uhr mit einem prominenten Gast die Themen der Woche.
Nächste Woche ist Stephan Bayer zu Gast. Er ist der CEO der
Online-Lernhilfe Sofatutor.

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