Illegale Adoption aus Sri Lanka: Celin Fässler auf der Suche nach ihren Eltern
32 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Celin Fässler wurde im Jahr 1982 illegal aus Sri Lanka adoptiert.
Im Fadegrad-Podcast spricht sie darüber, wie die Adoption und die
Suche nach ihren leiblichen Eltern sie prägte und wie sie sich
mit dem Verein Back to the Roots für Betroffene von illegalen
Adoptionen einsetzt.
Woher kommst du? Eigentlich eine ganz einfache
Frage, die viele Menschen sofort beantworten können. Doch wie ist
es, wenn man nicht weiss, woher man kommt? Wer einen geboren hat?
Wer die biologischen Eltern sind? Davon erzählt erzählt Celin
Fässler vom Verein Back to the Roots im Fadegrad-Podcast.
„Wir gehen davon aus, dass 90 Prozent der Adoptionspapiere
aus Sri Lanka nicht stimmen", sagt Celin Fässler im
Fadegrad-Podcast.
11.000 Kinder wurden in den 1980ern und 1990ern aus Sri Lanka in
europäische Länder adoptiert. Die meisten von ihnen kamen auf
fragwürdigen Wegen nach Europa:
Ihre Geburtsurkunden und Adoptionspapiere wurden gefälscht.
Schauspielerinnen gaben sich als Mütter der Babies aus und
diese zur Adoption frei.
Kinder wurden ihren Eltern teilweise gestohlen oder sogar
systematisch gezeugt für sogenannte Babyfarmen.
881 Kinder kamen auf diesem Weg in die Schweiz. Celin Fässler ist
eines davon. 1982 holten ihre Adoptiveltern sie aus Sri Lanka ab.
Laut Adoptionspapier war Celin Fässler damals drei Wochen alt.
“Schweizer Paare bezahlten für die Adoptionsvermittlung
zwischen 5000 und 15000 CHF. Die leiblichen Mütter erhielten
wenige Dollars, manchmal eine Thermosflasche und ein Kleid aus
zweiter Hand dazu.“ (Bericht ZHAW über Adoptionen in den 1980ern)
Gemäss Schweizer Verfassung hat jeder Mensch das Recht,
seine biologische undgenetische Abstammung zu kennen. Celin
Fässler hat versucht, ihre Herkunftsfamilie zu finden. Sie reiste
mehrmals nach Sri Lanka, besorgte Dokumente, machte einen
DNA-Test und besuchte die Adresse, die in ihrem Adoptionspapier
stand. Die Spuren führten: ins Nichts.
Hat Celin Fässler heute noch Hoffnung, ihre leibliche
Familie wiederzufinden?
„Ich würde meinen leiblichen Eltern gerne
sagen, dass es mir gut geht. Doch ich werde älter, und meine
biologischen Eltern ebenfalls. Und wer weiss, vielleicht wissen
sie ja gar nicht, dass ich am Leben bin?", sagt Celin Fässler im
Fadegrad-Podcast.
Darüber spricht Celin Fässler im Fadegrad-Podcast über
die illegale Adoption aus Sri Lanka:
04:36 Die Adoptionspapiere in den Händen
06:54 Die ersten Reisen nach Sri Lanka
09:55 Schwierige Suche nach der leiblichen Mutter
16:16 Was Celin Fässler ihren leiblichen Eltern gerne
sagen würde
25:32 Verein "Back to the Roots"
29:19 Was Kraft für die Suche nach der eigenen Identität
gibt
„Back to the Roots“ berät nach illegaler
Adoption
Der Verein Back to the Roots berät und begleitet Menschen aus Sri
Lanka bei der Suche nach ihrer Herkunft und ihren leiblichen
Eltern. Nur selten gibt es ein „happy end“ im Sinne einer
Wiedervereinigung von Eltern und Kindern, erzählt Celin Fässler.
Deshalb wirbt der Verein dafür, dass Menschen in Sri Lanka einen
DNA-Test machen, um mögliche Verwandte zu finden. Dafür ist der
Verein auf Spenden angewiesen.
Wichtige Links zum Thema illegale Adoptionen aus Sri
Lanka
- https://backtotheroots.net
- SRF: DOK
„Illegal adoptiert. Der Handel mit Adoptivkindern aus Sri Lanka
und dem Libanon“: DOK - Illegal adoptiert – Der Handel mit
Adoptivkindern aus Sri Lanka und dem Libanon - Play SRF
- Bericht
der ZHAW über Adoptionen in den 1980er-Jahren: Adoptionen von
Kindern aus Sri Lanka in der Schweiz in den 1980er-Jahren | ZHAW
Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften
- Aufarbeitung
des Kantons St.Gallen: Adoptionen aus Sri Lanka aufarbeiten |
berichte.sg.ch
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