Agilität und die Gewinner des digitalen Wandels
Digitaler Wandel - und nun? Teil 1
17 Minuten
Podcast
Podcaster
Gespräche zur digitalen Transformation in der Versicherungswirtschaft
Beschreibung
vor 2 Jahren
In dieser Folge des Digital Insurance Podcast spreche ich
darüber, inwiefern Agilität dabei hilft, aus dem digitalen Wandel
als Gewinner hervorzugehen.
Die Revolution der Finanzbranche durch FinTechs ist ausgeblieben.
N26 kann sich in Sachen Anzahl der Kunden und Umsätze nicht mit
der Sparkassen-Finanzgruppe messen. Warum sollte das im Bereich
der Versicherer anders sein?
Die Frage ist differenzierter zu betrachten. Vielmehr geht es
darum, zu verstehen, welche Arten von Versicherungen sich am
Markt behaupten werden. Große Konzerne mit einem stark
fokussierten Portfolio sind selten. Genauso verhält es sich mit
kleinen Unternehmen, die ein breites Angebot offerieren. Am
Besten funktioniert die Kombination groß mit breitem Angebot
sowie klein mit Nischenprodukten.
Warum können bestimmte Akteure den digitalen Wandel für sich
nutzbringend einsetzen? Zur Beantwortung sind vier Aspekte zu
nennen: Customer Centricity, Daten, Automation und Agilität. In
diesem Teil des Podcasts soll es um Agilität gehen.
Um herauszufinden, ob eine Organisation bereits agil ist, wird
gern eine Vielzahl unterschiedlicher Indikatoren herangezogen:
Anzahl der Groups, Tribes und Gilden. Bildet man die agile Reife
auf der X-Achse, und wie viel über Agilität im Unternehmen
gesprochen wird, auf der Y-Achse ab, entsteht eine Kurve in
Bergform. Je agiler, desto mehr wird über das Thema gesprochen.
Ab einem bestimmten Punkt nimmt die Kommunikation wieder ab, da
alle Prinzipien bereits verinnerlicht wurden.
Oft gewinne ich den Eindruck, Unternehmen halten sich für agil,
wenn sie das entsprechende Vokabular verwenden. Habe ich schon
einen “Product Owner”? Statt bereits existierenden Abteilungen
und Funktionen einen neuen Namen zu geben, gilt es das Ganze in
die Praxis umzusetzen.
Klar ist aber auch: Agilität ist kein Allheilmittel. Das
klassische Projektmanagement hat seine Daseinsberechtigung.
Insbesondere dann, wenn ich weiß, wann ich wohin will und wie ich
dahin komme. Gibt es Unwägbarkeiten auf dem Weg, macht eine agile
Aufstellung Sinn.
Wahre Agilität existiert nicht, wenn ich meine Prozesse umbenannt
habe. Vielmehr geht es darum, mit dem Herzen dem Kunden zu helfen
und ihm einen Nutzwert bereitstellen zu wollen. Ich muss meine
Zielgruppe kennen und verstehen. Das Hinterfragen eigener
Prozesse und die kontinuierliche Evaluierung der eigenen Arbeit
ist von unabdingbarer Wichtigkeit. Genauso, wie eine adäquate
Fehlerkultur, die Fehler als Chance zum Lernen sieht und nicht zu
einer Verurteilung führt.
#monolog
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