#392 - Amira Hass, die einzige jüdisch-israelische Journalistin in der Westbank - Jung & Naiv
Nahostkonflikt für Desinteressierte
1 Stunde 32 Minuten
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Wir treffen Amira Hass in einem Cafe in al-Bireh/Ramallah. Sie ist
die einzige bzw. letzte jüdisch-israelische Journalistin, die in
den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten lebt. Und das
seit mehr als 25 Jahren. Zuerst zog sie in Folge der Oslo-Verträge
nach Gaza, später in die Westbank. Wer über die Besatzung
berichtet, müsse auch unter Besatzung leben, sagt die Autorin.
Amira ist eine der bekanntesten und international renommiertesten
Journalistinnen Israels. Sie erhielt zB den Menschenrechtspreis von
"Reporter Ohne Grenzen" oder den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste
um die Menschenrechte und schreibt regelmäßige Kolummnen für die
Tageszeitung Haaretz. In Israel selbst wird sie oft angefeindet, ob
ihrer angeblich "anti-israelischen" Berichterstattung. Amira ist
die Tochter zweier Holocaustüberlebender. Warum sie froh ist, dass
ihre Eltern heutzutage nicht mehr am Leben sind, erklärt sie im
Gespräch. Mit Amira geht's um das tägliche Leben unter Besatzung:
Wie gehen Palästinenser damit um? Wie haben sich die meisten damit
arrangiert? Welche Rolle spielt die Palästinenerbehörde? Warum ist
diese korrupt? Warum ist die PA ein "Subunternehmer" der
israelischen Besatzungsmacht? Gibt es abseits der korrupten Elite
noch eine Zivilgesellschaft? Amira berichtet, dass Palästinenser in
der Westbank in sog. "pockets" leben müssen. Kleine, kaum
miteinander verbundene Orte, die getrennt werden durch militärische
Checkpoints und jüdische Siedlungen. Durch diese "pockets" gäbe es
zahllose Lebensrealitäten für die besetzte Bevölkerung. Neben der
Rolle von Fatah und Hamas, geht es um Besatzung als institutionelle
Gewalt an sich. Amira erwartet von der Welt und insbesondere von
Europa ein Umdenken: die andauernden Völkerrechtsbrüche der
israelischen Regierungen, die illegalen Siedlungen müssten endlich
beendet werden. Nur wie? Sicher nicht durch Bombenabwürfe auf Tel
Aviv, scherzt Amira. Sie erklärt, warum die EU zB die Visafreiheit
für Israelis beenden sollte, solange die Besatzung andauere.
Hoffnung habe sie, angesichts des Rechtsrucks in Europa, nicht.
Amira glaubt nicht, dass die kolonialistische Gesellschaft Israels
sich in absehbarer Zeit ändern werde, was neben der
Friedensbereitschaft auf palästinensischer Seite für ein Ende der
Besatzung essentiell wäre. Auch eine "Ein-Staaten-Lösung" hält sie
für unrealistisch... Das und einiges mehr in Folge 392 - wir haben
sie am 10. September 2018 in al-Bireh/Ramallah aufgenommen.
Angesprochene Links: - Amiras Kolumnen in Haaretz
https://www.haaretz.com/misc/writers/WRITER-1.4968114 - Folge 207
mit Sam Bahour https://youtu.be/L8RAZuqildE Bitte unterstützt
unsere Reise finanziell und landet ab dem ersten Euro im Abspann
der restlichen Folgen: Jung IBAN: DE36700222000072410386 BIC:
FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Nahost PayPal
http://www.paypal.me/JungNaiv
die einzige bzw. letzte jüdisch-israelische Journalistin, die in
den von Israel besetzten palästinensischen Gebieten lebt. Und das
seit mehr als 25 Jahren. Zuerst zog sie in Folge der Oslo-Verträge
nach Gaza, später in die Westbank. Wer über die Besatzung
berichtet, müsse auch unter Besatzung leben, sagt die Autorin.
Amira ist eine der bekanntesten und international renommiertesten
Journalistinnen Israels. Sie erhielt zB den Menschenrechtspreis von
"Reporter Ohne Grenzen" oder den Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste
um die Menschenrechte und schreibt regelmäßige Kolummnen für die
Tageszeitung Haaretz. In Israel selbst wird sie oft angefeindet, ob
ihrer angeblich "anti-israelischen" Berichterstattung. Amira ist
die Tochter zweier Holocaustüberlebender. Warum sie froh ist, dass
ihre Eltern heutzutage nicht mehr am Leben sind, erklärt sie im
Gespräch. Mit Amira geht's um das tägliche Leben unter Besatzung:
Wie gehen Palästinenser damit um? Wie haben sich die meisten damit
arrangiert? Welche Rolle spielt die Palästinenerbehörde? Warum ist
diese korrupt? Warum ist die PA ein "Subunternehmer" der
israelischen Besatzungsmacht? Gibt es abseits der korrupten Elite
noch eine Zivilgesellschaft? Amira berichtet, dass Palästinenser in
der Westbank in sog. "pockets" leben müssen. Kleine, kaum
miteinander verbundene Orte, die getrennt werden durch militärische
Checkpoints und jüdische Siedlungen. Durch diese "pockets" gäbe es
zahllose Lebensrealitäten für die besetzte Bevölkerung. Neben der
Rolle von Fatah und Hamas, geht es um Besatzung als institutionelle
Gewalt an sich. Amira erwartet von der Welt und insbesondere von
Europa ein Umdenken: die andauernden Völkerrechtsbrüche der
israelischen Regierungen, die illegalen Siedlungen müssten endlich
beendet werden. Nur wie? Sicher nicht durch Bombenabwürfe auf Tel
Aviv, scherzt Amira. Sie erklärt, warum die EU zB die Visafreiheit
für Israelis beenden sollte, solange die Besatzung andauere.
Hoffnung habe sie, angesichts des Rechtsrucks in Europa, nicht.
Amira glaubt nicht, dass die kolonialistische Gesellschaft Israels
sich in absehbarer Zeit ändern werde, was neben der
Friedensbereitschaft auf palästinensischer Seite für ein Ende der
Besatzung essentiell wäre. Auch eine "Ein-Staaten-Lösung" hält sie
für unrealistisch... Das und einiges mehr in Folge 392 - wir haben
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