#389 - Hebron (Breaking the Silence) - Jung & Naiv
Nahostkonflikt für Desinteressierte
3 Stunden 14 Minuten
Podcast
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Unser Nahosttrip führt uns weiter nach Hebron, eine der größten
Städte in der Westbank. Hier leben mehr als 200.000 Palästinenser
segregiert von 850 jüdischen Siedlern, die von 650 israelischen
Soldaten geschützt werden. Das einst lebendige Zentrum gleicht
einer Geisterstadt: Palästinensische Anwohner dürfen einigen
Straßen gar nicht, andere nur zu Fuß betreten, während Siedler Auto
fahren können. Am Beispiel von Hebron könne man verstehen, wie die
Besatzung Israels in der Westbank seit Jahrzehnten funktioniert und
wie sie sich manifestiert hat, meint Yehuda Shaul. Yehuda war von
2001-2004 Soldat in der israelischen Armee und verbrachte seinen
Dienst hauptsächlich in der Stadt, zunächst als normaler Soldat,
später als Kommandant. Nach seinem Wehrdienst gründete Yehuda mit
anderen Gleichgesinnten die Soldatenorganisation "Breaking The
Silence", in der aktive und ehemalige israelische Soldaten die
Öffentlichkeit über den Alltag des Militärs in der Westbank
unterrichten. Die Besatzung mache die israelische Gesellschaft
kaputt, meinte Yehuda. "Breaking The Silence" diene als Spiegel, da
sich die Bürger so gut wie gar nicht mit den Mitteln der mehr als
51 Jahre andauernden Besatzung auseinandersetzen. 90 Prozent seiner
Handlungen als Soldat in Hebron seien unmoralisch gewesen,
berichtet Yehuda, der uns in Teil 1 zunächst über seine NGO
aufklärt, wie es zur Gründung kam und mit welchen Problemen sie
heutzutage zu kämpfen haben. Im zweiten Teil gibt uns Yehuda eine
kurze Geschichtsstunde: Warum ist Hebron für jüdische Siedler so
wichtig? Wann hat sie Siedlungsbewegung begonnen und was haben
israelische Regierungen dagegen bzw. dafür getan? Warum waren zwei
Massaker im Jahre 1929 und 1994 so entscheidend für das heutige
Leben in Hebron? Wie ist es möglich, dass nicht mal 1000 Siedler
mithilfe des Militärs eine Stadt unter Kontrolle haben? Wie wird
die Segregation praktisch umgesetzt? Welche Taktiken müssen
Soldaten einsetzen, sodass die Einwohner ständig in Angst leben? Im
dritten Teil zeigt uns Yehuda die heutige Innenstadt von Hebron:
eine Geisterstadt. Er erklärt, wie Palästinenser nach und nach aus
ihren Häusern, aus ihren Läden vertrieben wurden. Er berichtet, was
er als Soldat hier machen musste. Im Laufe der Tour werden wir von
Kindern gestört, die Yehudas Arbeit hassen. Ihre Eltern
unterstützen sie dabei und versorgen sie mit Eiern und anderen
Dingen, mit denen sie uns bewerfen. Zum Schluss treffen wir junge
Palästinenser von "Youth against Settlement", die die Besatzung und
den Siedlungsausbau gewaltfrei in Hebron bekämpfen. Die Folge endet
in Kirjat Arba, am Grab eines Terroristen. Das und einiges mehr in
Folge 389 - wir haben sie am 7. September 2018 in Hebron
aufgenommen. Bitte unterstützt unsere Reise finanziell und landet
ab dem ersten Euro im Abspann der restlichen Folgen: Jung IBAN:
DE36700222000072410386 BIC: FDDODEMMXXX Verwendungszweck: Nahost
PayPal http://www.paypal.me/JungNaiv
Städte in der Westbank. Hier leben mehr als 200.000 Palästinenser
segregiert von 850 jüdischen Siedlern, die von 650 israelischen
Soldaten geschützt werden. Das einst lebendige Zentrum gleicht
einer Geisterstadt: Palästinensische Anwohner dürfen einigen
Straßen gar nicht, andere nur zu Fuß betreten, während Siedler Auto
fahren können. Am Beispiel von Hebron könne man verstehen, wie die
Besatzung Israels in der Westbank seit Jahrzehnten funktioniert und
wie sie sich manifestiert hat, meint Yehuda Shaul. Yehuda war von
2001-2004 Soldat in der israelischen Armee und verbrachte seinen
Dienst hauptsächlich in der Stadt, zunächst als normaler Soldat,
später als Kommandant. Nach seinem Wehrdienst gründete Yehuda mit
anderen Gleichgesinnten die Soldatenorganisation "Breaking The
Silence", in der aktive und ehemalige israelische Soldaten die
Öffentlichkeit über den Alltag des Militärs in der Westbank
unterrichten. Die Besatzung mache die israelische Gesellschaft
kaputt, meinte Yehuda. "Breaking The Silence" diene als Spiegel, da
sich die Bürger so gut wie gar nicht mit den Mitteln der mehr als
51 Jahre andauernden Besatzung auseinandersetzen. 90 Prozent seiner
Handlungen als Soldat in Hebron seien unmoralisch gewesen,
berichtet Yehuda, der uns in Teil 1 zunächst über seine NGO
aufklärt, wie es zur Gründung kam und mit welchen Problemen sie
heutzutage zu kämpfen haben. Im zweiten Teil gibt uns Yehuda eine
kurze Geschichtsstunde: Warum ist Hebron für jüdische Siedler so
wichtig? Wann hat sie Siedlungsbewegung begonnen und was haben
israelische Regierungen dagegen bzw. dafür getan? Warum waren zwei
Massaker im Jahre 1929 und 1994 so entscheidend für das heutige
Leben in Hebron? Wie ist es möglich, dass nicht mal 1000 Siedler
mithilfe des Militärs eine Stadt unter Kontrolle haben? Wie wird
die Segregation praktisch umgesetzt? Welche Taktiken müssen
Soldaten einsetzen, sodass die Einwohner ständig in Angst leben? Im
dritten Teil zeigt uns Yehuda die heutige Innenstadt von Hebron:
eine Geisterstadt. Er erklärt, wie Palästinenser nach und nach aus
ihren Häusern, aus ihren Läden vertrieben wurden. Er berichtet, was
er als Soldat hier machen musste. Im Laufe der Tour werden wir von
Kindern gestört, die Yehudas Arbeit hassen. Ihre Eltern
unterstützen sie dabei und versorgen sie mit Eiern und anderen
Dingen, mit denen sie uns bewerfen. Zum Schluss treffen wir junge
Palästinenser von "Youth against Settlement", die die Besatzung und
den Siedlungsausbau gewaltfrei in Hebron bekämpfen. Die Folge endet
in Kirjat Arba, am Grab eines Terroristen. Das und einiges mehr in
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