Feedback geben online - digital leadership
Wenn Bits und Bytes unsere Feedbackkultur zerstören
9 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Durch die Corona-Pandemie werden persönliche Kontakte in
Unternehmen aufs Minimum reduziert und in Video-Meetings verlagert.
Ein Medium, das nur bedingt emotionale Schwingungen, Stimmungen und
Gesten transportiert. Was ist die große Gefahr, was ist die Chance
bei Online Feedback-Gesprächen, zum Beispiel bei Jahresgespräch
oder nach Abschluss eines Projektes? Gefahr - Technische
Störfaktoren behindern den Gesprächsfluss - Die Online Masse ist
oftmals träge: Wenn die Stimmung im Online Gespräch gedrückt ist,
benötigt der Gesprächsführende mehr Energie, sie wieder
hochzuziehen. Das liegt zum Beispiel daran, dass Stille
irritierender wirkt als im analogen Meeting. Stille ohne
ausreichend Information, was gerade los ist, weckt in uns unbewusst
ein unangenehmes Gefühl. Daher ist eine positive Haltung und eine
gute Vorbereitung bei Online Gesprächen besonders wichtig. -
Emotionale Verfassung des Gegenübers kann nicht adäquat
wahrgenommen und - dementsprechend nicht darauf eingegangen werden
- „kaltes“ Gespräch wegen fehlendem Blickkontakt,
körpersprachlichen Signalen, Ton - Manche schalten die Kamera gar
nicht erst ein, was einer gesunden Feedbackkultur abträglich ist.
Meistens liegt die Kamerascheu daran, dass sie sich vor der Kamera
nicht wohl fühlen. Klassiker der Ausreden: „Ich will die Bandbreite
nicht überstrapazieren (ok, manchmal trifft das tatsächlich zu).
Ich habe ein Kameraproblem. Mein W-Lan wurde geklaut. Ich bin über
Handy drin.“ Wie soll denn eine wertschätzende Kommunikation
stattfinden, wenn der eine sich zeigt, der andere aber nicht? Nach
meinen Online Seminaren zum Auftreten vor der Webcam fühlen sich
die Teilnehmer unter anderem vor der Kamera so wohl, dass sie sie
gerne und freiwillig einschalten, weil sie wissen wie sie Nähe
herstellen können und wie sie digital kompetent und überzeugend
auftreten. Chance - Es wird weniger aus der Emotionalität heraus
argumentiert, was ein sachlicheres Feedback zur Folge hat; - Zu
Corona-Zeiten wird mehr Verständnis für Probleme aufgebracht -
Wertschätzung der Führungskraft für den MA durch öfter mal ein
persönliches Gespräch Woran erkennt man die bestehende Qualität der
Feedbackkultur? 1. Kennt jeder im Unternehmen die Feedbackregeln?
Als Außenstehende bekomme ich im Rahmen meiner Trainings in den
Unternehmen schnell einen Überblick, wie die Feedbackkultur ist.
Ich biete anfangs an: „Ihr seid ja bestimmt alle mit allen Arten
des Feedbackgebens vertraut, aber ich zeige euch hier einfach mal
meine Vorgehensweise.“ An der Reaktion erkenne ich, ob
Feedback-Geben ein Thema ist: Wissendes Nicken auf den Bildkacheln
oder interessierte, vor Neugier geweitete Augen mit einem kleinen
imaginären Fragezeichen über dem Kopf. Hier nochmal die
Feedbackregeln, wie sie für mich am besten funktionieren: Gib
niemals ungefragt Feedback. Niemals. Frage, wie er/sie es selbst
findet oder fand und was er oder sie verbessern würde Sage, was du
gut fandst. Sage aus deiner Perspektive, was dir persönlich nicht
so gut gefallen hat. Sage, was dir persönlich stattdessen besser
gefallen hätte. Ende mit etwas Positivem. 2. Am Grad der
Wertschätzung und Ehrlichkeit beim Feedback-Geben lässt sich gut
die Stimmung messen Wird das gegenseitige Feedback-Geben benutzt,
um unterschwellige Kämpfe auszufechten? Online fühlen sich die
Menschen doch irgendwie sicherer, als wenn sie sich im echten Leben
gegenübersitzen. Aus dem eigenen Kokon heraus an seinem
Schreibtisch, getrennt durch die schützende Monitorscheibe, lässt
es sich viel weiter aus dem Fenster lehnen, als wenn man sich dem
anderen im analogen Gespräch gegenübersitzt. 3. Wenn Angst zu
spüren ist, knirscht es gewaltig im Getriebe Eine nicht geübte und
nicht gelebte Feedbackkultur kann üble Folgen haben. Je länger die
Anwärmphase der Teilnehmer ist, desto deutlicher weist es darauf
hin, dass sie es nicht gewohnt sind, Feedback zu geben oder zu
nehmen. ... Mehr auf https://yvonnedebark.de
Unternehmen aufs Minimum reduziert und in Video-Meetings verlagert.
Ein Medium, das nur bedingt emotionale Schwingungen, Stimmungen und
Gesten transportiert. Was ist die große Gefahr, was ist die Chance
bei Online Feedback-Gesprächen, zum Beispiel bei Jahresgespräch
oder nach Abschluss eines Projektes? Gefahr - Technische
Störfaktoren behindern den Gesprächsfluss - Die Online Masse ist
oftmals träge: Wenn die Stimmung im Online Gespräch gedrückt ist,
benötigt der Gesprächsführende mehr Energie, sie wieder
hochzuziehen. Das liegt zum Beispiel daran, dass Stille
irritierender wirkt als im analogen Meeting. Stille ohne
ausreichend Information, was gerade los ist, weckt in uns unbewusst
ein unangenehmes Gefühl. Daher ist eine positive Haltung und eine
gute Vorbereitung bei Online Gesprächen besonders wichtig. -
Emotionale Verfassung des Gegenübers kann nicht adäquat
wahrgenommen und - dementsprechend nicht darauf eingegangen werden
- „kaltes“ Gespräch wegen fehlendem Blickkontakt,
körpersprachlichen Signalen, Ton - Manche schalten die Kamera gar
nicht erst ein, was einer gesunden Feedbackkultur abträglich ist.
Meistens liegt die Kamerascheu daran, dass sie sich vor der Kamera
nicht wohl fühlen. Klassiker der Ausreden: „Ich will die Bandbreite
nicht überstrapazieren (ok, manchmal trifft das tatsächlich zu).
Ich habe ein Kameraproblem. Mein W-Lan wurde geklaut. Ich bin über
Handy drin.“ Wie soll denn eine wertschätzende Kommunikation
stattfinden, wenn der eine sich zeigt, der andere aber nicht? Nach
meinen Online Seminaren zum Auftreten vor der Webcam fühlen sich
die Teilnehmer unter anderem vor der Kamera so wohl, dass sie sie
gerne und freiwillig einschalten, weil sie wissen wie sie Nähe
herstellen können und wie sie digital kompetent und überzeugend
auftreten. Chance - Es wird weniger aus der Emotionalität heraus
argumentiert, was ein sachlicheres Feedback zur Folge hat; - Zu
Corona-Zeiten wird mehr Verständnis für Probleme aufgebracht -
Wertschätzung der Führungskraft für den MA durch öfter mal ein
persönliches Gespräch Woran erkennt man die bestehende Qualität der
Feedbackkultur? 1. Kennt jeder im Unternehmen die Feedbackregeln?
Als Außenstehende bekomme ich im Rahmen meiner Trainings in den
Unternehmen schnell einen Überblick, wie die Feedbackkultur ist.
Ich biete anfangs an: „Ihr seid ja bestimmt alle mit allen Arten
des Feedbackgebens vertraut, aber ich zeige euch hier einfach mal
meine Vorgehensweise.“ An der Reaktion erkenne ich, ob
Feedback-Geben ein Thema ist: Wissendes Nicken auf den Bildkacheln
oder interessierte, vor Neugier geweitete Augen mit einem kleinen
imaginären Fragezeichen über dem Kopf. Hier nochmal die
Feedbackregeln, wie sie für mich am besten funktionieren: Gib
niemals ungefragt Feedback. Niemals. Frage, wie er/sie es selbst
findet oder fand und was er oder sie verbessern würde Sage, was du
gut fandst. Sage aus deiner Perspektive, was dir persönlich nicht
so gut gefallen hat. Sage, was dir persönlich stattdessen besser
gefallen hätte. Ende mit etwas Positivem. 2. Am Grad der
Wertschätzung und Ehrlichkeit beim Feedback-Geben lässt sich gut
die Stimmung messen Wird das gegenseitige Feedback-Geben benutzt,
um unterschwellige Kämpfe auszufechten? Online fühlen sich die
Menschen doch irgendwie sicherer, als wenn sie sich im echten Leben
gegenübersitzen. Aus dem eigenen Kokon heraus an seinem
Schreibtisch, getrennt durch die schützende Monitorscheibe, lässt
es sich viel weiter aus dem Fenster lehnen, als wenn man sich dem
anderen im analogen Gespräch gegenübersitzt. 3. Wenn Angst zu
spüren ist, knirscht es gewaltig im Getriebe Eine nicht geübte und
nicht gelebte Feedbackkultur kann üble Folgen haben. Je länger die
Anwärmphase der Teilnehmer ist, desto deutlicher weist es darauf
hin, dass sie es nicht gewohnt sind, Feedback zu geben oder zu
nehmen. ... Mehr auf https://yvonnedebark.de
Weitere Episoden
10 Minuten
vor 4 Tagen
7 Minuten
vor 2 Wochen
14 Minuten
vor 3 Wochen
48 Minuten
vor 1 Monat
11 Minuten
vor 1 Monat
In Podcasts werben
Abonnenten
Moskau
Kommentare (0)