Ewiger Wonnebrand oder Alleine in Palermo

Ewiger Wonnebrand oder Alleine in Palermo

9 Minuten

Beschreibung

vor 9 Monaten

"Es ist schön, allein. Die Kathedrale sehe ich mir heute noch an.
In Italien muss man in kein Museum, sagt mein Vater am Eingang
italienischer Museen immer, Italien selbst wäre ein
Gesamtkunstwerk, und doch klappern wir eine Ausstellung, eine
Kirche nach der anderen ab. Die Bauten, die Gerüche, das Essen,
die Menschen, die Schaufenster, das Meer, die Kirchen, die
Klänge, die Zypressen, die jede Landschaft in den Garten einer
Adelsfamilie verwandeln. Die Weinberge. Das Muster auf Weinbergen
aus der Ferne. Bergamottenduftluft. So nahe an Tunesien. Und
Italien ist weich, wie TB im Zug nach Spanien betonte, der alte
Madridfetischist. Italien lässt einen auch, lässt einen auch
sein. Wie oft du und ich wohl genervt voneinander sein werden.
Ein starkes Liebesband. Glühender Wonnebrand, glühendes
Liebesband. Nein, ewiger Wonnebrand. Siedender Schmerz der Brust,
schäumende Gotteslust. Pfeile, durchdringet mich, Lanzen,
bezwinget mich, Blitze, durchwettert mich; Daß ja das Nichtige,
alles verflüchtige – Pater ecstaticus (auf- und abschwebend)."

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