Vom Ende des Alleinseins
15 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
"Ich rannte heute Morgen bei minus vier Grad durchs sonnige
Berlin, frühstückte danach mit Allisa in einem Restaurant am
Paul-Lincke-Ufer Croissant mit Zimtbutter und Himbeermarmelade,
Trüffelei, Brioche und koffeinfreien Espresso. Vor einer Woche
rannte ich noch barfuß den menschenleeren low-tide-Strand
Imsouanes entlang, frühstückte danach Nous-Nous, ungeplant viel
Meerwasser und letzten Endes flaumiges Fladenbrot mit Amlou,
Honig und Olivenöl unter einem Strohdach auf einer Klippe, dazu
frischen Granatapfelsaft, der nun einige Seiten meines Tagebuchs
ziert, wie Blutstropfen. Ich vergaß, einen Stein einzupacken, den
meine Mutter für mich umhäkelt hätte. Ich verstand an die
Brüstung eines Piratenschiffs gelehnt, ich hätte es satt, ständig
alleine zu sein. Dann drehte ich mich um, um mit neuen Freunden
zu Abend zu essen. Ich dachte, ich würde bloß surfen, für mich
bleiben, auf der Klippe sitzend ordentliche Fortschritte mit
meinem Buch machen, meditieren, lesen und lange allein die Küste
entlang spazieren. Ich verrate dir was. All das, all dieses
Alleinsein bedeutet mir nichts mehr."
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