Ein Pflege-Engelchen auf Erden (Teil 2) - Auf an Ratsch mit Gella Walcher

Ein Pflege-Engelchen auf Erden (Teil 2) - Auf an Ratsch mit Gella Walcher

An vorderster Front kämpft Gella Walcher auf Intensiv um das Leben jedes einzelnen Covid-Patienten
45 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Über kaum einen Beruf wurde während der Pandemie wohl häufiger
gesprochen und diskutiert als über den der Pflegekräfte. Da es sich
aber immer schickt, nicht nur über die, sondern viel mehr mit den
Menschen zu sprechen, haben wir uns auf die Suche nach einem
Vertreter, einer Vertreterin des wohl aktuell - wie es heutzutage
heißt –systemrelevantesten Beruf überhaupt begeben. Fündig wurden
wir in dem Dorf Teisendorf im Berchtesgadener Land. Dort wohnt
Angelika Walcher. Die herzensgute 30-jährige Blondine mit der
markanten runden Brille auf der Nase ist seit acht Jahren Pflegerin
auf der Intensivstation in Traunstein. Im diesem ersten Teil geht
es ein bisschen um Gellas Biografie, wie und wo sie aufgewachsen
ist, welchen Traumberuf sie als Kind hatte, warum sie sich trotzdem
für den Pflegeberuf entschied, den sie so gar nicht auf dem Schirm
hatte, wie es sie letztlich vor acht Jahren auf die Intensivstation
verschlug und warum sie dort noch immer ist. Gella erzählt, wie nah
sie das Schicksal eines Patienten an sich heranlässt und ob sie
auch in gewissen Momenten vor den erkrankten Menschen ihren
Gefühlen und Tränen freien Lauf lässt. Am Ende zieht die einerseits
sensible, andererseits äußerst willensstarke Frau erste Vergleiche
zur, in Anführungszeichen, normalen Zeit vor Corona und was sie
gerade in der ersten Welle haarsträubendes und noch nie dagewesenes
erleben musste. Wir steigen nun ein in den Tag 1, an dem für die
30-jährige aus Teisendorf die Pandemie begann. Sie berichtet, wie
die Intensivstation in Traunstein, auf der sie seit acht Jahren
arbeitet, so mit Patienten überrollt wurde, wie sie es noch nie
erlebt hat. Sie erinnert sich an dramatische Situationen, an
Todeskämpfe, inneres Ersticken oder ein regelrechtes Bitten zur
Erlösung von Patienten, die teils mehrere Tage einer immens
belastenden Sauerstoffzufuhr ausgesetzt waren. Sie erklärt, warum
die Überlastung der Intensiv-Stationen durch einen gefährlichen
Virus zu Stande kam - und nicht auf das Kaputtsparen der
Krankenhäuser oder einen Bett- beziehungsweise Pflegekräftemangel
zurückzuführen ist. Beides kam ärgerlicherweise noch erschwerend
hinzu. Gella schildert, wie sie einen Patienten gesundgepflegt und
sich mit Tränen in den Augen winkend von ihm verabschiedet hat, als
er stabil und einigermaßen bei Kräften zurück auf Normalstation
verlegt werden konnte. Am Ende sprechen wir noch darüber, wie sehr
sich die Lage gebessert hat, als der Impfstoff freigegeben und
vielfach verimpft war und ob sie seitdem nur einen einzigen
Patienten hatte, der aufgrund eines Impfschadens eingeliefert
wurde.

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