ZK030 - mRNA-Impfungen... Aber sag nicht Corona!
41 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Huch, schon wieder eine Impffolge. Diesmal soll es um die
Möglichkeiten gehen, die RNA-basierte Impfstoffe eröffnen: nicht
nur sehr schnell generell Impfstoffe gegen neue Krankheiten zu
entwickeln, sondern auch – wenn wir schon die Möglichkeit haben -
die schlimmsten schon lange existierenden Erreger loszuwerden.
Einer davon ist Malaria. Das Wort “Malaria” bedeutet eigentlich
“schlechte Luft”, weil man früher der Meinung war, dass die
Krankheit durch Dämpfe aus Sümpfen ausgelöst wird. Tatsächlich wird
diese Krankheit durch Erreger der Gattung Plasmodium hervorgerufen,
welche durch Stiche der Anophelesmücke übertragen werden. Der
diesjährige Word Malaria Day stand unter dem Motto “Zero Malaria –
Draw the Line Against Malaria” und richtet sich vor allem an
Afrika, wo über 90 % aller weltweiten Malaria-Fälle auftreten. Denn
obwohl die Malaria-Fälle von 2010 bis 2019 in Afrika um 29 %
zurückgingen und die Anzahl der dadurch verursachten Todesfälle um
60%, sterben jedes Jahr noch über 400.000 Menschen an dieser
Krankheit und davon sind zwei Drittel Kinder unter 5 Jahren. Leider
stagniert die Anti-Malaria-Kampagne seit einigen Jahren und kam
durch die SARS-CoV-2-Pandemie zusätzlich ins Stocken. Auch
Resistenzentwicklung beim Erreger gegen die (prophylaktischen)
Medikamente und bei der Mücke gegen die Vektorinsektizide
erschweren die Bekämpfung dieser Krankheit, so dass ein breit
anwendbarer und einfach handhabbarer Malaria-Impfstoff noch
sehnlicher als der “Corona-Impfstoff" erwartet wird. Der bisher
zugelassene RTS,S(Mosquirix)-Impfstoff wird bisher vorwiegend bei
Kleinkindern angewandt, ist nicht so wirksam wie erhofft und zudem
äußerst aufwändig zu verabreichen. Doch wie verbreitet sich der
Erreger? Durch den Stich der Anophelesmücke gelangen infektiöse
Sporozoiten, also eine Art “Sporen, die dann am Zielort auskeimen”
in die menschliche Blutbahn und von dort in Leberzellen (Zielort).
Innerhalb der Leber entwickeln sie sich zu einer “Gewebeschizont”
genannten Dauerform, die periodisch Merozoiten (“Minisporen”) ins
Blut abgibt. Diese befallen rote Blutkörperchen und können sich in
diesen vermehren und zu geschlechtlichen Formen, also zu etwas
Vergleichbarem wie Spermien und Eizellen differenzieren. Wenn diese
von einer Mücke aufgesaugt werden, vereinigen sich diese
geschlechtlichen Formen zu einer Zelle, die neue Sporozoiten
ausbilden kann. Natürlich können sich auch Tiere mit Malaria
infizieren und taten das schon lange vor den Menschen. Mittlerweile
gibt es natürlich auf den Menschen angepasste Arten von Plasmodium.
Doch auch der Mensch hat sich nicht kampflos in den
Infektionszyklus eingereiht, sondern im Laufe der Jahrhunderte
seine eigene “Escape-Mutante" ausgebildet. Aktuell bekämpft man
hauptsächlich die Überträger der Plasmodien, nämlich die Mücke
aktiv. Das geht mit dem Einsatz von imprägnierten Mückennetzen und
spezieller Kleidung (Expositionsprophylaxe), aber auch Insektizide
tragen dazu bei. Prophylaktisch und zur Behandlung von Malaria
werden auch verschiedene Medikamente eingesetzt, z.B. das via
seiner Entdeckerin Youyou Tu 2015 Nobelpreis-prämierte Artemisinin.
Wenn wir nicht über Malaria reden, erfreuen wir uns der Tatsache,
dass spezielle RNA-Impfungen voraussichtlich auch in der
Krebstherapie gesetzt werden. Auch eine Art kleine transiente
Schwester der Gentherapie ließe sich mittels mRNA-Impfung
realisieren. In der Bio-Frage besprechen wir, ob Menschen, die an
Sichelzellanämie erkrankt sind, einen Vorteil bei
Malariainfektionen haben. Wer die Antwort nicht erwarten kann oder
noch einmal nachlesen will, findet hier mehr. Wenn euch die Folge
gefallen hat, werft uns doch via Paypal ein paar Groschen in den
Hut: paypal.me/ZellKultur Oder schreibt unserem Podcast eine
Bewertung auf iTunes, Spotify oder anderen Podcastportalen. ;)
Möglichkeiten gehen, die RNA-basierte Impfstoffe eröffnen: nicht
nur sehr schnell generell Impfstoffe gegen neue Krankheiten zu
entwickeln, sondern auch – wenn wir schon die Möglichkeit haben -
die schlimmsten schon lange existierenden Erreger loszuwerden.
Einer davon ist Malaria. Das Wort “Malaria” bedeutet eigentlich
“schlechte Luft”, weil man früher der Meinung war, dass die
Krankheit durch Dämpfe aus Sümpfen ausgelöst wird. Tatsächlich wird
diese Krankheit durch Erreger der Gattung Plasmodium hervorgerufen,
welche durch Stiche der Anophelesmücke übertragen werden. Der
diesjährige Word Malaria Day stand unter dem Motto “Zero Malaria –
Draw the Line Against Malaria” und richtet sich vor allem an
Afrika, wo über 90 % aller weltweiten Malaria-Fälle auftreten. Denn
obwohl die Malaria-Fälle von 2010 bis 2019 in Afrika um 29 %
zurückgingen und die Anzahl der dadurch verursachten Todesfälle um
60%, sterben jedes Jahr noch über 400.000 Menschen an dieser
Krankheit und davon sind zwei Drittel Kinder unter 5 Jahren. Leider
stagniert die Anti-Malaria-Kampagne seit einigen Jahren und kam
durch die SARS-CoV-2-Pandemie zusätzlich ins Stocken. Auch
Resistenzentwicklung beim Erreger gegen die (prophylaktischen)
Medikamente und bei der Mücke gegen die Vektorinsektizide
erschweren die Bekämpfung dieser Krankheit, so dass ein breit
anwendbarer und einfach handhabbarer Malaria-Impfstoff noch
sehnlicher als der “Corona-Impfstoff" erwartet wird. Der bisher
zugelassene RTS,S(Mosquirix)-Impfstoff wird bisher vorwiegend bei
Kleinkindern angewandt, ist nicht so wirksam wie erhofft und zudem
äußerst aufwändig zu verabreichen. Doch wie verbreitet sich der
Erreger? Durch den Stich der Anophelesmücke gelangen infektiöse
Sporozoiten, also eine Art “Sporen, die dann am Zielort auskeimen”
in die menschliche Blutbahn und von dort in Leberzellen (Zielort).
Innerhalb der Leber entwickeln sie sich zu einer “Gewebeschizont”
genannten Dauerform, die periodisch Merozoiten (“Minisporen”) ins
Blut abgibt. Diese befallen rote Blutkörperchen und können sich in
diesen vermehren und zu geschlechtlichen Formen, also zu etwas
Vergleichbarem wie Spermien und Eizellen differenzieren. Wenn diese
von einer Mücke aufgesaugt werden, vereinigen sich diese
geschlechtlichen Formen zu einer Zelle, die neue Sporozoiten
ausbilden kann. Natürlich können sich auch Tiere mit Malaria
infizieren und taten das schon lange vor den Menschen. Mittlerweile
gibt es natürlich auf den Menschen angepasste Arten von Plasmodium.
Doch auch der Mensch hat sich nicht kampflos in den
Infektionszyklus eingereiht, sondern im Laufe der Jahrhunderte
seine eigene “Escape-Mutante" ausgebildet. Aktuell bekämpft man
hauptsächlich die Überträger der Plasmodien, nämlich die Mücke
aktiv. Das geht mit dem Einsatz von imprägnierten Mückennetzen und
spezieller Kleidung (Expositionsprophylaxe), aber auch Insektizide
tragen dazu bei. Prophylaktisch und zur Behandlung von Malaria
werden auch verschiedene Medikamente eingesetzt, z.B. das via
seiner Entdeckerin Youyou Tu 2015 Nobelpreis-prämierte Artemisinin.
Wenn wir nicht über Malaria reden, erfreuen wir uns der Tatsache,
dass spezielle RNA-Impfungen voraussichtlich auch in der
Krebstherapie gesetzt werden. Auch eine Art kleine transiente
Schwester der Gentherapie ließe sich mittels mRNA-Impfung
realisieren. In der Bio-Frage besprechen wir, ob Menschen, die an
Sichelzellanämie erkrankt sind, einen Vorteil bei
Malariainfektionen haben. Wer die Antwort nicht erwarten kann oder
noch einmal nachlesen will, findet hier mehr. Wenn euch die Folge
gefallen hat, werft uns doch via Paypal ein paar Groschen in den
Hut: paypal.me/ZellKultur Oder schreibt unserem Podcast eine
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