Jahre ohne Diagnose: Warum die Medizin Frauen endlich mitdenken muss

Jahre ohne Diagnose: Warum die Medizin Frauen endlich mitdenken muss

Frauen erleben immer wieder, dass sie von Medizinier*innen nicht ernstgenommen werden oder keine Hilfe bekommen, weil zu wenig über ihre Krankheiten bekannt ist. Die Gründe dafür sind Jahrhunderte alt und beeinträchtigen Frauen bis heute.
1 Stunde 9 Minuten

Beschreibung

vor 1 Jahr

Der Mann gilt in der medizinischen Forschung nach wie als Maßstab
für die Entwicklung von Medikamenten und die Erforschung von
Krankheits- und Genesungsverläufen. Dies kann für Frauen
gefährliche Folgen haben und hat auch Auswirkungen darauf, welche
Krankheiten überhaupt in welcher Intensität beforscht werden.


Die Unterleibserkrankung Endometriose ist dafür ein klassisches
Beispiel: Zwischen 8 und 15 Prozent aller Frauen leiden unter
dieser Krankheit – sie ist die zweithäufigste gynäkologische
Erkrankung überhaupt – und trotzdem wissen Forscher*innen und
Ärzt*innen erschreckend wenig über Symptome und Verläufe, sodass
der Weg zur Diagnose oft jahrelang und kräftezehrend ist. Aber
auch zahlreiche Autoimmunkrankheiten werden immer noch viel zu
selten erforscht und bekommen zu wenige Forschungsgelder, wenn
mehr Frauen als Männer von ihnen betroffen sind. Aktuellstes
Beispiel: Long Covid, das doppelt so viele Frauen wie Männer
bekommen. 


 


Susanne und Lena widmen sich also in dieser Episode dem gender
gap in Sachen Medizin und besprechen, wo Medizin unbedingt
geschlechtssensibler werden muss. 


Zu hören ist außerdem Nora, Betroffene der Krankheit
“Hypothalamische Amenorrhö“, einer Hormonstörung, bei der die
Periode dauerhaft ausbleibt. Ausgelöst werden diese
Zyklusstörungen hier häufig von radikalen Gewichtsverlusten
– hey, Diet Culture! 


 


Ein differenzierter Blick auf Krankheiten und Medikationen
etabliert sich im Zuge einer geschlechtssensiblen Medizin (GSM)
mittlerweile langsam, was leider überhaupt nicht
selbstverständlich ist. Susanne und Lena wagen hier einen Blick
in die Historie und schauen auf die Zeit zurück, als
Periodenschmerzen als Hysterie abgetan wurden, wie eigentlich
alle Symptome, die geschlechtsspezifisch Frauen betrafen. 



Hintergründe und Links




Prof. Vera Regitz-Zagrosek, erste dt. Gendermedizinerin

„Gesundheitlichen Lage von Frauen in Deutschland” von
Dezember 2020

Nancy Klimas (HIV / CFS)

Alle weiteren Links findet ihr hier






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