"Nachricht von einem gebildeten jungen Mann" (E.T.A. Hoffmann)
Eine Erzählung aus dem Jahr 1814.
26 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Kein deutschsprachiger Autor hat so viele im Gedächtnis der
Menschen verbleibende Figuren erschaffen wie E.T.A. Hoffmann. Was
gibt es da für merkwürdige Typen! Wir treffen in seinen Texten
auf als Soldaten verkleidete Flöhe, die in einem Flohzirkus
auftreten, auf einen sprechenden Hund, einen literarisch sehr
begabten und eben auch einen Roman schreibenden Kater, auf
diverse Doppelgänger, den Kapellmeister Kreisler, den
unheimlichen Sandmann ... Diese und viele weitere literarische
Figuren sind durch etliche Übersetzungen in aller Welt bekannt
und haben in Hoffmanns Werk ihre Herkunft.
Nicht ganz so berühmt wurde Milo, der gebildete Affe, aus dem
Text „Nachricht von einem gebildeten jungen Mann“. Der fiktive
Herausgeber der von ihm selbst abgeschriebenen Nachricht notiert,
er könne zwar nicht verhehlen, dass der Autor des Briefs „seiner
Geburt und ursprünglichen Profession nach eigentlich – ein Affe
ist“, bewundert jedoch zugleich seinen Intellekt, seine
Kunstfertigkeit beim Schreiben, auch die „Anmut seiner Sitten“.
Der dann folgende Brief ist ein Zeugnis all dessen. Und wie das
vor sich ging, was dieses hybride Wesen dabei empfand, durch
seinen Nachahmungstrieb und kluge Anleitung zur menschlichen
Sprache, ja sogar zum Komponieren gekommen zu sein, schreibt er
einer alten Freundin. Und auch davon, dass ihn seine eigentliche
Natur nie so recht verließ. Es gehört zu Hoffmanns Humor, dass
die Adressatin diese Zeilen gar nicht verstehen kann. Doch dann
galten sie halt der Selbstreflexion …
Der heutige Leser sollte sich vor Augen führen, dass Hoffmann
dieses Werk im Jahr 1814 schrieb und publizierte, also fast ein
halbes Jahrhundert vor Darwins Veröffentlichungen zur Evolution.
Das war also durchaus starker Tobak in jenen Jahren. – Es liest
die famose Sprecherin Eva Schröer.
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