"Die Sängerin Antonelli" (Johann Wolfgang von Goethe)
Eine Novelle aus dem Jahr 1795.
25 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Es ist sicher so, dass die Sprache Goethes weit entfernt von
unserer heutigen Alltagssprache ist. Doch dies ist alles andere
als erstaunlich: Denn es ist eine Kunstsprache, eine literarische
Form der Sprache. Abseits dessen gibt es in der
Literaturgeschichte keinen anderen Autor, der die moderne
deutsche Sprache so stark bereichert hat wie Goethe. Und dieser
Autor hat einige Gedichte, aber auch Prosawerke verfasst, die
man/frau einfach mal gelesen oder gehört haben sollte. Grund
genug, hier die Novelle „Die Sängerin Antonelli“ zu präsentieren,
ursprünglich in dem Buch „Unterhaltungen deutscher
Ausgewanderten“ (sic! So sprach man damals) erschienen (1795).
Diese Novellensammlung lehnt sich formal an Boccaccios
„Decamerone“ an, ein wichtiges Vorbild Goethes. Dort bildete die
Schilderung der Pest die Kulisse für die einzelnen Erzählungen,
jene ungeheure reale Katastrophe im 14. Jahrhundert. Bei Goethe
sind es die Kämpfe nach der Französischen Revolution gegen Ende
des 18. Jahrhunderts – sie werden in der Rahmenerzählung gleich
zu Anfang erwähnt.
In all den von den Ausgewanderten erzählten Geschichten taucht
diese Realität nicht mehr auf, hier wird stets äußerst
phantasiereich von ganz anderem erzählt. Eine der zahlreichen
Figuren in den „Unterhaltungen“ ist die der Novelle den Titel
gebende neapolitanische Schauspielerin und Sängerin Antonelli,
eine Frau in „der Blüte ihrer Jahre, ihrer Figur, ihrer Talente“,
wie es im Text heißt. Die Geschichte dreht sich um Freundschaft,
Freundschaft plus, um die Liebe, Krankheit, persönliche Krisen,
Leiden und – am rätselhaften Ende – auch um geisterhafte
Erscheinungen. Das alles wird sehr, sehr unterhaltsam und
humorvoll geschildert. – Es liest Heide Bertram, wohltuend
einfühlsam und glasklar im Ausdruck.
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