Das Buch(-gespräch) zur Woche: David Peace über seine „Tokio Trilogie“

Das Buch(-gespräch) zur Woche: David Peace über seine „Tokio Trilogie“

52 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren
Wir sprachen mit David Peace über die „Tokio Trilogie“, seine
Arbeits-Ethos, die Abgründe der britischen und japanischen
Gesellschaft, seine Lieblingsautoren – und über Auswege aus dem
Schreibwahn. Mehr Infos: In dieser Folge sprechen wir mit dem
britischen, in Tokio lebenden Autoren David Peace. Wer diesen Mann
noch nicht kennt: Seine Romane sind zugleich Krimi, Lyrik und
Literatur und klingen ungefähr so, als hätten Slowthai oder Stormzy
ins Literaturfach gewechselt. Bekannt wurde David Peace mit den
vier Romanen des „Red Riding Quartett“. Diese schnell getakteten,
hochpolitischen, abgründigen Romane tragen jeweils Jahreszahlen als
Namen und widmen sich der Jagd auf den „Yorkshire Ripper“. Dieser
misogyne Serienmörder tötete zwischen 1975 und 1980 mindestens 13
Frauen. Wer bei David Peace aber auf heroische Polizisten oder
Gerechtigkeit hofft, ist bei Peace an der falschen Adresse. Er
steigt mit seinen Protagonisten in die Abgründe der Polizeiarbeit,
zeigt sensationsgeile Reporter und erzählt von der grimmigen
Stimmung, die damals in der Region herrschte. Peace stammt aus
Yorkshire und arbeitete mit diesen Romanen quasi auch ein wenig die
eigenen Erfahrungen auf. Später schrieb David Peace den Roman
„GB84“ und warf sich damit direkt in die harten
Auseinandersetzungen der britischen Miner Strikes 1984. Sein
erfolgreichster Roman in England war „The Dammend Utd.“, ein
schwarzhumoriger biografischer Roman über Brian Clough und seine 44
unglückliche Tage als Trainer des englischen Erstligavereins Leeds
United. In Deutschland ist von David Peace soeben der dritte Band
von seiner „Tokio Trilogie“ bei Heyne Hardcore erschienen. Die drei
Romane nehmen ebenfalls reale Verbrechen als Ausgangspunkt und
spielen zu großen Teilen im Tokio der Nachkriegszeit. Es ist ein
lautes, kaputtes Tokio – das so gar nix mit den Hochglanz-Bildern
zu tun hat, die man einem heutzugtage in den Sinn kommen. Der
dritte Band heißt im Deutschen „Tokio Neue Stadt“ und wurde
übersetzt von Peter Torberg, der es ganz gut schafft, den sehr
eigenen Rhythmus von David Peace zu treffen. Für diese Folge
konnten wir beim Heyne Hardcore Verlag einmal die komplette „Tokio
Trilogie“ zur Verlosung bekommen. Wenn ihr dieses abgründige
Package gewinnen wollt, dann schreibt usn einfach eine Mail mit dem
Stichwort „David Peace“ an verlosung@diffusmag.de. Viel Glück
dabei.

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