Früher ging's auch ohne Patriarchat
Karin Bojs hat herausgefunden, wie Frauen in der Steinzeit für
Fortschritt gesorgt haben. Und: Paul Austers persönlicher Essay
über die amerikanische Obsession mit Schusswaffen
45 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Monaten
Von wegen Speer und Mammutjagd: Die schwedische
Wissenschaftsjournalistin Karin Bojs hat ein Buch über Frauen in
der Frühgeschichte geschrieben. Und es ging damals weiblicher zu,
als wir heute denken. Mit Netzen gingen Frauen auf die Jagd, und
vielleicht betete man sogar zu einer Göttin. Frauen waren auch
damals oft die stärkere Hälfte, ebenso wie ihre vergessenen
Erforscherinnen – wie das unterhaltsame Buch "Mütter Europas"
zeigt. Ein dramatisches Kapitel der deutschen Geschichte
präsentiert in seinem spannenden Buch "Marseille 1940" der
Journalist Uwe Wittstock: Nachdem die deutsche Wehrmacht im Zweiten
Weltkrieg Frankreich besiegt hatte, mussten zahlreiche Emigranten
in Frankreich plötzlich fliehen, darunter etwa Heinrich Mann,
Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger. Sie versuchten, unter
lebensbedrohlichen Umständen nach Amerika zu kommen. Der Autor
erzählt von ergreifenden Schicksalen und von der Geheimmission des
amerikanischen Journalisten Varian Fry, der für die Flüchtlinge in
Marseille Pässe und Auswege organisierte. In der Rubrik "Der erste
Satz" geht es diesmal um ein verrücktes, schreckliches Phänomen:
die frei zugänglichen Schusswaffen in Amerika – und ihre
alltäglichen Opfer. Der Schriftsteller Paul Auster hat über diesen
Wahnsinn einen ergreifenden, die Hintergründe erklärenden Essay
geschrieben, ergänzt um Fotos zahlreicher Tatorte. Der aktuelle
Klassiker hat hingegen Verständnis für eines der ältesten Laster
der Welt: Das Buch "Betrunkenes Betragen" hat schon 1968 gezeigt,
dass es beim Alkohol in vielen Kulturen nur auf das Vorbild ankommt
– wenn alles richtig läuft, dann klappt der wilde Rausch auch ohne
schlimme Enthemmung. Sie erreichen das Team von "Was liest
du gerade?" unter buecher@zeit.de. Literaturangaben: Paul Auster:
Bloodbath Nation, Rowohlt, 192 S., 26 Euro Karin Bojs: Mütter
Europas, C.H. Beck, 252 S., 26 Euro Uwe Wittstock: Marseille 1940.
Die große Flucht der Literatur, 351 S., 26 Euro Craig MacAndrew /
Robert B. Edgerton: Betrunkenes Betragen, Galiani, 304 S., 24 Euro
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Wissenschaftsjournalistin Karin Bojs hat ein Buch über Frauen in
der Frühgeschichte geschrieben. Und es ging damals weiblicher zu,
als wir heute denken. Mit Netzen gingen Frauen auf die Jagd, und
vielleicht betete man sogar zu einer Göttin. Frauen waren auch
damals oft die stärkere Hälfte, ebenso wie ihre vergessenen
Erforscherinnen – wie das unterhaltsame Buch "Mütter Europas"
zeigt. Ein dramatisches Kapitel der deutschen Geschichte
präsentiert in seinem spannenden Buch "Marseille 1940" der
Journalist Uwe Wittstock: Nachdem die deutsche Wehrmacht im Zweiten
Weltkrieg Frankreich besiegt hatte, mussten zahlreiche Emigranten
in Frankreich plötzlich fliehen, darunter etwa Heinrich Mann,
Hannah Arendt, Lion Feuchtwanger. Sie versuchten, unter
lebensbedrohlichen Umständen nach Amerika zu kommen. Der Autor
erzählt von ergreifenden Schicksalen und von der Geheimmission des
amerikanischen Journalisten Varian Fry, der für die Flüchtlinge in
Marseille Pässe und Auswege organisierte. In der Rubrik "Der erste
Satz" geht es diesmal um ein verrücktes, schreckliches Phänomen:
die frei zugänglichen Schusswaffen in Amerika – und ihre
alltäglichen Opfer. Der Schriftsteller Paul Auster hat über diesen
Wahnsinn einen ergreifenden, die Hintergründe erklärenden Essay
geschrieben, ergänzt um Fotos zahlreicher Tatorte. Der aktuelle
Klassiker hat hingegen Verständnis für eines der ältesten Laster
der Welt: Das Buch "Betrunkenes Betragen" hat schon 1968 gezeigt,
dass es beim Alkohol in vielen Kulturen nur auf das Vorbild ankommt
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