217 Umgang mit eigener Schuld
8 Minuten
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Beschreibung
vor 8 Jahren
Im Westen ist das Konzept der Schuld etwas Wichtiges. Das
Christentum hat wie kaum eine Religion das Konzept von Schuld ins
Zentrum seiner Lehre gebracht. Und auch wenn nur noch die wenigsten
Menschen, auch die wenigsten katholischen Priester und christlichen
Pfarrer, von ewiger Verdammnis sprechen, spielt Schuld in vielen
Menschen eine große Rolle. Das Gefühl eigener Schuld kann Menschen
in ihrer Psyche tief belasten - vor allem wenn sie die christlichen
Vergebungsmechanismen wie Buße, Beichte, Vertrauen auf Gottes Gnade
und Glaube an Jesu Tod für die Vergebung der Sünden verloren haben.
Viele Menschen haben aus einem Gefühl eigener Schuld eine innere
Unruhe. „Wie soll ich mit meiner Schuld umgehen?“ Antwort: Leben
auf der Erde ist unvollkommen. Ein „vollkommenes“ Leben zu führen
ist als Mensch, von einem Standpunkt aus betrachtet, nicht möglich.
Selbst ein Heiliger verursacht Leid, z.B. indem er über die Wiese
geht und dabei auf Insekten tritt. Manche Menschen verursachen
Leid, ohne es zu wollen: Z.B. läuft jemandem in der Kurve ein Kind
vor das Auto. Manche Menschen haben aus Wut etwas getan, was sie
nachher bereuen. Manche Menschen waren viele Jahre richtige
Egoisten und haben anderen bewusst Leid zugefügt, kommen dann auf
den spirituellen Weg und bereuen, was sie vorher getan haben.
Grundsätzlich gilt vom Karma-Standpunkt aus: Niemand kann jemand
anderem etwas zufügen, das nicht irgendwie in seinem Karma ist.
Wenn du also jemandem Schlimmes zugefügt hast, brauchst du dir kein
schlechtes Gewissen zu machen, dass du einem anderen dauerhaft sein
Leben verbaut hast. Karma ist abgelaufen. Bewusst oder unbewusst
warst du Instrument im Karma dieses Menschen. Wenn es möglich ist,
mache den zugefügten Schaden wieder gut. Wenn es nicht möglich ist,
es an dem betroffenem Menschen gutzumachen, dann suche dir jemand
anderes, dem du Gutes tun kannst. Gib eine Spende, engagiere dich
in einem karitativen Werk oder einer spirituellen Gemeinschaft. Des
weiteren hilft dir vielleicht die Vorstellung, dass das Karma deine
Schuld auch wieder bereinigen wird, vielleicht indem du eine
Konsequenz deiner Handlung erfährst. Eine weitere Möglichkeit wäre:
Bereue es innerlich. Finde eventuell jemanden, dem du deine Schuld
gestehen kannst und der mitfühlend mit dir sein wird. Bringe deine
Tat Gott dar. Bitte Gott um Vergebung und bitte Gott darum, dass er
alles wieder in Ordnung bringt. Wenn du mit christlicher Theologie
vertraut bist, weißt du, dass die christliche
Vergebungs-/Rechtfertigungslehre auch so ähnlich geht. Ein
gläubiger evangelischer oder katholischer Christ könnte so
vorgehen: Der Gläubige beichtet Gott oder einem Priester seine
Sünden. Er drückt seine Reue aus. Er bittet um Vergebung. Er weiß,
dass Jesus für die Vergebung seiner Sünden gestorben ist. Der
Priester erteilt die Absolution und gibt ein Bußopfer auf
(katholisch) – oder der Gläubige spürt die Liebe und Vergebung
Gottes (evangelisch). Anschließend nimmt man sich vor, sich künftig
besser zu verhalten. Dies ist die 217. Folge des Yoga Vidya
Gelassenheits-Podcast von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter
von Yoga Vidya.
Christentum hat wie kaum eine Religion das Konzept von Schuld ins
Zentrum seiner Lehre gebracht. Und auch wenn nur noch die wenigsten
Menschen, auch die wenigsten katholischen Priester und christlichen
Pfarrer, von ewiger Verdammnis sprechen, spielt Schuld in vielen
Menschen eine große Rolle. Das Gefühl eigener Schuld kann Menschen
in ihrer Psyche tief belasten - vor allem wenn sie die christlichen
Vergebungsmechanismen wie Buße, Beichte, Vertrauen auf Gottes Gnade
und Glaube an Jesu Tod für die Vergebung der Sünden verloren haben.
Viele Menschen haben aus einem Gefühl eigener Schuld eine innere
Unruhe. „Wie soll ich mit meiner Schuld umgehen?“ Antwort: Leben
auf der Erde ist unvollkommen. Ein „vollkommenes“ Leben zu führen
ist als Mensch, von einem Standpunkt aus betrachtet, nicht möglich.
Selbst ein Heiliger verursacht Leid, z.B. indem er über die Wiese
geht und dabei auf Insekten tritt. Manche Menschen verursachen
Leid, ohne es zu wollen: Z.B. läuft jemandem in der Kurve ein Kind
vor das Auto. Manche Menschen haben aus Wut etwas getan, was sie
nachher bereuen. Manche Menschen waren viele Jahre richtige
Egoisten und haben anderen bewusst Leid zugefügt, kommen dann auf
den spirituellen Weg und bereuen, was sie vorher getan haben.
Grundsätzlich gilt vom Karma-Standpunkt aus: Niemand kann jemand
anderem etwas zufügen, das nicht irgendwie in seinem Karma ist.
Wenn du also jemandem Schlimmes zugefügt hast, brauchst du dir kein
schlechtes Gewissen zu machen, dass du einem anderen dauerhaft sein
Leben verbaut hast. Karma ist abgelaufen. Bewusst oder unbewusst
warst du Instrument im Karma dieses Menschen. Wenn es möglich ist,
mache den zugefügten Schaden wieder gut. Wenn es nicht möglich ist,
es an dem betroffenem Menschen gutzumachen, dann suche dir jemand
anderes, dem du Gutes tun kannst. Gib eine Spende, engagiere dich
in einem karitativen Werk oder einer spirituellen Gemeinschaft. Des
weiteren hilft dir vielleicht die Vorstellung, dass das Karma deine
Schuld auch wieder bereinigen wird, vielleicht indem du eine
Konsequenz deiner Handlung erfährst. Eine weitere Möglichkeit wäre:
Bereue es innerlich. Finde eventuell jemanden, dem du deine Schuld
gestehen kannst und der mitfühlend mit dir sein wird. Bringe deine
Tat Gott dar. Bitte Gott um Vergebung und bitte Gott darum, dass er
alles wieder in Ordnung bringt. Wenn du mit christlicher Theologie
vertraut bist, weißt du, dass die christliche
Vergebungs-/Rechtfertigungslehre auch so ähnlich geht. Ein
gläubiger evangelischer oder katholischer Christ könnte so
vorgehen: Der Gläubige beichtet Gott oder einem Priester seine
Sünden. Er drückt seine Reue aus. Er bittet um Vergebung. Er weiß,
dass Jesus für die Vergebung seiner Sünden gestorben ist. Der
Priester erteilt die Absolution und gibt ein Bußopfer auf
(katholisch) – oder der Gläubige spürt die Liebe und Vergebung
Gottes (evangelisch). Anschließend nimmt man sich vor, sich künftig
besser zu verhalten. Dies ist die 217. Folge des Yoga Vidya
Gelassenheits-Podcast von und mit Sukadev Bretz, Gründer und Leiter
von Yoga Vidya.
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