Die Berufung eines jeden achten - Marta nicht gegen Maria ausspielen

Die Berufung eines jeden achten - Marta nicht gegen Maria ausspielen

Darf jeder dem Meister zu Füßen sitzen oder ist dafür die Zeit zu schade?
14 Minuten

Beschreibung

vor 5 Jahren

Es ist kein Zufall, dass bei Lukas das Gleichnis von barmherzigen
Samariter (s. letzten Sonntag) direkt und unmittelbar vor der
Episoode um Marta und Maria steht. Im Gleichnis antwortet Jesus
dem Gesetzeslehrer: „Geh und handle genauso!“ und hier entgegnet
Jesus der Anfrage Martas: „Maria hat den guten Teil gewählt!“.
Beide werden so zur Ikone erfüllten Menschseins, der gütige und
barmherzige Mensch, der zum Helfen bereit ist, und derjenige, der
lauscht und seine Zeit an den Meister, an Jesus, verschwendet,
obwohl es soviel zu tun gäbe. Es ist eindeutig, dass man Marta,
die Tätige und Sorgende, nicht gegen Maria ausspielen kann. Das
machen die Kontexte deutlich, in denen nochmals von Marta die
Rede ist. Auch die Begegnung mit Jesus in ihrem Haus steht unter
dem positiven Vorzeichen, dass sie ihn „gastlich“ aufnimmt und
dadurch die Bedingung schafft, die es Maria ermöglicht, sich
überhaupt zu ihm zu setzen. Es kann auch heute nur darum gehen,
der Berufung jedes einzelnen den Raum zuzuerkennen, den sie
braucht, um sich zu entfalten. 

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