Der filmreife Johann Pätzold

Der filmreife Johann Pätzold

Podcast
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Politik, Gesellschaft, Literatur oder Mode – wie das alles mit Popmusik in Verbindung steht, darüber sprechen wir mit Gästen aus dem Kulturbetrieb.

Beschreibung

vor 1 Jahr
Notre Dame, das Nationalheiligtum Frankreichs, ist nach dem Brand
2019 die Jahrhundertbaustelle in Paris. ARTE widmet der
Wiederauferstehung der weltberühmten Kirche eine bewegende
dreiteilige Dokumentation. Die Filmmusik kommt aus Rostock! Vom
Komponisten Johann Pätzold. Er hatte schlaflose Nächte und Bammel
vor der Herausforderung - dann flog ihm das Adagio förmlich zu. Wie
ein Glockenschlag. Der Glockenschlag der Gabriel-Glocke von Notre
Dame. Den hörte er in den Filmaufnahmen, verlangsamte ihn bis in
alle Ewigkeit und fand so die Grundtonart für die ganze
Dokumentation. Der Grundton seines Lebens: die Sinnsuche, die
eigene Wiederauferstehung und das Überwinden von Grenzen. Schon
früh will der Rostocker Jung‘ zur See fahren, die Welt
kennenlernen. Doch das misslingt, stattdessen plagt ihn eine
Depression. Doch Johann Pätzold wäre nicht Johann Pätzold, wenn er
die nicht auch als Chance begreifen würde. Er vertonte seine
Seelenzustände - als Autodidakt am Computer. Von Soundcloud
gelangten seine tiefsinnigen Töne in die Welt und begeisterten
Produzenten im Ausland, vor allem in Frankreich. Ab da geht es
durch die Decke. Er vollendet ein Orchesterwerk der
Detroit-Technolegende Carl Craig, komponiert die Musik für die NBA
Finals, wird Filmkomponist bei Netflix, holt - wie nebenbei - 2015
eine verschollen geglaubte Mutter aus Syrien per Schiff nach
Deutschland und engagiert sich bei der Rettung des Rostocker
Volkstheaters. Ein filmreifes Leben eines Mannes, der äußerlich
Robert de Niro ähnelt und mit Fug und Recht als Rostocker
Wunderkind gelten kann. Andreas Moll spricht mit Johann Pätzold
garniert mit Musik über dessen Lebensfilm, der noch lange nicht am
Abspann ist.

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