Ausgabe 606: «Jenke. Crime.»: Ganz schön viel Quatsch (07.05.2021)

Ausgabe 606: «Jenke. Crime.»: Ganz schön viel Quatsch (07.05.2021)

Seit Dienstag ist die True-Crime-Reportage bei ProSieben zu sehen. Die Audio-Kritik bei Quotenmeter.
42 Minuten
Podcast
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Beschreibung

vor 3 Jahren
Der Fernsehsender ProSieben startete am Dienstag ein weiteres
Format von Jenke von Wilmsdorff, der im vergangenen Jahr von RTL
zum Unterföhringer Unternehmen wechselte. Neben seinen verrückten
Experimenten sollte der Reporter aber auch neue Projekte beackern.
Mit «Jenke. Crime.» hat man eine True-Crime-Serie erschaffen. Doch
mit den zahlreichen Audio-Podcasts, die sich diesem Thema widmen,
hat das Projekt wenig gemeinsam. Bereits in den ersten Minuten
fragt Jenke von Wilmsdorff, ob es ein Verbrecher-Gen gebe. Wer sich
einmal im Googeln versucht hat, weiß, dass diese Frage völlig
unnötig ist. Die Forscher sind sich seit Jahrzehnten einig, dass
das Begehen von Verbrechen nicht genetisch veranlagt ist. Jenke
sitzt mit insgesamt vier Verbrechern an einem Tisch, vermutlich
werden die übrigen drei Protagonisten in den kommenden Wochen im
Mittelpunkt stehen. Warum gibt man das Sendungskonzept eigentlich
nicht klar und deutlich dem Zuschauer an die Hand? Die vier
Verbrecher, wovon schon drei ihre Strafe verbüßten, haben 57 Jahre
Haft auf dem Buckel. Von Wilmsdorff fragt, welche Verbrechen sich
nicht mehr lohnen würden. „Banküberfall ist total out“,
kommentieren zwei der Gesprächspartner, da Bargeld immer mehr
verschwindet. Im vergangenen Jahr waren es aber noch 58
Raubüberfälle auf Geldinstitute. Auch Hubertus Becker, der im
Mittelpunkt der ersten Folge steht, macht nicht gerade eine gute
Figur. Er wirkt naiv, gezeichnet und vor allem wird er stets
bestätigt. Die Expertin Suzanne Grieger-Langer, die stark
umstritten ist, kommt kaum zu Wort, das Gespräch mit der Ex-Frau
nimmt zu viel Platz ein. Jenke von Wilmsdorff ist nur noch ein
Statist in seiner eigenen Sendung. Viele Audio-Podcasts der
vergangenen Jahre waren tiefgründiger. Fabian Riedner und Felix
Maier sind entsetzt über die Selbstbeweihräucherung der Verbrecher
und küren «Jenke. Crime.» zu einem der schwächsten Formate des
Jahres.

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