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Beschreibung
vor 8 Monaten
Es gibt verschiedene Kafka Interpretationen: – Ausgehend von Max
Brod verstehen viele Kafkas Geschichten symbolisch. Stets bedeutet
alles etwas anderes als geschrieben steht, meist irgendetwas mit
Schuld. – Oder man interpretiert mit Camus Kafka
existentialistisch. Dann geht es um das Geworfensein des Menschen
in eine sinnlose Welt. – Oder man interpretiert sein Werk
psychoanalytisch. Dann steht das Verhältnis zum Vater im
Mittelpunkt. Keine dieser Interpretationen ist unsinnig. Kafka übt
bis heute einen großen Reiz auf die Germanisten aus. Schon Walter
Benjamin schrieb, seine Erzählungen seien unendlich ausdeutbar =
unausdeutbare Parabeln, die immer eine „wolkige Stelle“ enthielten,
durch die sie sich einer greifbaren Auslegung entzögen. Sie sind
modern, weil sie immer neuen Sinn generieren! Uns leuchtet der
Ansatz des französischen Surrealisten Andre Breton ein. Der
entdeckte Humor bei Kafka, wenn auch einen schwarzen. Und die
Traumlogik ist für Breton wichtig, der die Handlung in Kafkas
Texten oft folgt. Das ist grotesk. Dieses Groteske findet man
wieder bei Charly Chaplin und anderen zeitgenössischen Filmhelden,
die Kafka im Kino gesehen hat. Der Dichter selbst soll beim
Vorlesen seiner Texte vielfach laut gelacht haben. Hört hier die
Klara-Episode aus dem Roman „Der Verschollene“ (viele kennen ihn
unter dem Titel „Amerika“) Sie zeigt das deutlich: Da fällt eine
junge Frau über den 17-jährigen Karl Rossmann her. Meist läuft das
bekanntlich umgekehrt. Eine Hörprobe aus unserem Bühnenprogramm
„Kafkas Amerika“.
Brod verstehen viele Kafkas Geschichten symbolisch. Stets bedeutet
alles etwas anderes als geschrieben steht, meist irgendetwas mit
Schuld. – Oder man interpretiert mit Camus Kafka
existentialistisch. Dann geht es um das Geworfensein des Menschen
in eine sinnlose Welt. – Oder man interpretiert sein Werk
psychoanalytisch. Dann steht das Verhältnis zum Vater im
Mittelpunkt. Keine dieser Interpretationen ist unsinnig. Kafka übt
bis heute einen großen Reiz auf die Germanisten aus. Schon Walter
Benjamin schrieb, seine Erzählungen seien unendlich ausdeutbar =
unausdeutbare Parabeln, die immer eine „wolkige Stelle“ enthielten,
durch die sie sich einer greifbaren Auslegung entzögen. Sie sind
modern, weil sie immer neuen Sinn generieren! Uns leuchtet der
Ansatz des französischen Surrealisten Andre Breton ein. Der
entdeckte Humor bei Kafka, wenn auch einen schwarzen. Und die
Traumlogik ist für Breton wichtig, der die Handlung in Kafkas
Texten oft folgt. Das ist grotesk. Dieses Groteske findet man
wieder bei Charly Chaplin und anderen zeitgenössischen Filmhelden,
die Kafka im Kino gesehen hat. Der Dichter selbst soll beim
Vorlesen seiner Texte vielfach laut gelacht haben. Hört hier die
Klara-Episode aus dem Roman „Der Verschollene“ (viele kennen ihn
unter dem Titel „Amerika“) Sie zeigt das deutlich: Da fällt eine
junge Frau über den 17-jährigen Karl Rossmann her. Meist läuft das
bekanntlich umgekehrt. Eine Hörprobe aus unserem Bühnenprogramm
„Kafkas Amerika“.
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