Matthias Claudius: Serenata, im Walde zu singen

Matthias Claudius: Serenata, im Walde zu singen

Vera Rosenbusch liest "Serenata, im Walde zu sing…
85 Sekunden
Podcast
Podcaster
In "Veras Tag und Nacht Buch" präsentiere ich, wa…

Beschreibung

vor 9 Jahren
Vera Rosenbusch liest "Serenata, im Walde zu singen" von Matthias
Claudius. Man kann nicht nur in Parks lesen, man kann auch Parks
lesen! Deshalb beschäftige ich mich auf meinen Parkspaziergängen
nicht nur mit Landschaft und Blumen, sondern auch mit ihrer
kulturgeschichtlichen Bedeutung. Zur Zeit von Matthias Claudius
ringen zwei Formen um die Vorherrschaft: der Französische Garten
des Barock und der Englische Garten der Aufklärung.Im ersten (das
Vorbild ist Versailles) finden wir gestutzte Hecken und künstlich
ornamentierte Beete, eine statische Ordnung. Im Englischen Garten
hingegen laden uns weite Rasenflächen, malerische Einzelbäume,
Schlängelwege ein, einen eigenen Weg zu wählen. So feiert der
Französische Gartendie Ordnung, die uns vor der wilden Natur
schützt, der Englische die neue Freiheit und Harmonie in und mit
ihr. Als die Landschaftsgärten nach englischem Vorbild aufkamen,
waren sie auch eine politische Demonstration gegen die
Adelsgesellschaft. Der Vorwurf war: Im Französichen Garten wird die
Natur vergewaltigt mit Schere und Lineal, in englischen hingegen
könne sie sich frei entfalten. Claudius' Gedicht bringt die
Kontroverse auf den Punkt. Hörprobe von meinem literarischen
Spaziergang "Paradiese am Elbhang" durch drei Blankeneser Parks.

Kommentare (0)

Lade Inhalte...

Abonnenten

15
15
:
: