Wie soll man investieren? (Thomas Niss)

Wie soll man investieren? (Thomas Niss)

45 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Die Inflation läßt das Ersparte dahinschmelzen und treibt die
Aktienkurse in die Höhe. Aber die Österreicher und
Österreicherinnen sind Börsemuffel der ganz sturen Sorte. Nur
etwa jeder Zehnte besitzt überhaupt Aktien - aber fast alle haben
haben Sparbuch, Bausparer oder Lebensversicherung. Drei Produkte,
die zunehmend sinnlos sind, wie wir auch in unserer Arbeit "Das
Ende des Sparbuchs" beschrieben haben.

Der Wiener Unternehmensgründer Thomas Niss hat eine Antwort auf
die Anlagemisere in Österreich: Seine App "Own360", eine
Contentplattform und Community mit angeschlossenem
Investmentfonds. "Wir haben derzeit rund 20.000 aktive Depots in
Österreich und Deutschland", erzählt Niss im Podcast bei Nikolaus
Jilch.

Die Idee: Statt in einen Standard-Index wie den MSCI World zu
investieren, bei dem vor allem US-Unternehmen dominieren, hat
Own360 seinen eigenen Aktienkorb zusammengestellt. "So ein
Investmentfonds, das ist zuerst mal extrem kompliziert und weit
weg. Das wollten wir greifbarer machen", so Niss. 

Bei Own360 investiert man deshalb nur in Unternehmen, die in
Österreich und Deutschland auch eine Rolle spielen. Da sind Apple
und Amazon dann genauso dabei wie der Ziegelgigant Wienerberger.
"Und wir bringen auf der App auch Nachrichten über diese
Unternehmen, um dem Anleger zu zeigen und vor Augen zu halten,
dass es nicht um kurzfristige Renditen geht sondern er als
Miteigentümer langfristig profitieren kann."

Sparpläne bei Own360 kann man schon mit 25 Euro pro Monat
abschließen und Transaktionsgebühren fallen keine an - dafür sind
einige der Storys in der App bezahlte Kooperationen. Das Konzept
funktioniert, sagt Niss. Da keine Gebühren bei Ein- und
Auszahlung anfallen, können die Anleger die App wirklich fast wie
ein Sparbuch nutzen - und in der Krise haben die Own360-Anleger
Netto zugekauft, die günstigen Kurse also genutzt.

Seit kurzem bietet Niss' Firma den Fonds auch in Form der
"Anlage99" App bei der Post an. "So können wir ganz neue
Zielgruppen erreichen", so Niss. Interessant: Die App erlaubt es,
verschiedene Depots einzurichten und denen auch Namen zu geben.
Da zeigt sich: Sparen ist Familiensache. "Fast alle haben als
Namen ihren eigenen - oder den der Kinder oder Enkel", sagt
Niss.   

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