#S3E30 Espresso – Irrtümer bei New Work: Welche Mechanismen gibt es?
Espresso für die Führungskraft
18 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 1 Jahr
Irrtümer im Bereich New Work beschäftigen uns aktuell im
shipLEADER. Inspiration für diese Themenreihe war der Artikel
„Missverständnis Menschlichkeit“ aus managerSeminare. Welche
Mechanismen man bei diesen Irrtümern beobachten kann, ergründen
Peter Becker und Aleko Vangelis in der aktuellen Podcast-Folge.
Mechanismus 1 ist die Verlagerung struktureller Probleme auf den
Menschen. In einem Beispiel, das Peter Becker so erlebt hat, soll
eine Führungskraft ihre überlasteten Mitarbeiter durch
transformationale Führung motivieren. Deren Überlastung ist jedoch
ein strukturelles Problem. Die Mitarbeiter sind durch zahllose
Überstunden und Wochenendarbeit völlig ausgelaugt. Anstatt dieses
Problem anzuerkennen und aktiv anzugehen, heißt es „Ihr werdet das
schon schaffen“. Ein absolutes No-Go. Peter Becker bringt an dieser
Stelle auch ein Positiv-Beispiel mit, in dem eine strukturelle
Veränderung eine vermeintlich verfahrene Situation lösen konnte.
Mechanismus 2 ist der des Moralisierens. Der Beruf wird zur
Berufung hochstilisiert. Der Arbeitnehmer erhält ein hohes Maß an
Anerkennung, wenn er 30 bis 40 Urlaubstage vor sich herschiebt,
obwohl das ein Zeichen von krassem Missmanagement ist. Hier ist es
wichtig, aufzupassen, dass man die Rolle, die ein Mensch innerhalb
einer Organisation einnimmt, nicht gleichsetzt mit seinem
kompletten Lebensinhalt. Denn jeder Mensch hat unterschiedliche
Rollen in verschiedenen Lebensbereichen und alle Lebensbereiche
brauchen ihn auf ihre Weise. Es ist wichtig, eine Sensibilität zu
haben, falls hier Grenzen überschritten werden, und darüber reden
zu können. Mechanismus 3 ist die Überdehnung formaler Pflichten.
Kurz gesagt geht es hier darum, dass vom Arbeitgeber eine Leistung
eingefordert wird, obwohl die Voraussetzungen für das Erbringen
dieser Leistung schlichtweg nicht gegeben sind – zum Beispiel durch
fehlende Qualifikation, durch einen Mangel an Material, z.B. durch
Lieferengpässe, usw. Und bei jedem dieser Mechanismen ist es im
Sinne einer guten Selbstführung entscheidend, auszuloten, wie wir
als Menschen ticken, was wir brauchen – und im Zweifel „nein“ zu
sagen und sich abzugrenzen. Wo hast du diese Mechanismen schon
einmal erlebt? Wie bist du damit umgegangen? Teile gerne deine
Gedanken mit uns unter shipLEADER@hah-consultants.com oder über
LinkedIn. Wir freuen uns auf deine Nachrichten.
shipLEADER. Inspiration für diese Themenreihe war der Artikel
„Missverständnis Menschlichkeit“ aus managerSeminare. Welche
Mechanismen man bei diesen Irrtümern beobachten kann, ergründen
Peter Becker und Aleko Vangelis in der aktuellen Podcast-Folge.
Mechanismus 1 ist die Verlagerung struktureller Probleme auf den
Menschen. In einem Beispiel, das Peter Becker so erlebt hat, soll
eine Führungskraft ihre überlasteten Mitarbeiter durch
transformationale Führung motivieren. Deren Überlastung ist jedoch
ein strukturelles Problem. Die Mitarbeiter sind durch zahllose
Überstunden und Wochenendarbeit völlig ausgelaugt. Anstatt dieses
Problem anzuerkennen und aktiv anzugehen, heißt es „Ihr werdet das
schon schaffen“. Ein absolutes No-Go. Peter Becker bringt an dieser
Stelle auch ein Positiv-Beispiel mit, in dem eine strukturelle
Veränderung eine vermeintlich verfahrene Situation lösen konnte.
Mechanismus 2 ist der des Moralisierens. Der Beruf wird zur
Berufung hochstilisiert. Der Arbeitnehmer erhält ein hohes Maß an
Anerkennung, wenn er 30 bis 40 Urlaubstage vor sich herschiebt,
obwohl das ein Zeichen von krassem Missmanagement ist. Hier ist es
wichtig, aufzupassen, dass man die Rolle, die ein Mensch innerhalb
einer Organisation einnimmt, nicht gleichsetzt mit seinem
kompletten Lebensinhalt. Denn jeder Mensch hat unterschiedliche
Rollen in verschiedenen Lebensbereichen und alle Lebensbereiche
brauchen ihn auf ihre Weise. Es ist wichtig, eine Sensibilität zu
haben, falls hier Grenzen überschritten werden, und darüber reden
zu können. Mechanismus 3 ist die Überdehnung formaler Pflichten.
Kurz gesagt geht es hier darum, dass vom Arbeitgeber eine Leistung
eingefordert wird, obwohl die Voraussetzungen für das Erbringen
dieser Leistung schlichtweg nicht gegeben sind – zum Beispiel durch
fehlende Qualifikation, durch einen Mangel an Material, z.B. durch
Lieferengpässe, usw. Und bei jedem dieser Mechanismen ist es im
Sinne einer guten Selbstführung entscheidend, auszuloten, wie wir
als Menschen ticken, was wir brauchen – und im Zweifel „nein“ zu
sagen und sich abzugrenzen. Wo hast du diese Mechanismen schon
einmal erlebt? Wie bist du damit umgegangen? Teile gerne deine
Gedanken mit uns unter shipLEADER@hah-consultants.com oder über
LinkedIn. Wir freuen uns auf deine Nachrichten.
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