Einkaufstourismus eindämmen?

Einkaufstourismus eindämmen?

Wer jenseits der Grenze einkauft, soll nur noch Waren im Wert von 150 Franken statt 300 Franken mehrwertsteuerbefreit einführen können. Eine gute Idee oder nicht? Diskutieren Sie mit!
57 Minuten

Beschreibung

vor 11 Monaten
Wer jenseits der Grenze einkauft, soll nur noch Waren im Wert von
150 Franken statt 300 Franken mehrwertsteuerbefreit einführen
können. Eine gute Idee oder nicht? Diskutieren Sie mit! Eine Studie
der Universität St. Gallen schätzte den letztjährigen Schaden für
den Schweizer Detailhandel durch Einkaufstourismus auf 8.5
Milliarden Franken. Für die Uni St. Gallen wäre eine Wertfreigrenze
eine sinnvolle Massnahme: Die Studie kommt zum Schluss, dass bei
einer Wertfreigrenze von 50 Franken der Einkaufstourismus um 33
Prozent zurückgehen würde. Druck aus dem Parlament Das Parlament
hat den Bundesrat vor gut zwei Jahren dazu gezwungen, sich des
Themas anzunehmen, indem es mehrere verbindliche Vorstösse
gutgeheissen hat. Der Bundesrat schickt nun folgenden Vorschlag in
die Vernehmlassung: Senkung der Wertfreigrenze von 300 auf 150
Franken pro Person. Nur Symptombekämpfung - schlechte Idee Die
Geschäftsleiterin der Stiftung für Konsumentenschutz Sara Stalder
hält nichts von einer Reduktion. Die Senkung werde sehr viel
Bürokratie mit sich bringen, die Verwaltung stark belasten und den
Einkaufstourismus nicht eindämmen, glaubt Stalder. «Im dümmsten
Fall bringt es mehr Verkehr.» Für Stalder ist die Lösung eine
andere: Die Preise von Importprodukten senken. Denn sobald diese in
die Schweiz kämen, seien sie plötzlich mirakulös teurer als im
Ausland.  Wertfreigrenze senken - gute Idee Tamara Alù,
Leiterin Politik des Gewerbeverbandes Basel-Stadt findet es
wichtig, dass man die Wertfreigrenze senkt. Sonst bleibe «eine
deutliche Benachteiligung des Schweizer Gewerbes». Doch das Gewerbe
sei wichtig. So biete der Schweizer Detailhandel Ausbildungs-
und Arbeitsplätze an. «Das stärkt unsere Wirtschaft, sichert
unseren Lebensstandard und führt zu Mehrwertsteuern, die in
öffentliche Dienstleistungen investiert werden können.» Gäste in
der Sendung * Tamara Alù, Leiterin Politik, Gewerbeverband
Basel-Stadt * Sara Stalder, Geschäftsleiterin Stiftung für
Konsumentenschutz
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