Keine sicheren Räume?! – »Fight Law and Order«? – Und wie wehren wir uns gegen sexistische Gewalt?

Keine sicheren Räume?! – »Fight Law and Order«? – Und wie wehren wir uns gegen sexistische Gewalt?

2 Stunden 6 Minuten

Beschreibung

vor 2 Jahren

Im Nachgang der Veranstaltung „Keine sicheren Räume?“ am
17.09.2020 in Berlin, bei der eine Vertreterin der Dresdner
Gruppe e*space und Kim Posster miteinander diskutierten,
moderiert von Jeja Klein und veranstaltet von ://about party,
fanden drei Folgeveranstaltungen online statt. Hier findet ihr
die Mitschnitte


18. Februar 2021, 19 Uhr:


»Fight Law and Order«? – Und wie wehren wir uns gegen sexistische
Gewalt?


Wenn sexuelle Übergriffe oder sexualisierte Gewalt geschehen,
stellt sich häufig die Frage: zur Polizei gehen oder nicht? In
linken Kontexten jedoch ist das Verhältnis zu den
Verfolgungsbehörden aus naheliegenden Gründen traditionell
angespannt. Ist es aber bloß ein linker Reflex, auf gar keinen
Fall zur Polizei gehen zu wollen, der Täter schützt, weil sie
links sind? Kann es nicht auch Vorteile bieten, zur Polizei zu
gehen? Ist es vielleicht sogar wichtig, damit die Fälle in den
Statistiken auftauchen und sich die Politik zu einem Handeln
gezwungen sieht? Oder führt es eigentlich nur dazu,
gelangweilten, voreingenommenen und frauenfeindlichen
Polizist*innen gegenüber zu sitzen und sich eine
Retraumatisierung abzuholen? Mal abgesehen davon, dass es in den
Sternen steht, ob es zu einem Prozess kommt oder der Täter eine
Strafe erhält: wir alle kennen die ernüchternden Zahlen zu den
Chancen, die Betroffene in einem rechtsstaatlichen Prozess haben.
Außerdem stellt sich für Linke immer die Frage: ist Strafe
überhaupt das, was ich will? Sollte es nicht vielmehr um einen
Prozess gehen, aus dem der Täter geläutert hervorgeht, damit
andere in Zukunft sicher vor ihm sind? Wenn ja: ist das überhaupt
eine realistische Perspektive? Die Rechte und Wünsche der
Betroffenen* spielen, das dürfte klar sein, im juristischen
Prozess keine Rolle. Hat man ein mal die Anzeige aufgegeben,
entzieht sich das Folgende vollkommen der Kontrolle. Schlagworte
wie „Community Accountability“ und „Transformative Justice“
wabern durch die Szenediskurse und doch scheint völlig unklar,
was damit konkret gemeint ist: irgendwie Täterarbeit, irgendwie
die Szene verändern? Was sagen diese Konzepte zu ihrem Verhältnis
zur staatlichen Rechtssprechung und haben sie glaubwürdige
Alternativen zu bieten? Klar ist: so, wie es ist, kann es nicht
bleiben. Doch wie dann? Darauf haben unsere Gäste
unterschiedliche Antworten, die wir kritisch, aber auch
solidarisch, miteinander diskutieren wollen.





Es diskutieren:
* Christina Clemm
* Rehzi Malzahn
* Julia Rieger
* Dounia von den Falken Jena
Es moderiert: Jeja Klein

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