Alte Post

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http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/08/Alte-Post.mp3  Audio-Podcast: 06:41 min. - Kennen Sie… die alte Post? Die alte Post am Kornmarkt war zu ihrer Erbauungszeit die neue Post und ersetzte den vorherigen Standort in der Ne...
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Mit den Architektur-Podcasts lässt sich Architektur und Stadtentwicklung in Trier unmittelbar vor Ort entdecken.

Beschreibung

vor 1 Jahr
http://www.architektur-podcast.de/wp-content/uploads/2014/08/Alte-Post.mp3
 Audio-Podcast: 06:41 min. Kennen Sie… die alte Post? Die alte
Post am Kornmarkt war zu ihrer Erbauungszeit die neue Post und
ersetzte den vorherigen Standort in der Neustraße nicht nur
räumlich. Mit dem monumentalen “Post- und Telegraphengebäude” der
Kaiserlichen Oberpostdirektion manifestierte die Regierung in dem
schlossartigen Gebäude ihre Wichtigkeit mitten in der Stadt.
Immerhin war Trier einer der 26 Regierungsbezirke Preußens und
somit auch Ort für eine zentrale Stelle der Post. Doch auch in der
neuen Post steckt altes Gemäuer. TRIER. Den westlichen Abschluss
des Kornmarktes bildet heute ein einziges langgestrecktes Gebäude.
Ganze 15 Achsen, mehr als 40 Fenster und sechs Balkone gliedern die
dreigeschossige Fassade und erinnern ein wenig an ein
herrschaftliches Palais aus barocken Zeiten. Ein bisschen davon ist
tatsächlich in dem Gebäude zu finden, das in den letzten
Jahrhunderten immer breiter und niedriger wurde. Mehrere Bauphasen
hat das Objekt hinter sich, die jeweils den Charakter grundlegend
änderten. Begonnen hat die Geschichte der heutigen Fleischstraße
57-60 in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. 1746 legt die
Stadt Trier den öffentlichen Platz an, auf dem Markt gehalten wird,
wie der heutige Name noch anklingen lässt. Ab 1749 entsteht der
barocke Georgsbrunnen. In diesem neu gestalteten Ambiente lässt
sich der Trierer Kaufmann Johann Jacob Vacano 1759 ein Palais
errichten. Der Architekt seiner Wahl ist niemand Geringeres als der
kurtrierische Hofwerkmeister Johannes Seiz, der nicht nur den oben
genannten Brunnen entworfen hat, sondern einige Jahre später auch
den Südflügel des Kurfürstlichen Palais errichtet. Der Schüler des
berühmten Balthasar Neumann erschafft mit dem Bürgerhaus ein
repräsentatives Gebäude, welches Ähnlichkeiten mit dem großen Bau
neben der Konstantinbasilika nicht verleugnen kann. Im großen, die
drei Mittelachsen überspannenden Dreiecksgiebel ist das Relief
einer Burg angebracht gewesen, weswegen das Haus auch den Namen
Königsburg erhält, wie die Trierer Chronik 1920/21 berichtet. 1830
erwirbt der Trierer Postdirektor Conrad das Gebäude für die
Preußische Postverwaltung, in welches die Trierer Post auch
einzieht. Obwohl das Anwesen mit seinem großen Hintergebäude,
gepflastertem Hof, großem Magazin, einer Wagenremise, Pferdestall
und Futterspeicher beträchtliche Ausmaße hat, wird es der
Verwaltung zu klein. Nach dem Kauf der Nachbarhäuser werden diese
Gebäude kurzerhand abgerissen, um Platz für die neue Post zu
schaffen. Nur das Portal der Königsburg ist heute noch als solches
erhalten und führt in den großen malerischen Innenhof, der von
weiteren Flügeln umfasst wird. 1879 bis 1882 schließlich lässt die
preußische Regierung die neue Post errichten, welche die westliche
Seite des Kornmarkts fortan dominieren wird. Nach dem Entwurf von
August Kind aus dem Reichspostamt Berlin arbeiten an dem Trierer
Gebäude Postbaurat Cuno als Oberbauleiter und Regierungsbaumeister
Hausmann als Bauleiter. Hinter den elf Achsen der Fassade an der
Fleischstraße befindet sich im Erdgeschoss die Schalterhalle. Im
ersten Obergeschoss residiert die Oberpostdirektion, in der zweiten
Etage wohnt der Oberpostdirektor. Richtung Metzelstraße im Westen
sind die Postkasse, Telegraphie-Räume sowie eine weitere Wohnung
und die Remisen für die Kutschen und Fahrzeuge untergebracht, wie
die Denkmaltopographie berichtet. Das südliche Portal, welches in
den Innenhof des Haupttraktes führt, ist das Portal der Königsburg
von 1759. Das Jahr selbst findet sich als Reminiszenz etwas weiter
oben wieder, und zwar in der Kartusche im Fensterscheitel des
ersten Stockwerks direkt über dem Eingang. Parallel dazu steht über
dem besonders hervorgehobenen Eingang zur ehemaligen Posthalle das
Baujahr 1881. Das Portal ist von Säulen umgeben, die als Hinweis
auf die Nutzung des Anwesens mit Posthörnern verziert sind.

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