#Lyrikalsmodus Episode zwölf: #Donnerstalk mit Claudia Gabler und Jo Frank
57 Minuten
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Beschreibung
vor 3 Jahren
Bei diesem Donnerstalk sprechen Claudia Gabler und Jo
Frank über Claudia Gablers Lyrikband „Vom Aufblühen in
Vasen“.
Berge, Weiden, Wald: Je näher Claudia Gabler diesen Urbildern von
Naturerfahrung kommt, desto sichtbarer wird, wie menschengemacht
sie sind. Gipfelkreuze, Bierdosen und Ranger formen die
Landschaften ohne Bauchbinden. Es sind aber nicht nur
Äußerlichkeiten, die unsere Wahrnehmung prägen: Bildungskanonen
erzeugen den Blick auf Berge mehr noch als Schneekanonen. Die
Natur wird nicht nur vom Menschen gestaltet, sondern bildet sich
auch nach seiner Wahrnehmung. Wir sehen, was wir wissen.
Klischees setzt Gabler Ambivalenz entgegen. Und immer wieder
Gegenständlichkeit: Decken, Hotels und Sport scheinen dabei der
eigenen Natur nahe zu sein. Beziehungen bilden ein Zentrum in
ihren Gedichten: Ein lyrisches Wir bewegt sich durch den Band,
aus dem ein Ich Abstecher unternimmt, zwischen Bild und
Nicht-Bild, innerer und äußerer Wahrnehmung. Gablers Gedichte
befragen dieses Entgleiten, das immer auch ein Aufbruch ist, und
machen sich darin heimisch: Der Mond sollte uns noch zu den
Disteln führen, als wir / frühmorgens in der Stube saßen und
unsere Bindungen / probten. Sehnsucht nach einer Zeit davor
besteht, nach den Sofas, / auf denen wir so gern die Abende
verbrachten und / die uns das alles hier eingebrockt hatten. Doch
Gabler überführt die Nostalgie in Handlung: Einfach machen, nicht
fragen, never ask, / Kunst in Hotelzimmern ist immer / erlaubt
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