SG #059: Studieren in Deutschland
Studieren in DeutschlandShow Podcast Information Joanne und viele
andere von Euch haben gefragt, ob ich etwas über die deutschen
Universitäten erzählen kann und darüber wie es ist, in Deutschland
zu studieren. Das werde ich heute machen!
12 Minuten
Podcast
Podcaster
A podcast for all those who try to brush up their German and want to learn about German culture and everyday life.
Beschreibung
vor 14 Jahren
Studieren in DeutschlandShow Podcast Information Joanne und viele
andere von Euch haben gefragt, ob ich etwas über die deutschen
Universitäten erzählen kann und darüber wie es ist, in Deutschland
zu studieren. Das werde ich heute machen! Wer in Deutschland
studieren möchte, der braucht zunächst einmal die so genannte
Hochschulreife. Das bedeutet, dass man einen guten Schulabschluss
braucht und eine bestimmte Anzahl an Jahren in die Schule gegangen
sein muss. Die allgemeine Hochschulreife ist in Deutschland das
Abitur, es gibt aber auch die Fachhochschulreife. Es gibt feste
Regeln, was man mitbringen muss, um studieren zu dürfen. Das ist
unterschiedlich von Fach zu Fach und von Universität zu
Universität. Außerdem ändert sich derzeit das gesamte System in
Deutschland: Es wird umgestellt auf die international anerkannten
Abschlüsse des Bachelor und Master. Daher ist es gerade alles etwas
chaotisch. Angenommen, ich habe also das Abitur. Und ich möchte
studieren. Dann gibt es trotzdem noch ein Problem: Manche Fächer
sind so beliebt, dass zu viele junge Menschen diese Fächer
studieren möchten. Dann kann die Universität einen so genannten
Numerus Clausus einführen. Das ist Lateinisch. Es bedeutet: Nur
wenn ich einen bestimmten Abitur-Notendurchschnitt habe – also
besonders gute Noten im Abschlusszeugnis, darf ich studieren. Jetzt
sage ich Euch kurz, wie es früher war und heute manchmal noch ist –
da gab es nämlich das Diplom. Diese Diplomstudiengänge werden fast
alle verschwinden, weil sie durch den Bachelor und Master
abgeschafft werden. Aber ich sage Euch trotzdem, was das war:
Zunächst mal hat man zwei bis vier Semester studiert, das war das
Grundstudium. Ein Semester ist ungefähr ein halbes Jahr lang. Dann
gab es eine Vorprüfung, das so genannte Vordiplom. Danach hat man
nochmal vier bis sechs Semester studiert im Hauptstudium, und am
Ende gab es die Diplomprüfung. Ein Diplom ist eine Urkunde, also
ein wichtiges Zeugnis. In vier bis fünf Jahren konnte man also ein
Diplom machen. Ihr habt das vielleicht schon einmal auf
Visitenkarten gesehen: Es gibt in Deutschland viele
Diplom-Ingenieure. Ich selber habe einen Magister Artium. Das ist
so etwas ähnliches wie ein Diplom. Aber einen Magister gibt es nur
in geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Dabei studiert
man meistens ein Hauptfach und zwei Nebenfächer. Ich hatte als
Hauptfach Amerikanische Kulturgeschichte gewählt, als Nebenfächer
Politik und Völkerkunde. Der Magister-Studiengang ist sehr frei,
man kann sich seinen Stundenplan frei zusammenstellen, und das hat
wirklich Spaß gemacht. Am Ende musste ich Prüfungen ablegen,
mündlich und schriftlich, und ich musste eine Magisterarbeit
schreiben, also ein Dokument zu einem bestimmten Thema, 120 Seiten
lang. Es gibt auch unterschiedliche Arten von Veranstaltungen in
einem Studium. Typisch sind Vorlesungen. Das bedeutet: In einem
meist sehr großen Saal steht ein Professor oder Dozent vorne an der
Tafel und erzählt eineinhalb Stunden lang etwas über sein Thema.
Die Studenten schreiben die Informationen mit und lernen sie später
zu Hause. Manche Vorlesungen sind Pflicht – es muss also jeder
Student dieser Fachrichtung in diese Vorlesung gehen. Das wird
kontrolliert. Oft gibt es auch am Ende eine Prüfung. Andere
Vorlesungen sind freiwillige Angebote – der Student kann hingehen,
muss aber nicht. Dann gibt es noch Seminare – das sind dann
Veranstaltungen mit weniger Studenten. Während in Vorlesungen oft
gleich hunderte von Studenten in einem Saal sitzen, sind in manchen
Seminaren nur zehn Studenten anwesend. Hier wird Wissen vertieft
und genauer auf ein Thema eingegangen. Die Studenten müssen auch
oft Referate halten – sich also auf ein Thema besonders gut
vorbereiten und dann vor den anderen Studenten darüber einen
Vortrag halten. Studenten untereinander nennen sich übrigens
Kommilitonen. Wenn das Semester vorbei ist, hat man als Student
aber noch keine Ferien, denn zunächst beginnt die vorlesungsfreie
Zeit.
andere von Euch haben gefragt, ob ich etwas über die deutschen
Universitäten erzählen kann und darüber wie es ist, in Deutschland
zu studieren. Das werde ich heute machen! Wer in Deutschland
studieren möchte, der braucht zunächst einmal die so genannte
Hochschulreife. Das bedeutet, dass man einen guten Schulabschluss
braucht und eine bestimmte Anzahl an Jahren in die Schule gegangen
sein muss. Die allgemeine Hochschulreife ist in Deutschland das
Abitur, es gibt aber auch die Fachhochschulreife. Es gibt feste
Regeln, was man mitbringen muss, um studieren zu dürfen. Das ist
unterschiedlich von Fach zu Fach und von Universität zu
Universität. Außerdem ändert sich derzeit das gesamte System in
Deutschland: Es wird umgestellt auf die international anerkannten
Abschlüsse des Bachelor und Master. Daher ist es gerade alles etwas
chaotisch. Angenommen, ich habe also das Abitur. Und ich möchte
studieren. Dann gibt es trotzdem noch ein Problem: Manche Fächer
sind so beliebt, dass zu viele junge Menschen diese Fächer
studieren möchten. Dann kann die Universität einen so genannten
Numerus Clausus einführen. Das ist Lateinisch. Es bedeutet: Nur
wenn ich einen bestimmten Abitur-Notendurchschnitt habe – also
besonders gute Noten im Abschlusszeugnis, darf ich studieren. Jetzt
sage ich Euch kurz, wie es früher war und heute manchmal noch ist –
da gab es nämlich das Diplom. Diese Diplomstudiengänge werden fast
alle verschwinden, weil sie durch den Bachelor und Master
abgeschafft werden. Aber ich sage Euch trotzdem, was das war:
Zunächst mal hat man zwei bis vier Semester studiert, das war das
Grundstudium. Ein Semester ist ungefähr ein halbes Jahr lang. Dann
gab es eine Vorprüfung, das so genannte Vordiplom. Danach hat man
nochmal vier bis sechs Semester studiert im Hauptstudium, und am
Ende gab es die Diplomprüfung. Ein Diplom ist eine Urkunde, also
ein wichtiges Zeugnis. In vier bis fünf Jahren konnte man also ein
Diplom machen. Ihr habt das vielleicht schon einmal auf
Visitenkarten gesehen: Es gibt in Deutschland viele
Diplom-Ingenieure. Ich selber habe einen Magister Artium. Das ist
so etwas ähnliches wie ein Diplom. Aber einen Magister gibt es nur
in geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern. Dabei studiert
man meistens ein Hauptfach und zwei Nebenfächer. Ich hatte als
Hauptfach Amerikanische Kulturgeschichte gewählt, als Nebenfächer
Politik und Völkerkunde. Der Magister-Studiengang ist sehr frei,
man kann sich seinen Stundenplan frei zusammenstellen, und das hat
wirklich Spaß gemacht. Am Ende musste ich Prüfungen ablegen,
mündlich und schriftlich, und ich musste eine Magisterarbeit
schreiben, also ein Dokument zu einem bestimmten Thema, 120 Seiten
lang. Es gibt auch unterschiedliche Arten von Veranstaltungen in
einem Studium. Typisch sind Vorlesungen. Das bedeutet: In einem
meist sehr großen Saal steht ein Professor oder Dozent vorne an der
Tafel und erzählt eineinhalb Stunden lang etwas über sein Thema.
Die Studenten schreiben die Informationen mit und lernen sie später
zu Hause. Manche Vorlesungen sind Pflicht – es muss also jeder
Student dieser Fachrichtung in diese Vorlesung gehen. Das wird
kontrolliert. Oft gibt es auch am Ende eine Prüfung. Andere
Vorlesungen sind freiwillige Angebote – der Student kann hingehen,
muss aber nicht. Dann gibt es noch Seminare – das sind dann
Veranstaltungen mit weniger Studenten. Während in Vorlesungen oft
gleich hunderte von Studenten in einem Saal sitzen, sind in manchen
Seminaren nur zehn Studenten anwesend. Hier wird Wissen vertieft
und genauer auf ein Thema eingegangen. Die Studenten müssen auch
oft Referate halten – sich also auf ein Thema besonders gut
vorbereiten und dann vor den anderen Studenten darüber einen
Vortrag halten. Studenten untereinander nennen sich übrigens
Kommilitonen. Wenn das Semester vorbei ist, hat man als Student
aber noch keine Ferien, denn zunächst beginnt die vorlesungsfreie
Zeit.
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