Kuss und Chaos: Was die Kuss-Affäre im Frauenfußball über den Zustand Spaniens verrät
Noch nie hat ein sportlicher Erfolg ein Land in eine so tiefe Krise
gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien
nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des
Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren
Fr
1 Stunde 5 Minuten
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Noch nie hat ein sportlicher Erfolg ein Land in eine so tiefe Krise
gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien
nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des
Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren
Frauen gegen toxische Männlichkeit, in der Verbandszentrale treffen
stündlich neue Rücktrittsforderungen ein – und in einer Kirche in
der spanischen Provinz tritt die Mutter des Küssers in einen
Hungerstreik, um "die unmenschliche und blutige Hetzjagd" gegen
ihren Sohn zu beenden. Mit seiner Anklage, der "falsche Feminismus"
sei "das größte Übel des Landes" hat Rubiales die Debatte über den
Machismo im Fußball ins Politische gewendet – und den Blick auf ein
zutiefst gespaltenes Land freigelegt. In der neuen Folge von "Das
Politikteil" diskutieren Ileana Grabitz und Peter Dausend mit zwei
Gästen über einen Kuss wider Willen, den Widerstreit zwischen
Feminismus und Machismo, moderne Frauenpolitik und aus der Zeit
gefallenes Machtgebaren – und darüber, was Spanien sonst noch
auseinandertreibt. Die ZEIT-Journalistin Cathrin Gilbert blickt
hinter die Kulissen der Kuss-Affäre, berichtet von ihrem Interview
mit Maria Teixidor, der möglichen Nachfolgerin von Rubiales an der
Spitze des spanischen Fußballverbandes – und erzählt, was sie als
Fußballreporterin in einer Männerdomäne erlebt hat. Der Hauptgast,
der Politikwissenschaftler Günther Maihold, analysiert, wie sehr
die progressive Frauenpolitik der Regierung des Sozialdemokraten
Pedro Sánchez die Gesellschaft verändert hat – und wie heftig sich
das rechte Lager dagegen wehrt. Der Spanien- und
Lateinamerika-Experte sieht in der Macht der Regionalparteien, dem
Streit über eine kritische Auseinandersetzung mit der
Franco-Diktatur sowie im Streben einzelner Regionen nach mehr
Autonomie oder gar nach Unabhängigkeit weiter Treibkräfte einer
zunehmenden Spaltung. "Spanien hat kein politisches Zentrum mehr",
stellt er fest. Cathrin Gilbert verantwortet die Interview-Seite
der ZEIT. Zuletzt hat sie unter anderem Wolodymyr Selenskyj, Olena
Selenska und Peter Sloterdijk interviewt. Ihre journalistische
Karriere begann sie als Fußballreporterin beim Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel". Auch für DIE ZEIT hat sie zahlreiche Artikel über
Fußball geschrieben. Günther Maihold ist seit 2006 Honorarprofessor
an der Freien Universität (FU) in Berlin. Davor war er
Lehrbeauftragter am Lateinamerika-Institut der FU sowie an der
Universität/GH Duisburg. 1999 wurde er zum Direktor des
Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz berufen,
2004 gab er den Posten ab. Bis Juni 2023 war er 19 Jahre lang
stellvertretender Direktor der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Im Podcast "Das Politikteil" sprechen wir jede Woche über das, was
die Politik beschäftigt, erklären die Hintergründe, diskutieren die
Zusammenhänge. Immer freitags mit zwei Moderatoren, einem Gast –
und einem Geräusch. Neben Ileana Grabitz und Peter Dausend sind
auch Tina Hildebrandt und Heinrich Wefing als Gastgeber zu hören.
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gestürzt: Zwei Wochen nach der Fußball-WM der Frauen kennt Spanien
nur ein Thema – die Kuss-Affäre um den Präsidenten des
Fußballverbandes, Luis Rubiales. Auf den Straßen demonstrieren
Frauen gegen toxische Männlichkeit, in der Verbandszentrale treffen
stündlich neue Rücktrittsforderungen ein – und in einer Kirche in
der spanischen Provinz tritt die Mutter des Küssers in einen
Hungerstreik, um "die unmenschliche und blutige Hetzjagd" gegen
ihren Sohn zu beenden. Mit seiner Anklage, der "falsche Feminismus"
sei "das größte Übel des Landes" hat Rubiales die Debatte über den
Machismo im Fußball ins Politische gewendet – und den Blick auf ein
zutiefst gespaltenes Land freigelegt. In der neuen Folge von "Das
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Gästen über einen Kuss wider Willen, den Widerstreit zwischen
Feminismus und Machismo, moderne Frauenpolitik und aus der Zeit
gefallenes Machtgebaren – und darüber, was Spanien sonst noch
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hinter die Kulissen der Kuss-Affäre, berichtet von ihrem Interview
mit Maria Teixidor, der möglichen Nachfolgerin von Rubiales an der
Spitze des spanischen Fußballverbandes – und erzählt, was sie als
Fußballreporterin in einer Männerdomäne erlebt hat. Der Hauptgast,
der Politikwissenschaftler Günther Maihold, analysiert, wie sehr
die progressive Frauenpolitik der Regierung des Sozialdemokraten
Pedro Sánchez die Gesellschaft verändert hat – und wie heftig sich
das rechte Lager dagegen wehrt. Der Spanien- und
Lateinamerika-Experte sieht in der Macht der Regionalparteien, dem
Streit über eine kritische Auseinandersetzung mit der
Franco-Diktatur sowie im Streben einzelner Regionen nach mehr
Autonomie oder gar nach Unabhängigkeit weiter Treibkräfte einer
zunehmenden Spaltung. "Spanien hat kein politisches Zentrum mehr",
stellt er fest. Cathrin Gilbert verantwortet die Interview-Seite
der ZEIT. Zuletzt hat sie unter anderem Wolodymyr Selenskyj, Olena
Selenska und Peter Sloterdijk interviewt. Ihre journalistische
Karriere begann sie als Fußballreporterin beim Nachrichtenmagazin
"Der Spiegel". Auch für DIE ZEIT hat sie zahlreiche Artikel über
Fußball geschrieben. Günther Maihold ist seit 2006 Honorarprofessor
an der Freien Universität (FU) in Berlin. Davor war er
Lehrbeauftragter am Lateinamerika-Institut der FU sowie an der
Universität/GH Duisburg. 1999 wurde er zum Direktor des
Ibero-Amerikanischen Instituts Preußischer Kulturbesitz berufen,
2004 gab er den Posten ab. Bis Juni 2023 war er 19 Jahre lang
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