Wie sich die NATO mit "Out-of-area"-Einsätzen neu erfunden hat
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Beschreibung
vor 1 Jahr
Kein Krieg in Europa: Das war schon 1949 bei der Gründung der
NATO die Zielsetzung. Das westliche Verteidigungsbündnis hatte
damals die zunehmende Bedrohung durch die Sowjetunion im Blick.
Beide Seiten setzten dazu auf atomare Abschreckung. Deutschland
war damals Frontstaat, erinnert sich der Politikwissenschaftler
Matthias Dembinskt. Die Sorge vor einem dritten Weltkrieg war
groß: "Alle fürchteten damals, dass sich dieser Krieg in
Deutschland abspielen würde", sagt Dembinski im ntv-Podcast
"Wirtschaft Welt & Weit“.
Mit dem Zusammenbruch der Sowjetunion änderte sich die Lage
radikal. Die Zeit der Gegensätze war vorbei, kollektive
Verteidigung verlor ihr Gewicht. Die NATO löste sich jedoch nicht
auf, sondern passte sich an. Gemeinsam mit Russland arbeitete sie
an einer eine gesamteuropäischen Friedensordnung, erklärt
Dembinski in der neuen Podcast-Folge.
Zudem startete sie sogenannte "Out-of-area"-Einsätze. Darunter
versteht man Einsätze, die über das eigentliche Bündnisgebiet
hinausgehen. Der NATO ging es laut Dembinski dabei vor allem um
Stabilitätsexport. Denn in dem Maße, wie die Situation im
ehemaligen Jugoslawien eskalierte, stieg die Sorge etwa vor
Flüchtlingswellen und ihren Auswirkungen.
Im Vorfeld des NATO-Gipfels in Vilnius blickt der Podcast
"Wirtschaft Welt & Weit" in einem vierteiligen Spezial auf
das westliche Verteidigungsbündnis, das seit dem russischen
Angriffskrieg auf die Ukraine mit Putin wieder einen Gegenpart
hat. Die erste Folge schafft Basiswissen, will einordnen und
Werte, Ziele sowie Selbstverständnis der NATO im Detail
beleuchten.
Host Mary Abdelaziz-Ditzow diskutiert dazu mit Matthias
Dembinski, der beim Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens-
und Konfliktforschung auf europäische Sicherheit spezialisiert
ist und sich bestens mit der NATO auskennt. Die drei weiteren
Folgen befassen sich mit dem Verhältnis der NATO zu Russland,
werden die aktuellen Ereignissen des Gipfels in Litauen einordnen
und einen Blick in die Zukunft wagen.
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