Lautstärkeabhängigkeit akustisch evozierter Potentiale bei Patienten mit Zwangserkrankungen
Beschreibung
vor 19 Jahren
Die Lautstärkeabhängigkeit akustisch evozierter Potentiale (LAAEP)
gilt als Indikator für das zentrale serotonerge System beim
Menschen, von dem angenommen wird, dass es bei Patienten mit
Zwangsstörungen eine Funktionsstörung aufweist. Der ersten
Hypothese entsprechend ist dies anhand einer größeren LAAEP von
Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden erkennbar. Außerdem
soll sich gemäß der zweiten Hypothese die LAAEP durch eine
10-wöchige Behandlung mit dem selektiven
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Sertralin verringern,
aufgrund der medikamentös bedingten ansteigenden zentralen
serotonergen Aktivität. Um diese Annahmen zu testen, wurde die
LAAEP von 31 unmedizierten, stationären Patienten mit
Zwangserkrankungen mit der LAAEP einer nach Alter und Geschlecht
gematchten gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die LAAEP-Berechnung
wurde mit Hilfe der Dipolquellenanalyse (BESA) durchgeführt. Die
Ergebnisse dieser Studie stützen die Annahme einer serotonergen
Minderfunktion bei Patienten mit Zwangsstörungen insofern, als dass
bei diesen eine signifikante (rechts) beziehungsweise tendenziell
(mittel) größere LAAEP des tangentialen Dipols als bei der
Kontrollgruppe gefunden wurde. Nach einer 10-wöchigen
Sertralin-Behandlung mit begleitender Verhaltenstherapie zeigte
sich, dass die LAAEP der Patienten abnahm (statistische Tendenz)
und sich den Werten der Probanden anglich. Die LAAEP der Kontrollen
erwies sich dagegen als stabil. Die beiden Haupthypothesen konnten
demzufolge nicht eindeutig bestätigt werden, da das
Signifikanzniveau nicht bzw. nur für eine separate Hemisphäre
erreicht wurde. Die beobachtete unterschiedliche Ausprägung der
LAAEP je nach Ersterkrankungsalter während der Kindheit oder nach
der Pubertät weist zudem auf die Heterogenität der Krankheit mit
unterschiedlichen Pathomechanismen hin. Ein Zusammenhang zwischen
LAAEP und der Psychopathologie, gemessen anhand der Rating-Skalen
Y-BOCS und MOCI wurde nicht gefunden. Ergänzend zu der mit BESA
ausgewerteten LAAEP wurden die Daten auch mit der
Stromdichteverteilungsmethode LORETA bearbeitet und die daraus
resultierenden Ergebnisse mit BESA verglichen. Die beiden Methoden
korrelierten jedoch nicht miteinander. Der Vergleich vorliegender
Untersuchung mit der Pilotstudie führt zu unterschiedlichen
Ergebnissen.
gilt als Indikator für das zentrale serotonerge System beim
Menschen, von dem angenommen wird, dass es bei Patienten mit
Zwangsstörungen eine Funktionsstörung aufweist. Der ersten
Hypothese entsprechend ist dies anhand einer größeren LAAEP von
Patienten im Vergleich zu gesunden Probanden erkennbar. Außerdem
soll sich gemäß der zweiten Hypothese die LAAEP durch eine
10-wöchige Behandlung mit dem selektiven
Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) Sertralin verringern,
aufgrund der medikamentös bedingten ansteigenden zentralen
serotonergen Aktivität. Um diese Annahmen zu testen, wurde die
LAAEP von 31 unmedizierten, stationären Patienten mit
Zwangserkrankungen mit der LAAEP einer nach Alter und Geschlecht
gematchten gesunden Kontrollgruppe verglichen. Die LAAEP-Berechnung
wurde mit Hilfe der Dipolquellenanalyse (BESA) durchgeführt. Die
Ergebnisse dieser Studie stützen die Annahme einer serotonergen
Minderfunktion bei Patienten mit Zwangsstörungen insofern, als dass
bei diesen eine signifikante (rechts) beziehungsweise tendenziell
(mittel) größere LAAEP des tangentialen Dipols als bei der
Kontrollgruppe gefunden wurde. Nach einer 10-wöchigen
Sertralin-Behandlung mit begleitender Verhaltenstherapie zeigte
sich, dass die LAAEP der Patienten abnahm (statistische Tendenz)
und sich den Werten der Probanden anglich. Die LAAEP der Kontrollen
erwies sich dagegen als stabil. Die beiden Haupthypothesen konnten
demzufolge nicht eindeutig bestätigt werden, da das
Signifikanzniveau nicht bzw. nur für eine separate Hemisphäre
erreicht wurde. Die beobachtete unterschiedliche Ausprägung der
LAAEP je nach Ersterkrankungsalter während der Kindheit oder nach
der Pubertät weist zudem auf die Heterogenität der Krankheit mit
unterschiedlichen Pathomechanismen hin. Ein Zusammenhang zwischen
LAAEP und der Psychopathologie, gemessen anhand der Rating-Skalen
Y-BOCS und MOCI wurde nicht gefunden. Ergänzend zu der mit BESA
ausgewerteten LAAEP wurden die Daten auch mit der
Stromdichteverteilungsmethode LORETA bearbeitet und die daraus
resultierenden Ergebnisse mit BESA verglichen. Die beiden Methoden
korrelierten jedoch nicht miteinander. Der Vergleich vorliegender
Untersuchung mit der Pilotstudie führt zu unterschiedlichen
Ergebnissen.
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