Thomas Jakel ★ Wie zieht man als Unternehmer ein soziales Business hoch?

Thomas Jakel ★ Wie zieht man als Unternehmer ein soziales Business hoch?

52 Minuten

Beschreibung

vor 9 Jahren

     
Interview mit Thomas Jakel von Strandschicht

Hey Leute, was geht ab? Hier ist LIFEHACKZ, hier ist Berlin und
hier scheint die Sonne. Ich habe mich heute mit dem lieben Thomas
Jakel von Strandschicht in der Turnhalle in Berlin-Friedrichshain
getroffen und mit ihm darüber geredet, wie man denn in das
richtige Mindset zum Business starten kommt. Wir haben aber auch
darüber gesprochen, wie er seine sozialen Projekte gestartet hat,
wie er da immer wieder auf neue Ideen kommt und was ihn antreibt.
Viel Spaß beim Interview! In dieser Folge lernst
du:
Wie man es schafft 50+ Bücher im Jahr zu lesen. Wie du deine
Ziele durch Challenges erreichst. Welche Frage du dir über dein
Business immer stellen solltest. Und wie man nach 2 Tagen fasten
auf die Idee kommt Toiletten in Indien zu bauen.

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1.000 Dank, Dein Marcus


 


SHOWNOTES


Strandschicht


Guts for Change


Guts for Change auf arte


Generation Y Founders


[su_accordion] [su_spoiler title="Diese LIFE HACKZ Folge zum
Nachlesen" icon="plus-square-1"] Marcus: Hey
Leute, cool dass ihr am Start seid bei der neuen Folge von
LifeHackz, heute mit Thomas Jakel. Thomas, wenn man Dich fragt -
Du bist so umtriebig, Du machst so viele Projekte - als was
würdest Du Dich bezeichnen, wenn jemand auf einer Party in der
Küche fragt “Thomas, womit verdienst Du Dein Geld?” Was machst
Du? Thomas: Oh lá lá! Ich verdiene mein Geld
tatsächlich vor allem mit meiner Online Firma Strandschicht, die
ich mit einem Kollegen habe und mit Side-Projects, wobei ich
meistens das Geld was darein kommt, wieder reinvestieren möchte
in die Projekte. Wenn Du mich fragst was ich mache, dann
bezeichne ich mich jetzt gerade meistens als Entrepreneur, als
Social Entrepreneur, Adventurer und Changemaker. Aber wie gesagt,
das sind eher so Aufhänger und ich habe jetzt nicht so eine feste
Identität darin, sondern das geht in so eine gewisse Richtung.
Das sind Sachen, mit denen ich mich identifiziere und in die ich
mich weiter entwickeln möchte. Marcus: Das
heißt, das sind so Ankerpunkte, die jetzt aktuell in Deinem Leben
eine Rolle spielen aber vielleicht in zwei Jahren wieder ganz
anders sein können? Thomas: Also ich denke mal,
das Entrepreneurship-Thema wird weiterhin eine Rolle spielen,
dass ich soziale Projekte zum Beispiel oder Social Businesses
gründen möchte. Und dass ich auch Abenteuerreisen machen möchte
und definitiv Sport und so. Aber was sagst Du jemandem, der
 - ich sage mal beispielsweise - einen normalen Job hat? Was
soll ich dem sagen, was ich mache? Dann geht es meistens so los:
Okay, ich habe eine Firma, die bezahlt mir mein Geld, aber da
investiere ich wenig Zeit rein, weil ich nicht muss. Und die Zeit
nutze ich dann allerdings wieder für andere Projekte und deswegen
arbeite ich doch irgendwie sehr viel. Nur dass es eigentlich
keine Arbeit ist, weil ich das Zeug liebe. Ja genau, irgendwie so
sieht es aus. Marcus: Aha, cool. Also Du hast
eben gesagt, Du machst Strandschicht, bist auch sozial unterwegs
als Socialpreneur. Was waren da Projekte, die Du schon gestartet
hast? Thomas: Also, da gibt es ganz ganz viele
Projekte, die ich schon gestartet habe. Ganz viel davon habe ich
auch wieder eingestampft. Weil es vielleicht teammäßig nicht
funktioniert hat, weil ich auf dem Weg auch einfach Sachen
gelernt habe. Die waren mir vorher einfach nicht bewusst. Dass
ich Sachen machen möchte, die mir wirklich am Herzen liegen oder
das Business-Modell auch einfach schlecht war. Selbst wenn da die
ersten paar tausend Euro reingekommen sind, die waren irgendwann
einfach nicht mehr geil. Aktuell ist es eben meine Firma
Strandschicht, die ich mit einem Kollegen zusammen habe, dem
Bastian. Dann ist es Eco-Toiletten, wo ich gerade so eine
Investorenrolle mit innehabe und wo ich auch operativ ein
bisschen draußen bin, aber in gewissen Punkten pushen kann und
auch glaube ich ein bisschen visionäre Ideen dahinter habe. Dann
ist es Non-Water Sanitation, mit dem wir das vereinen und wir
bauen ökologische Toiletten in Indien damit. Da sind wir aber
gerade noch in der Startphase. Wir haben jetzt die ersten Leute
eingestellt und da müssen wir noch den proof of concept finden
und wie wir die Finanzierung da aufstellen und so weiter. Aber
das ist so mein Traum, da ein richtig großes Social Business
aufzubauen und den Leuten halt zu helfen, weil die dort keine
Toiletten vor Ort haben. Und dann mache ich gerade mit einem
weiteren Kumpel einen Gründerkurs, weil ich jetzt einfach so viel
gelernt habe. Von Dir gelernt habe, von anderen gelernt habe und
ganz gut darin bin, dieses Wissen zu bündeln. Das zu nehmen und
dann Leuten Schritt für Schritt zu sagen: Hey Leute, macht das
so. Und ich kann Leute gut pushen und ich kann ihnen helfen an
sich zu glauben, dass sie das Potential in sich sehen. Ich lasse
Sache gerne und schnell einfach aussehen, sodass Leute handeln.
Das macht mir viel Spaß. Also anderen zu helfen, dass die auch in
die Gänge kommen und danach sagen “Geil! Was für eine geile
Reise!” Marcus: Hast Du da eine besondere Idee
oder einen Tipp, wie man die Leute dann triggert und in die
Umsetzung bekommt. Weil ich glaube, es gibt viele gute Ressourcen
im Netz, wenn man lange genug sucht. Und man kann sich das ganze
Wissen aneignen. Aber gerade in Deutschland fehlt vielen der Mut
dann wirklich in die Umsetzung zu gehen. Was gibst Du denen auf
den Weg? Oder wie versuchst Du das? Thomas: Das
eine ist das Mindset wirklich zu verändern und aufzuzeigen: Okay,
wenn Du Deine Glaubenssätze in manchen Bereichen änderst, dann
kannst Du das machen. Und die einfach mit den Leuten zu
verändern, sodass sie anfangen andere Sachen zu glauben. Weil
sich dann einfach die Handlungen widerspiegeln. Was ich glaube,
so handel ich und das sieht man dann sofort. Der andere Punkt
ist, was Du auch schon sagtest, die Ressourcen sind alle da. Es
ist alles vorhanden. Es braucht eigentlich auch kein Onlinekurs
in dem Sinne, dass man da irgendwie besonderes Wissen findet.
Aber es ist halt verstreut. Und am besten bekommst Du es aus
einer Quelle, der Du vertraust, die Du magst und die Du schon
irgendwie kennst. Dann versuche ich den Leuten ganz genau zu
zeigen, was sie tun müssen. Es einmal vorzumachen, dass man mir
über die Schulter gucken kann. Oder dass man anderen über die
Schulter gucken kann: Wie genau habe ich die Webseite aufgesetzt?
Wie genau habe ich das jetzt gemacht? Und es geht nicht so sehr
darum, dass die Leute das nicht selber lernen könnten, sondern
dass sie innerlich irgendwo eine Blockade haben, weil sie glauben
“ich bin nicht der Entrepreneur oder die Unternehmerin oder so.
Ich bin das nicht!” Und in dem Moment, wo Du den Leuten die
Karten komplett offenlegst und denen zeigst “Guck mal, ich koche
auch nur mit Wasser. Ich bin einfach nur rotzfrech und deshalb
komme ich hier gerade weiter”, dann können das Leute imitieren.
Die steilsten Lernkurven hatte ich da, wo ich anderen Leuten über
die Schulter gucken konnte oder da, wo ich extrem aus meiner
Komfortzone herausgegangen bin. Aber das Über-die-Schulter-Gucken
und wirklich jemand anderen imitieren zu können, das ist halt
extrem wertvoll, finde ich. Marcus: Ja und ich
finde, das fehlt auch in vielen Onlinekursen. Klar, der große
Vorteil von einem Onlinekurs ist, dass das Wissen erstmal sehr
komprimiert aufbereitet ist und dann gut verdaulich irgendwie
serviert werden kann. Darum kaufe ich mir auch ziemlich gerne
Onlinekurse. Aber oftmals ist es ja so, dass Du nicht 100%
abgehoben wirst oder mal über die Schulter gucken kannst, wie Du
schon sagtest, mit Screenflows oder? Thomas: Zu
meiner Schande muss ich gestehen, ich hatte auch schon etwas
“falsch gemacht”. Beziehungsweise, ich habe einfach über Sachen
gesprochen, aber jetzt fange ich immer so an, dass wenn ich
jemandem etwas zeigen will: dann zeige ich Dir den freaking
Bildschirm von mir, damit Du halt genau siehst, auf welchen
Balken ich klicke. Und dann sagst Du Dir: Okay, meine Maus dahin
bewegen und klicken und dann passiert das. Das kann ich ja auch.”
So, oder wenn es jetzt darum geht, ich möchte jetzt mal einen
Entwickler einstellen und der soll mir da irgendetwas bauen. Für
die meisten ist das halt, wie aus einer anderen Welt. Aber dass
die da auf diese Seite gehen können, vier, fünf Zeilen zu
schreiben und dann dem Typen sagen “Okay, mach mal bitte das auf
meiner Seite. Welche Logins brauchst Du denn? Ich habe keine
Ahnung davon.” Und dann sagt der Dir “okay, für 10$ die Stunde
werde ich jetzt in Deinen Google-Account reingehen und Dir so
eine Remarketing Kampagne einstellen, damit die Leute dann von
Deiner Werbung verfolgt werden.” Zum Beispiel. Es kann auch
irgendetwas anderes sein. “Mach mir mal bitte, dass mein Mail
schön funktioniert und dass ich E-Mail Adressen einsammeln kann.
Okay, was kostet das?” Und meistens kostet es nicht die Welt,
aber Du musst da einfach sagen “okay, ich nehme jetzt mal 100,00
€ in die Hand, damit das passiert.” So, und da habe ich gelernt,
dass ich die Welt so bewegen kann und das mit nicht mal so viel
Geld. Marcus: Ja, das ist glaube ich ganz gut,
dass Du das nochmal sagst. Weil genau das war auch irgendwann mal
unser Problem. An dem Punkt angelangt zu sein, dass man weiß
“eigentlich könnte ich es jetzt outsourcen, aber ich traue mich
noch nicht ganz und weiß nicht genau, wo mein Geld hingeht und
wie schreibe ich überhaupt das Briefing? Das ist ja alles
irgendwie so eine Darkworld und ich kenne mich da überhaupt nicht
aus. Und vielleicht werde ich dann auch noch verarscht und die
ganze Kohle ist weg.” Ich glaube, das ist ganz wichtig da die
Leute auch an die Hand zu nehmen und zu sagen “hey, das ist alles
irgendwie valide. Es gibt sogar auf Plattformen wie Upwork, da
habe ich eine 30-Tage Geld zurück Garantie, bei Leuten, die ein
ziemlich gutes Profil haben. Die haben ja alle Bewertungen. Das
kennen die meisten vielleicht schon von Airbnb oder von Ebay.
Also es ist alles sauber und natürlich, was da abläuft.
Thomas: Ja, das muss man einfach wirklich
ausprobieren. Und ich muss auch sagen, also für mich, ich falle
auch noch viel zu oft zurück und sag dann “ach, ich mache das fix
selber.” Aber im Prinzip muss man sich irgendwo bestrafen, wenn
man manche Sachen macht, die man nicht machen sollte. Und das
kann man machen, indem man sich Punkte abzieht. Man kann sich zum
Beispiel eine Punkteliste geben. Für verschieden Aktivitäten
sammle ich Punkte. Da habe ich meine Score-Card und dann für
manche Aktivitäten, die ich nicht machen sollte, gehen die wieder
runter. Und vielleicht konditioniert man sich dann dahin, dass
man sagt “Okay Mist! Ich will keine Punkte verlieren.” Das man
das so ein bisschen ins Spielerische reinbringt. Es macht schon
auch Sinn, dass man manche Sachen lernt, die man im Online
Marketing macht, zum Beispiel. Oder wenn man merkt “Okay, das
hält mich jetzt davon ab überhaupt irgendetwas zu machen, dann
sollte ich es abgeben.” Oder überhaupt mal die Möglichkeiten
aufzuzeiten, was einfach verfügbar ist. Dass das Wissen der Welt
verfügbar ist und dass die Arbeitszeit anderer Menschen irgendwo
verfügbar ist. Dass man auch keine Millionen haben muss, um
Entwickler mal dazu zu holen oder schlaue Fragen zu stellen.
Marcus: Ja, aber das ist mir ehrlich gesagt,
auch mega schwer gefallen, das erste Mal loszulassen und zu
denken “Ach komm, das schaffst Du auch selber” oder “Die fünf
Minuten hast Du jetzt auch noch und die zehn Minuten…”. Aber das
Ding ist ja: Es summiert sich ja. Es kumuliert sich so und am
Ende hast Du den ganzen Tag nur Bugfixing gemacht für irgendwas,
wo Du vielleicht für 10$ etwas hättest anders besser lösen können
über so eine Freelancer Plattform. Du bist einer der Gründer vom
Ideacamp in Berlin, denen ich persönlich sehr viel zu verdanken
habe. Das würde ich gerne noch einmal unterstreichen. So ohne
euch wären wir wahrscheinlich überhaupt nicht da, wo wir jetzt
sind, Feli und ich. Weil wir nach unserer ersten Weltreise einen
Coworkingspace gesucht haben, uns das Betahaus angeguckt haben.
Dann über Conni Biesalski, also auch wieder

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