Dr. Hermann Nienhoff: Schweinegesundheits- dienst statt Praxis
Kibbuz, Kloster, Schweine – der Weg von Dr. Hermann Nienhoff zum
Experten für Schweinegesundheit war nicht gradlinig. Ein Gespräch
über Viren, Schweinestress und die Verknüpfung von Tiergesundheit
mit Wirtschaftlichkeit.
32 Minuten
Podcast
Podcaster
Beschreibung
vor 3 Jahren
Kibbuz, Kloster, Schweine – der Weg von Dr. Hermann Nienhoff zum
Experten für Schweinegesundheit war nicht gradlinig. Ein Gespräch
über Viren, Schweinestress und die Verknüpfung von Tiergesundheit
mit Wirtschaftlichkeit. Der Schweinegesundheitsdienst in Westfalen
war lange Zeit mit dem Namen Dr. Hermann Nienhoff verknüpft. Rolf
Nathaus hat ihn besucht und sich unterhalten: Über die 70er Jahre,
als der Halothan-Test zur Erkennung stressanfälliger Zuchtlinien
die Tierzucht verändert hat. Über die ersten PRRS-Fälle in NRW
Anfang 1990. Und über den Wert des Tierarztes, die Tiergesundheit
als wichtigen Faktor der Wirtschaftlichkeit. Darüber werden Sie was
hören – Zeitstempel: 02:02Faszination Tierarzt – "Insbesondere die
Geburtshilfe" 04:49Die Zeit des "großen Rosenberger" – Fast vier
Semester 'Bremser' in der Rinderklinik 08:01"Die Praxis war nicht
meine Welt – kommerzielles Denken war mir fremd" 10:11Der
Schweinegesundheitsdienst – Konkurrenz für niedergelassene
Praktiker und Amtstierärzte? 12:21Erste PRRS-Fälle in NRW – "Ein
Virus lässt sich nie und nimmer bremsen" 18:14"Bananenkrankheit",
das Stress-Syndrom der Schweine (Maligne Hyperthermie-Syndrom) –
"1,5% Verluste allein auf dem Transport zum Schlachthof"
24:49"Missstände in der Schweinehaltung, -zucht und Hygiene muss
man begegnen" – Der wirtschaftliche Nutzen der Wissenschaft
29:33Was Ruhestand und Rauchen gemeinsam haben: „Aufhören und dann
nichts mehr“ – Arizona als Alternative zum Schweinestall Der
Gesprächspartner Dr. Hermann Nienhoff, geboren 1935, ist als
Landwirtssohn in Borken aufgewachsen. Er hat von 1957 bis 1959
Philosophie und Theologie (Münster/Schweiz) studiert und dann
1960/61 in einem Kibbuz in Israel und einem Benediktinerkloster
gelebt. Danach studierte er an der Tierärztlichen Hochschule
Hannover (bis 1966). Seit 1968 hat er bis zu seiner Pensionierung
1995 dann im Schweinegesundheitsdienst NRW in Münster gearbeitet.
Hintergrund: Halothan-Test Der Halothan-Test (Thema im Podcast ab
Minute 18:14) wurde zu Beginn der 80er Jahre bei Ferkeln im
Gewichtsbereich von etwa 17 bis 25 kg durchgeführt. Mit ihm lässt
sich eine erblich bedingte Stressanfälligkeit erkennen – das
Maligne-Hyperthermie-Syndrom (MHS), auch Porcines Stress-Syndrom
(PSS) genannt. Mit einem Gasgemisch von 4 % Halothan und
96 % Sauerstoff und einer Dauer von bis zu fünf Minuten werden
die Schweine beatmet.Dabei können folgende Reaktionen eintreten:
Die Muskulatur der Tiere bleibt völlig gelöst und entspannt über
die gesamte Beatmungszeit hinweg, dann bezeichnet man die Reaktion
als halothan-negativ. Diese Tiere sind stressunempfindlich.Die
Muskulatur der Tiere verkrampft, unter Umständen bereits wenigen
Sekunden nach der Beatmung, dann ist die Reaktion halothan-positiv
und die Tiere sind stressempfindlich. Die Beatmung wird dann sofort
abgebrochen.Der Halothan-Test hat seit Einführung des MHS-Gentests
Mitte der 80er Jahre an Bedeutung verloren und wird praktisch nicht
mehr angewendet.(Quelle: LfL Bayern: Schweinezucht und
Schweineproduktion / 2006) Beitragsbild: Abortferkel durch
PRRS-Infektion ( VetFocus) / Portrait Nienhoff ( Nathaus)
Experten für Schweinegesundheit war nicht gradlinig. Ein Gespräch
über Viren, Schweinestress und die Verknüpfung von Tiergesundheit
mit Wirtschaftlichkeit. Der Schweinegesundheitsdienst in Westfalen
war lange Zeit mit dem Namen Dr. Hermann Nienhoff verknüpft. Rolf
Nathaus hat ihn besucht und sich unterhalten: Über die 70er Jahre,
als der Halothan-Test zur Erkennung stressanfälliger Zuchtlinien
die Tierzucht verändert hat. Über die ersten PRRS-Fälle in NRW
Anfang 1990. Und über den Wert des Tierarztes, die Tiergesundheit
als wichtigen Faktor der Wirtschaftlichkeit. Darüber werden Sie was
hören – Zeitstempel: 02:02Faszination Tierarzt – "Insbesondere die
Geburtshilfe" 04:49Die Zeit des "großen Rosenberger" – Fast vier
Semester 'Bremser' in der Rinderklinik 08:01"Die Praxis war nicht
meine Welt – kommerzielles Denken war mir fremd" 10:11Der
Schweinegesundheitsdienst – Konkurrenz für niedergelassene
Praktiker und Amtstierärzte? 12:21Erste PRRS-Fälle in NRW – "Ein
Virus lässt sich nie und nimmer bremsen" 18:14"Bananenkrankheit",
das Stress-Syndrom der Schweine (Maligne Hyperthermie-Syndrom) –
"1,5% Verluste allein auf dem Transport zum Schlachthof"
24:49"Missstände in der Schweinehaltung, -zucht und Hygiene muss
man begegnen" – Der wirtschaftliche Nutzen der Wissenschaft
29:33Was Ruhestand und Rauchen gemeinsam haben: „Aufhören und dann
nichts mehr“ – Arizona als Alternative zum Schweinestall Der
Gesprächspartner Dr. Hermann Nienhoff, geboren 1935, ist als
Landwirtssohn in Borken aufgewachsen. Er hat von 1957 bis 1959
Philosophie und Theologie (Münster/Schweiz) studiert und dann
1960/61 in einem Kibbuz in Israel und einem Benediktinerkloster
gelebt. Danach studierte er an der Tierärztlichen Hochschule
Hannover (bis 1966). Seit 1968 hat er bis zu seiner Pensionierung
1995 dann im Schweinegesundheitsdienst NRW in Münster gearbeitet.
Hintergrund: Halothan-Test Der Halothan-Test (Thema im Podcast ab
Minute 18:14) wurde zu Beginn der 80er Jahre bei Ferkeln im
Gewichtsbereich von etwa 17 bis 25 kg durchgeführt. Mit ihm lässt
sich eine erblich bedingte Stressanfälligkeit erkennen – das
Maligne-Hyperthermie-Syndrom (MHS), auch Porcines Stress-Syndrom
(PSS) genannt. Mit einem Gasgemisch von 4 % Halothan und
96 % Sauerstoff und einer Dauer von bis zu fünf Minuten werden
die Schweine beatmet.Dabei können folgende Reaktionen eintreten:
Die Muskulatur der Tiere bleibt völlig gelöst und entspannt über
die gesamte Beatmungszeit hinweg, dann bezeichnet man die Reaktion
als halothan-negativ. Diese Tiere sind stressunempfindlich.Die
Muskulatur der Tiere verkrampft, unter Umständen bereits wenigen
Sekunden nach der Beatmung, dann ist die Reaktion halothan-positiv
und die Tiere sind stressempfindlich. Die Beatmung wird dann sofort
abgebrochen.Der Halothan-Test hat seit Einführung des MHS-Gentests
Mitte der 80er Jahre an Bedeutung verloren und wird praktisch nicht
mehr angewendet.(Quelle: LfL Bayern: Schweinezucht und
Schweineproduktion / 2006) Beitragsbild: Abortferkel durch
PRRS-Infektion ( VetFocus) / Portrait Nienhoff ( Nathaus)
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