Episode #67: Welcher Farbtyp bin ich? Jenseits der Jahreszeiten.
Es gibt gefühlt Tausende von Blogartikeln, Pinterest Pins, etc.
darüber welcher Farbtyp man sein könnte. Zu mir kommen manchmal
Frauen in die Beratung oder in den Club, die schon mehrere
Farbberatungen hinter sich haben. Wenn ich dann frage, warum...
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Beschreibung
vor 5 Jahren
Es gibt gefühlt Tausende von Blogartikeln, Pinterest Pins, etc.
darüber welcher Farbtyp man sein könnte. Zu mir kommen manchmal
Frauen in die Beratung oder in den Club, die schon mehrere
Farbberatungen hinter sich haben. Wenn ich dann frage, warum hast
du denn überhaupt eine zweite oder dritte Beratung gemacht? Dann
ist of die Antwort: “Weil ich mich mit den Farben aus der ersten
Beratung nicht anfreunden konnte.” Sie waren also auf der Suche,
und zwar so lange bis sie das Gefühl hatten, endlich angekommen
zu sein. Die Einschätzungen waren zum Teil sehr unterschiedlich!
Eine Frau wurde erst als Sommer- und dann als Frühlingstyp
eingeschätzt. Nur als Hintergrund, als Sommerfarben bezeichnet
man sehr kühle, eher pudrige Farben (rauchiges Blau, kühles Pink,
Grau), als Frühlingsfarben sehr leuchtende warme Farben wie
Orange, Türkis, Gelb, also das genaue Gegenteil der Sommerfarben.
Wie kommt es nun, dass ein und dieselbe Person so extrem
unterschiedliche Einschätzungen erhält? Ich vermute, dass es
daran liegt, dass es nicht DIE Farbberatung gibt. Erst einmal
darf sich jeder Farbberaterin nennen. Das ist kein geschützter
Begriff, der eine ganz bestimmte Ausbildung mit einheitlichen
Anforderungen voraussetzt, wie zum Beispiel der Beruf des
Tischlers. Zum anderen kann es auch daran liegen, dass die
Einschätzung nicht von den Naturfarben ausgeht, sprich also die
gefärbten Haare in die Analyse mit einbezieht.
Außerdem denke ich, dass wenn man mit 4 “Schubladen” also den 4
Jahreszeiten arbeitet, man sich ja als Beraterin am Ende für eine
entscheiden muss. Außerdem wird bei Frauen mit einem wärmeren
Haarton (goldiger, rötlicher Schimmer oder Farbe) gleich davon
ausgegangen wird, dass sie deswegen einem warmen Farbtyp
zugeordnet werden müssen, also dem Herbsttyp oder Frühlingstyp.
Und hier wird es spannend. Meiner Erfahrung nach spricht eine
wärmere Haarfarbe nicht sofort dafür, dass dieser Person nur
warme Farben stehen. Wenn die Augen zu roten Haaren zum Beispiel
sehr kühl sind, Grau oder Blau, dann spricht das für einen
Warm-Kalt-Kontrast. Dann bringt das Zusammenspiel von warmen und
kühlen Farben das schönste Ergebnis. Deswegen finde ich es so
schön, eine wirklich individuelle Beratung zu machen, bei der wir
ein richtiges Fine-Tuning mit den passenden Nuancen machen.
Worauf achte ich am meisten?
Ich beschreibe das gerne als 3 Regler mit deren Hilfe ich die
Farben “einstelle”.
Diese 3 Regler kannst du dir über die Abkürzung HIT merken:
1 Helligkeit
2 Intensität
3 Temperatur
Wichtig zu wissen ist, dass ich immer von den natürlichen
Gegebenheiten ausgehe. Also ungeschminkt, von der natürlichen
Haarfarbe ausgehend. Möglichst ohne Brille, außer die Kundin
sieht sich ohne Brille überhaupt nicht und verträgt keine
Kontaktlinsen. Die Brillenfarbe kann, genauso wie eine künstliche
Haarfarbe einfach ablenken von den natürlichen Gegebenheiten.
Was bedeuten diese Parameter nun?
Helligkeit ist der Hell-Dunkel-Regler. Hier
schaue ich, wie hell oder dunkel die Haare und Augen sind. Bei
uns Mitteleuropäern mit skaninavischem Einschlag kommen häufig
mittlere Helligkeiten vor. Gerne Straßenköterblond genannt. Ich
mag diesen Begriff nicht, aber so bezeichnen viele Kundinnen ihre
eigene Haarfarbe. Manchmal sind die Augen heller oder dunkler als
die Haare, dann spricht das dafür, dass HelligkeitKontraste in
den Outfits gut sein können. Dabei musst du nicht gleich an
Schwarz-Weiß denken. Oft sind es leichte Kontraste, die besonders
schön sind. Wenn die Helligkeit nur leicht variiert, ist es eher
kein Kontrast, sondern Ton-in-Ton.
Bei vielen Frauen macht die richtige Helligkeit schon einen
großen Unterschied.
Intensität ist der Gedämpft-Leuchtend-Regler.
Die Spanne geht hier von sehr pudrigen Farben bis NEON, wobei
sowohl das eine als auch das andere Extrem bei uns eher selten
vorkommt. Hier achte ich besonders auf die Augen. Sind sie
leuchtend oder verwaschen, also eher meliert? Sind die
Augenbrauen eher zart und fallen weniger auf oder sieht man sie
deutlich? Dann kann auch noch mal mit reinspielen ob du gut
bräunst oder nicht. Worauf es ankommt ist, dass die Farben dich
nicht überstrahlen, indem sie zu leuchtend sind und dir nicht die
Power nehmen, weil sie zu zart und pastellig sind.
Temperatur ist der Warm-Kühl-Regler. Kühle
Farben sind z. B. Blau, Grau, blaues Lila, Pink und warme Farben
z. B. Grün, Orange, Gelb, Braun… etc. Der berühmt-berüchtigte
Hautunterton spielt hier eine Rolle, aber den selbst zu erkennen
ist sehr schwierig. Ich finde, dass sich die Temperatur sehr
stark von den Augen erkennen lässt. Graue, graublaue, Blaue Augen
sprechen für kühle Farben. Da kannst du schon mal davon ausgehen,
dass Orange, Braun und Co. nicht zu den besten Farben zählen.
Wenn deine Augen z. B. Olivgrün ohne kühle Anteile sind, dann
wird Grau vermutlich nicht zu deinen besten Farben zählen. Und
wenn die Haare zu den kühlen Augen sehr golden oder rötlich sind,
dann kommt eben der Temperaturkontrast zum Tragen, den ich
eingangs erwähnt habe.
Wenn du also mit diesen 3 gedanklichen Reglern schon mal ungefähr
eine Idee erhältst, in welche Richtung deine besten Farben gehen,
hast du schon viel gewonnen und kannst aus der Vielfalt an
Möglichkeiten beim Stoffeshoppen schon mal einiges ausklammern
und erleichterst dir die Auswahl.
Welches Merkmal ist am wichtigsten?
Manchmal sticht ein Merkmal bei einer Person besonders hervor.
Sind die Augen und Haare dunkel, dann wird eine gewisse
Dunkelheit bei den Farben wichtig sein. Fallen sofort die
leuchtenden Augen ins Auge, dann sind die besten Farben mit
Sicherheit intensiv. Dann darf es farblich auch mal krachen. Sind
die Augen Grau und haben die Haare eher einen aschigen Ton, dann
ist es besonders wichtig, dass die Farben kühl sind. Das ist
jetzt stark vereinfacht. Es spielen ja trotzdem immer alle 3
Parameter eine Rolle, aber eben nicht bei jeder Person in der
gleichen Gewichtung. Ich sage dir, das ist ein superspannendes
Thema, das ich auch gerne im Club vermittle.
Der Farbpass
In der Regel erhältst du als Ergebnis einer Farbberatung einen
Farbpass. Da sind mir schon sehr unterschiedliche Varianten
begegnet. Vom Farbfächer über kleine Scheckkärtchen bis zu
Stoffmustern gibt es viele Varianten. Meine Kundinnen erhalten
einen ganz individuellen Farbpass mit ihren besten Farben,
Farbkombinationen. Wenn Kontraste wichtig sind, arbeite ich diese
auch mit ein, damit du einen Shoppingbegleiter hast, der ein
Leben lang hält… Achtung, so lange bis die Haare ergrauen, falls
sie das tun. Grundsätzlich ist es so, dass dein Farbtyp ein Leben
lang gleich bleibt. Im Alter ändert sich häufiger etwas an der
Helligkeit, weil weiße Haare hinzukommen. Dann kann der Farbpass
noch mal mit hellen silbrigen Akzenten aufgefrischt werden.
Manchmal trüben sich die Augen im Alter etwas ein, so dass die
Farben evtl. etwas gedämpfter werden können. Das müsste man im
Einzelfall sehen.
Was mache ich mit meinem Farbpass?
Spannendes Thema. So eine Farbberatung muss erst mal sacken. Für
manche Kundin bestätigt sich das schon vermutete und gelebte, für
andere kommt ein überraschendes Ergebnis heraus. Oder eine
Mischung aus beidem. Der Farbpass gibt Sicherheit. Es ist nämlich
schwierig, sich Farben zu merken, weil sie ein Stück weit relativ
sind. Sehe ich eine Farbe neben Neongelb kommt sie mir gedeckt
vor, sehe ich sie neben Beige kommt sie mir vielleicht leuchtend
vor. Daher ist es toll einen Farbpass mit Stoffstreifen zu haben.
Diesen kannst du direkt an den Stoff halten, den du kaufen
möchtest und nochmal absichern, ob er den richtigen Farbton hat.
Bei der Anwendung kommen dann doch wieder Fragen auf wie: Kann
ich alle Farben miteinander kombinieren? Sollte die Farbe eher in
einem Muster vorkommen oder geht die auch für die Brille? Es gibt
eine Regel die besagt, dass die besten Farben am Gesicht auch die
besten Farben im Gesicht sind. Das gilt für Make-up, Brille,
Schmuck, etc.
Die Umsetzung der Farben ist sehr stark vom persönlichen Stil
abhängig. Du kannst ein und denselben Farbpass bei verschiedenen
Frauen verschieden umsetzen. Bist du ein sportlicher Typ, dann
sind Streifen (gute Farbe + Weiß) ein gutes Muster um Frische und
Dynamik reinzubringen. Bist du ein romantischer Typ, dann sind es
eher die floralen zarten Muster, die zum Tragen kommen. Es kann
aber beides aus der gleichen Farbwelt kommen. Aber ich sage dir,
die Stilberatung ist noch so viel umfangreicher und intensiver
als eine Farbberatung.
Und das wichtigste ist natürlich, dass du Freude an deinen
schönsten Farben hast.
Wenn du dich einmal in deinen schönsten Farben gesehen hast, dann
wirst du mit der Zeit merken, dass du diese immer lieber tragen
wirst. Ich bin auch kein Verfechter davon, sich sklavisch an
einen Farbpass halten zu müssen, aber ich glaube eh, dass die
Beratung lange nachwirkt und nachhaltig wirkt, wenn sie gut war
und die Kundin sich gesehen und verstanden fühlt. Für manche
Kunden ist es wichtig, sich neben den besten Farben noch weitere
Farben freizuhalten und das ist ok. Diese Freude möchte ich
niemandem nehmen. Es gibt so viele Möglichkeiten Farben, die
nicht zu deinen besten Farben gehören, clever in ein Outfit zu
integrieren. Dazu höre dir am besten die Episode #43.
Ich hoffe, dass du aus dieser Folge Inspiration für deine Farben
mitnehmen konntest. Im Club kannst du das Thema Farben für dich
noch intensiver angehen. Vielen Dank, dass du mir zugehört hast.
Wenn dir die Episode gefallen hat, dann hinterlasse mir doch
bitte eine 5-Sterne-Bewertung bei Apple Podcasts. Dadurch kann
der Podcast noch mehr Frauen erreichen und sie inspirieren.
Liebe Grüße, Elke
--
Wenn dir diese Episode des Näh deinen Stil Podcasts gefallen
hat, würde ich mich sehr über eine positive Bewertung
freuen.
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