#239 ...und genau deshalb habe ich mir eine Dashcam ins Auto geklebt...!
Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
21 Minuten
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Podcaster
Der PodCast rund um Führung, Fliegen, Technik und Alltag. Deine Informationsquelle für das Ohr am Puls der Zeit!
Beschreibung
vor 1 Jahr
...und genau deshalb habe ich mir eine Dashcam ins Auto
geklebt...!
Unfälle passieren. Sei es, weil vor oder neben oder hinter
einem jemand am Handy spielt und den entscheidenden Moment
verpasst. Aber auch, da wir immer älter werden und jeder, solange
er selbst nicht aufgibt, weiterfahren kann. Unabhängig, ob er
überhaupt noch aus den Augen sehen und ein 3D-Bild verarbeiten
kann. Wie öft liest man von gewissen Altersklassen, die Bremse,
Gas und/oder Kupplung verwechseln. Und auch, weil Autos nach wie
vor einfach mehr und mehr werden. Klassische
Wahrscheinlichkeitsrechnung. Aber es gibt auch immer seltsamere
Vorgänge, wenn etwa der Golfkumpel gerufen wird, um fast eine
halbe Stunde nach Unfall plötzlich aus dem Nichts einen Zeugen
mimt. Oder plötzlich Beifahrer auftauchen. Oder ein ominöser
Hintermann. Schade, dass die paar Kameras, die im öffentlichen
Bereich hängen, Bilder bringen, wie durch ein Sieb geschissen.
Werft einen Blick auf YouTube, falls ihr noch einen
Realitätscheck dazu braucht... und überlegt euch, wir ihr mit dem
Thema umgehen wollt.
...warum eigentlich nicht? Und nein, kein Mittelspurschleicher,
rechts neben mir ist ein LKW! / Bild-/Quelle: privat
Der Gesetzgeber hat klare Regelungen zur Nutzung von
Mobiltelefonen im Straßenverkehr: Finger weg, nicht anfassen,
nicht bedienen und vor allem: nicht nutzen! Und, wie sieht die
Realität aus? Es kann auf den Autobahnen nicht schnell genug
gehen, trotzdem wird das Handy als nützliche Ablenkung permanent
genutzt. Schnell auf Google Maps sehen, was die Strecke macht.
Oh, auf Amazon ist die Musik aus, ich benötige Nachschub. Extreme
Fälle schauen am Steuer Netflix. Oder lesen und posten in
sozialen Netzwerken. Und wenn dir nun so jemand unkontrolliert
und maximal-möglichst abgelenkt vor die Kiste schießt und es
kracht, was machst du dann?
Oder wenn es leicht angestaut an der Ampel nicht weitergeht und
das obligatorische Drängeln, bei hellrot fahren und schnelle
Spurwechsel angesagt sind? Sitze doch mal allein im Auto und lass
dir von einem Spurwechseler ne Delle in die Kiste drücken. Und
denke jetzt nur nicht, du hättest einen Haufen Zeugen - nein, du
hast einen Haufen Ärger!
Oder, noch schlimmer: hol mal einen Radler von Drahtesel, der
wirr Spurwechsel vollzieht, über den Fußgängerweg abkürzt und
unbedingt über die schon längst rote Fußgängerampel mit
Hochgeschwindigkeit aus dem Nichts ziehen will. Und der hat sich
genau auf deiner Beifahrerseite hinter der A-Säule unsichtbar
versteckt, bis er auf der Motorhaube einen unfreiwilligen
Boxenstopp einlegt.
Kann dir alles nicht passieren, du fährst seit Jahrzehnten
unfallfrei? Na, dann warte bis zwei, nebst einem unbeteiligten
Dritten, beschließen, endlich die Dellen aus dem Auto zu
bekommen... und daher ein paar Parkunfälle an ihrer Schrottkarre
zu simulieren, schließlich sind zwei Zeugen ja mehr als nur
vertrauenswürdig. Spinne ich mir alles nur zusammen? Wirklich?
Bist du da ganz sicher?
Die Sitten im Straßenverkehr werden nicht nur rauer, auch des
Deutschen liebstes Kind benötigt einen speziellen Umgang. Und
solange die Summen eher klein sind und schnell in bar beseitigt
werden, prüft auch keine Versicherung, ob eine Parkdelle echt
ist. Und ob diese wirklich von dem geparkten Auto verursacht
wurde oder ob Winkel und Vertiefung nicht beim Parken entstanden
sein konnten.
Und in dem Kontext darf auch die zunehmende und weniger
zuvorkommende Art der zwischenmenschlichen Problembewältigung
nicht außer Acht gelassen werden: zunehmende Fahrerflucht, die in
einigen Fällen so dreist ist, dass man sich kopfschüttelnd
wundert, dass es dazu keine Zeugen gegeben haben soll. Auch hier
ist ein Blick auf YouTube zu empfehlen, wer mir nicht glauben
will.
Spätestens seitdem mir ein Davongelaufener mit seinem E-Roller
hinten links vom Kofferraum bis zur Tür einen Eindruck seiner
Inkompetenz hinterlassen hat, stellte sich mir die Frage nach
technologischer Aufrüstung und legaler Unterstützung: Es musste
eine Dashcam ins Auto. Einzig problematisch ist, dass jeder
Hersteller die beste Bildqualität, das hellste und deutlich zu
erkennende Nachtbild und die besten Automatismen bietet. Und das
in einer Preisklasse zwischen 120 und weit über dreihundert Euro
hinaus.
Also war erst mal eine Marktrecherche angesagt. Der örtlichen
Elektrofachmärkte einer Ingolstädter Kette werben über die
jeweiligen Webseiten mit zahlreichen Anbietern, vor Ort gibt es
dann ein günstiges, ein gutes und ein teures Modell. Wenig
hilfreich, auch, da nur Werbevideos mit Hochglanzbildern und
-videoaufnahmen gezeigt werden. Praktischer Einsatz, zum Beispiel
auf dem Parkplatz vor der Tür, Fehlanzeige.
Also unverrichteter Dinge ab nach Hause und in einschlägigen
Foren suchen. Zuerst passend zum Hersteller des aktuellen
Fahrzeugs. Immer noch eine Marken- und Preisvielfalt, die nicht
hilfreich ist. Von den teilweise alten Kommentaren, deren Modelle
gar nicht mehr käuflich erwerbbar sind, ganz abgesehen.
Also einengen: Dashcam-Foren. Da fühlt man sich wie früher, wenn
man in eine Kneipe ging, um nach den ersten Metern die Musik
verstummen zu hören und wirklich jeder dich entsetzt ansieht. Da
werden klein-klein selbst gelötete Überbrückungslösungen
diskutiert, um die Kamera durchgehend mit Strom zu versorgen.
Oder die Apps der Hersteller heftig kritisiert. Und natürlich
auch Tipps und Tricks gegeben - allerdings meistens verbunden mit
einer Marken-Empfehlung.
Auch im Freundeskreis war das Thema noch nicht so verbreitet, wie
ich mir das gewünscht hätte. Also, was bleibt: zurück ins
Internet, zurück auf YouTube. Dashcam-Videos zeigen ab und an,
welches Modell der Aufnehmende hat. Daher mal Marken und Modelle
sammeln. Geht schnell, in 15 Minuten hat man einen Pool. Damit
dann zum Online-Versender meines Vertrauens - und schon
kristallisierten sich drei Favoriten raus. Bei einem gab es ein
neues Modell, dass den Aufpreis wert schien und schon hatte ich
eine Kamera bestellt.
Egal, wie ihr an die Sache rangeht, lasst euch nicht wahnsinnig
machen: die Modelle scheinen auch alle drei bis vier Monate in
neu vom Baum zu fallen. Qualität, Bewertungen und Preis, das
reicht als Kriterium, um zufrieden zu sein. Und wenn nein, es
gibt ja immer noch die Möglichkeit der Rückgabe...!
Ich habe mich dann über meinen Online-Versender des Vertrauens
durch die Marken gespielt, bis ich mit den technischen Daten und
auch dem Preisniveau zufrieden war. Lieferung bis übermorgen,
dafür eine SD-Karte geschenkt, ich war überzeugt. Aber immer noch
misstrauisch - auch was die Kabellage und die Eigen-Installation
im Auto anging.
Am Tag der Lieferung machte ich mich nach Feierabend ans Werk -
und hätte die Cam fast wieder zurückgeschickt. DAS waren also die
schlechten ein-Stern-Bewertungen wegen der katastrophalen App? Da
war es ja leichter, die fehlerhafte Pixel Watch und deren
vollkommen veraltete Firmware mit Tricks und Umwegen dann doch
auf neuen Stand zu bekommen!
Fehlermeldungen, wie die Cam kann sich nicht mit der App
verbinden, obwohl das Handy klar eine bestehende Verbindung
zeigt, waren noch das harmloseste. Eine Firmware sollte mitten im
Einrichtungsprozess geladen werden. Und davon war die App nicht
anzubringen. Was nun sowohl den Ladevorgang als auch die
Einrichtung sofort beendete. Manuelle Freundlichkeit hat die Cam
zu einem Neustart gezwungen, schon wieder will Einrichtung und
Firmware gleichzeitig alles umsetzen. Ich spiele mit dem
Gedanken, das ganze Geraffel wieder einzupacken und eine andere
Marke zu kaufen.
Aber kaum lässt man den Elektroschrott mal liegen, weil besagtes
Handy klingelt, schon streiten die Prozesse untereinander und die
Firmware ist installiert - es geht also an die Einrichtung. Ach,
wie schön, dank der neuen Firmware kann man nun die Kamera nicht
mehr ansprechen... genau so habe ich mir das vorgestellt!
Einen Reset später ging auch das. Das WiFi ist nun ein wenig
stabiler aus "out of the box" - aber Videos von der Kamera zu
laden, ist eine Zumutung. Die App versagt hier auf ganzer Linie.
Geschwindigkeit? Da male ich es schneller. Komfort? Null,
Downloads gehen nur in die App, keine automatische Weitergabe ans
Handy-Dateisystem. Und habe ich erwähnt, dass ich schneller in
Berlin bin, als dass ich ein Video herunterladen kann? Und das
runterladen die Aufnahme neuer Videos abschaltet, um das
runterladen überhaupt erst zu ermöglichen? Wer setzt sich bitte
drei Stunden ins Auto, um ein Videoschnippselchen, welches
hoffentlich DSGVO-konform noch nicht überschrieben wurde, wenn
man vor 37 Minuten in der Innenstadt doch von seinem Nebenmann
gestreift wurde und nun Kennzeichen als auch Beweismaterial
sichten und sichern möchte?
Auch ist, was mir wichtig war, die Heckkamera schwierig im
Umgang. Die Anleitung sowohl für den besten Ort der Anbringung
als auch die nötige Verkabelung an sich öffnenden
Kofferraumdeckel ist einfach...
Scheißdrecksdummfickarschlochmist! Und ich bin gerade wirklich
noch höflich! Und dass der Hersteller weiß, dass seine Tipps Müll
sind, belegt auch der "Service", dass für beide Kameras
zusätzliche Klebepads ab Werk in der Lieferung beiliegen!
Und, damit ich es noch los bekomme: Warum zum Teufel, kann ich
die Uhr in der Kamera nicht einstellen, sondern nur die Zeitzone?
Und wenn sie sich schon ausschließlich per GPS die Zeit und das
Datum zieht, warum dann keine Umstellung auf die
Drecksscheißhauswinterzeitpolitikversagensmüllkacke??? Wollt ihr
mich alle verarschen, bei Nextbase?
Gut, damit ist der Hersteller raus.
Wer es nicht glauben kann, diese Ausfahrt gibt es wirklich! /
Bild-/Quelle: privat
Über die Bildqualität kann ich nicht jammern. Auch nachts nicht.
Die Park-Funktion habe ich deaktiviert, da sie nicht
DSGVO-konform ist, Tesla-Fahrer kennen das Problem. Auch das
"verstecken" der Kabel, für die ein primitives Werkzeug beiliegt,
habe ich lieber Profis überlassen. Allerdings, und so logisch es
klingt, man vergisst es einfach: Die Heckkamera habe ich nach
Anleitung positioniert - aber genau so war es kacke. Ich habe nun
immer ein bisschen Heckleuchte im Bild. Und wenn die Heckscheibe
nicht sauber ist - was soll die Kamera dann aufnehmen? Das wird
beim nächsten Auto definitiv besser positioniert!
Da die App eine echte Plage ist und ich eben nicht stundenlang im
Auto sitzen möchte, ein Abziehen und mitnehmen dank der
katastrophalen USB-Mini-Anschlüsse auch nicht so einfach machbar
ist, werde ich wohl mal eine Langstrecke brauchen, um die
letzten, nicht nach Zeitintervall automatisch gelöschten Videos
zu sichten - nicht, dass ich was verpasst habe...
Aber, bevor ihr es mir jetzt gleichtut und schnell eine Dashcam
ins Auto klebt: seid euch immer bewusst, dass auch das eigene
Fehlverhalten auf die Speicherkarte rutscht. Es ist also kein
Freifahrtschein und kein Sicherheitsgewinn, wer mit 75 durch die
Innenstadt brettert!
Aber um ganz ehrlich zu sein, die Cam ist bei mir für den Fall
der Fälle nun immer aktiv - in der Hoffnung, dass ich sie nie
brauchen werden...!
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geklebt...!
Unfälle passieren. Sei es, weil vor oder neben oder hinter
einem jemand am Handy spielt und den entscheidenden Moment
verpasst. Aber auch, da wir immer älter werden und jeder, solange
er selbst nicht aufgibt, weiterfahren kann. Unabhängig, ob er
überhaupt noch aus den Augen sehen und ein 3D-Bild verarbeiten
kann. Wie öft liest man von gewissen Altersklassen, die Bremse,
Gas und/oder Kupplung verwechseln. Und auch, weil Autos nach wie
vor einfach mehr und mehr werden. Klassische
Wahrscheinlichkeitsrechnung. Aber es gibt auch immer seltsamere
Vorgänge, wenn etwa der Golfkumpel gerufen wird, um fast eine
halbe Stunde nach Unfall plötzlich aus dem Nichts einen Zeugen
mimt. Oder plötzlich Beifahrer auftauchen. Oder ein ominöser
Hintermann. Schade, dass die paar Kameras, die im öffentlichen
Bereich hängen, Bilder bringen, wie durch ein Sieb geschissen.
Werft einen Blick auf YouTube, falls ihr noch einen
Realitätscheck dazu braucht... und überlegt euch, wir ihr mit dem
Thema umgehen wollt.
...warum eigentlich nicht? Und nein, kein Mittelspurschleicher,
rechts neben mir ist ein LKW! / Bild-/Quelle: privat
Der Gesetzgeber hat klare Regelungen zur Nutzung von
Mobiltelefonen im Straßenverkehr: Finger weg, nicht anfassen,
nicht bedienen und vor allem: nicht nutzen! Und, wie sieht die
Realität aus? Es kann auf den Autobahnen nicht schnell genug
gehen, trotzdem wird das Handy als nützliche Ablenkung permanent
genutzt. Schnell auf Google Maps sehen, was die Strecke macht.
Oh, auf Amazon ist die Musik aus, ich benötige Nachschub. Extreme
Fälle schauen am Steuer Netflix. Oder lesen und posten in
sozialen Netzwerken. Und wenn dir nun so jemand unkontrolliert
und maximal-möglichst abgelenkt vor die Kiste schießt und es
kracht, was machst du dann?
Oder wenn es leicht angestaut an der Ampel nicht weitergeht und
das obligatorische Drängeln, bei hellrot fahren und schnelle
Spurwechsel angesagt sind? Sitze doch mal allein im Auto und lass
dir von einem Spurwechseler ne Delle in die Kiste drücken. Und
denke jetzt nur nicht, du hättest einen Haufen Zeugen - nein, du
hast einen Haufen Ärger!
Oder, noch schlimmer: hol mal einen Radler von Drahtesel, der
wirr Spurwechsel vollzieht, über den Fußgängerweg abkürzt und
unbedingt über die schon längst rote Fußgängerampel mit
Hochgeschwindigkeit aus dem Nichts ziehen will. Und der hat sich
genau auf deiner Beifahrerseite hinter der A-Säule unsichtbar
versteckt, bis er auf der Motorhaube einen unfreiwilligen
Boxenstopp einlegt.
Kann dir alles nicht passieren, du fährst seit Jahrzehnten
unfallfrei? Na, dann warte bis zwei, nebst einem unbeteiligten
Dritten, beschließen, endlich die Dellen aus dem Auto zu
bekommen... und daher ein paar Parkunfälle an ihrer Schrottkarre
zu simulieren, schließlich sind zwei Zeugen ja mehr als nur
vertrauenswürdig. Spinne ich mir alles nur zusammen? Wirklich?
Bist du da ganz sicher?
Die Sitten im Straßenverkehr werden nicht nur rauer, auch des
Deutschen liebstes Kind benötigt einen speziellen Umgang. Und
solange die Summen eher klein sind und schnell in bar beseitigt
werden, prüft auch keine Versicherung, ob eine Parkdelle echt
ist. Und ob diese wirklich von dem geparkten Auto verursacht
wurde oder ob Winkel und Vertiefung nicht beim Parken entstanden
sein konnten.
Und in dem Kontext darf auch die zunehmende und weniger
zuvorkommende Art der zwischenmenschlichen Problembewältigung
nicht außer Acht gelassen werden: zunehmende Fahrerflucht, die in
einigen Fällen so dreist ist, dass man sich kopfschüttelnd
wundert, dass es dazu keine Zeugen gegeben haben soll. Auch hier
ist ein Blick auf YouTube zu empfehlen, wer mir nicht glauben
will.
Spätestens seitdem mir ein Davongelaufener mit seinem E-Roller
hinten links vom Kofferraum bis zur Tür einen Eindruck seiner
Inkompetenz hinterlassen hat, stellte sich mir die Frage nach
technologischer Aufrüstung und legaler Unterstützung: Es musste
eine Dashcam ins Auto. Einzig problematisch ist, dass jeder
Hersteller die beste Bildqualität, das hellste und deutlich zu
erkennende Nachtbild und die besten Automatismen bietet. Und das
in einer Preisklasse zwischen 120 und weit über dreihundert Euro
hinaus.
Also war erst mal eine Marktrecherche angesagt. Der örtlichen
Elektrofachmärkte einer Ingolstädter Kette werben über die
jeweiligen Webseiten mit zahlreichen Anbietern, vor Ort gibt es
dann ein günstiges, ein gutes und ein teures Modell. Wenig
hilfreich, auch, da nur Werbevideos mit Hochglanzbildern und
-videoaufnahmen gezeigt werden. Praktischer Einsatz, zum Beispiel
auf dem Parkplatz vor der Tür, Fehlanzeige.
Also unverrichteter Dinge ab nach Hause und in einschlägigen
Foren suchen. Zuerst passend zum Hersteller des aktuellen
Fahrzeugs. Immer noch eine Marken- und Preisvielfalt, die nicht
hilfreich ist. Von den teilweise alten Kommentaren, deren Modelle
gar nicht mehr käuflich erwerbbar sind, ganz abgesehen.
Also einengen: Dashcam-Foren. Da fühlt man sich wie früher, wenn
man in eine Kneipe ging, um nach den ersten Metern die Musik
verstummen zu hören und wirklich jeder dich entsetzt ansieht. Da
werden klein-klein selbst gelötete Überbrückungslösungen
diskutiert, um die Kamera durchgehend mit Strom zu versorgen.
Oder die Apps der Hersteller heftig kritisiert. Und natürlich
auch Tipps und Tricks gegeben - allerdings meistens verbunden mit
einer Marken-Empfehlung.
Auch im Freundeskreis war das Thema noch nicht so verbreitet, wie
ich mir das gewünscht hätte. Also, was bleibt: zurück ins
Internet, zurück auf YouTube. Dashcam-Videos zeigen ab und an,
welches Modell der Aufnehmende hat. Daher mal Marken und Modelle
sammeln. Geht schnell, in 15 Minuten hat man einen Pool. Damit
dann zum Online-Versender meines Vertrauens - und schon
kristallisierten sich drei Favoriten raus. Bei einem gab es ein
neues Modell, dass den Aufpreis wert schien und schon hatte ich
eine Kamera bestellt.
Egal, wie ihr an die Sache rangeht, lasst euch nicht wahnsinnig
machen: die Modelle scheinen auch alle drei bis vier Monate in
neu vom Baum zu fallen. Qualität, Bewertungen und Preis, das
reicht als Kriterium, um zufrieden zu sein. Und wenn nein, es
gibt ja immer noch die Möglichkeit der Rückgabe...!
Ich habe mich dann über meinen Online-Versender des Vertrauens
durch die Marken gespielt, bis ich mit den technischen Daten und
auch dem Preisniveau zufrieden war. Lieferung bis übermorgen,
dafür eine SD-Karte geschenkt, ich war überzeugt. Aber immer noch
misstrauisch - auch was die Kabellage und die Eigen-Installation
im Auto anging.
Am Tag der Lieferung machte ich mich nach Feierabend ans Werk -
und hätte die Cam fast wieder zurückgeschickt. DAS waren also die
schlechten ein-Stern-Bewertungen wegen der katastrophalen App? Da
war es ja leichter, die fehlerhafte Pixel Watch und deren
vollkommen veraltete Firmware mit Tricks und Umwegen dann doch
auf neuen Stand zu bekommen!
Fehlermeldungen, wie die Cam kann sich nicht mit der App
verbinden, obwohl das Handy klar eine bestehende Verbindung
zeigt, waren noch das harmloseste. Eine Firmware sollte mitten im
Einrichtungsprozess geladen werden. Und davon war die App nicht
anzubringen. Was nun sowohl den Ladevorgang als auch die
Einrichtung sofort beendete. Manuelle Freundlichkeit hat die Cam
zu einem Neustart gezwungen, schon wieder will Einrichtung und
Firmware gleichzeitig alles umsetzen. Ich spiele mit dem
Gedanken, das ganze Geraffel wieder einzupacken und eine andere
Marke zu kaufen.
Aber kaum lässt man den Elektroschrott mal liegen, weil besagtes
Handy klingelt, schon streiten die Prozesse untereinander und die
Firmware ist installiert - es geht also an die Einrichtung. Ach,
wie schön, dank der neuen Firmware kann man nun die Kamera nicht
mehr ansprechen... genau so habe ich mir das vorgestellt!
Einen Reset später ging auch das. Das WiFi ist nun ein wenig
stabiler aus "out of the box" - aber Videos von der Kamera zu
laden, ist eine Zumutung. Die App versagt hier auf ganzer Linie.
Geschwindigkeit? Da male ich es schneller. Komfort? Null,
Downloads gehen nur in die App, keine automatische Weitergabe ans
Handy-Dateisystem. Und habe ich erwähnt, dass ich schneller in
Berlin bin, als dass ich ein Video herunterladen kann? Und das
runterladen die Aufnahme neuer Videos abschaltet, um das
runterladen überhaupt erst zu ermöglichen? Wer setzt sich bitte
drei Stunden ins Auto, um ein Videoschnippselchen, welches
hoffentlich DSGVO-konform noch nicht überschrieben wurde, wenn
man vor 37 Minuten in der Innenstadt doch von seinem Nebenmann
gestreift wurde und nun Kennzeichen als auch Beweismaterial
sichten und sichern möchte?
Auch ist, was mir wichtig war, die Heckkamera schwierig im
Umgang. Die Anleitung sowohl für den besten Ort der Anbringung
als auch die nötige Verkabelung an sich öffnenden
Kofferraumdeckel ist einfach...
Scheißdrecksdummfickarschlochmist! Und ich bin gerade wirklich
noch höflich! Und dass der Hersteller weiß, dass seine Tipps Müll
sind, belegt auch der "Service", dass für beide Kameras
zusätzliche Klebepads ab Werk in der Lieferung beiliegen!
Und, damit ich es noch los bekomme: Warum zum Teufel, kann ich
die Uhr in der Kamera nicht einstellen, sondern nur die Zeitzone?
Und wenn sie sich schon ausschließlich per GPS die Zeit und das
Datum zieht, warum dann keine Umstellung auf die
Drecksscheißhauswinterzeitpolitikversagensmüllkacke??? Wollt ihr
mich alle verarschen, bei Nextbase?
Gut, damit ist der Hersteller raus.
Wer es nicht glauben kann, diese Ausfahrt gibt es wirklich! /
Bild-/Quelle: privat
Über die Bildqualität kann ich nicht jammern. Auch nachts nicht.
Die Park-Funktion habe ich deaktiviert, da sie nicht
DSGVO-konform ist, Tesla-Fahrer kennen das Problem. Auch das
"verstecken" der Kabel, für die ein primitives Werkzeug beiliegt,
habe ich lieber Profis überlassen. Allerdings, und so logisch es
klingt, man vergisst es einfach: Die Heckkamera habe ich nach
Anleitung positioniert - aber genau so war es kacke. Ich habe nun
immer ein bisschen Heckleuchte im Bild. Und wenn die Heckscheibe
nicht sauber ist - was soll die Kamera dann aufnehmen? Das wird
beim nächsten Auto definitiv besser positioniert!
Da die App eine echte Plage ist und ich eben nicht stundenlang im
Auto sitzen möchte, ein Abziehen und mitnehmen dank der
katastrophalen USB-Mini-Anschlüsse auch nicht so einfach machbar
ist, werde ich wohl mal eine Langstrecke brauchen, um die
letzten, nicht nach Zeitintervall automatisch gelöschten Videos
zu sichten - nicht, dass ich was verpasst habe...
Aber, bevor ihr es mir jetzt gleichtut und schnell eine Dashcam
ins Auto klebt: seid euch immer bewusst, dass auch das eigene
Fehlverhalten auf die Speicherkarte rutscht. Es ist also kein
Freifahrtschein und kein Sicherheitsgewinn, wer mit 75 durch die
Innenstadt brettert!
Aber um ganz ehrlich zu sein, die Cam ist bei mir für den Fall
der Fälle nun immer aktiv - in der Hoffnung, dass ich sie nie
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