#172 Es wird ernst, Ende September 2022 schaltet die Telekom den DE-Mail-Dienst ab - schade, wirklich schade!
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vor 3 Jahren
Es wird ernst, Ende September 2022 schaltet die Telekom den
DE-Mail-Dienst ab - schade, wirklich schade!
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele von euch mit dem
DE-Mail-Dienst gar nichts anfangen können. Und ihr seid damit
nicht alleine: an sich sollten Behörden und Gerichte,
Steuerberater und Einwohnermeldeämter auch über diesen Dienst
erreichbar sein. Aber das hat sich in der Praxis leider nie
ergeben und somit war der Vorteil, den die DE-Mail dem Nutzer
bringt, nicht ersichtlich - erst recht nicht, da neben der
Telekom ein Mitbewerber ein Preisschild an diesen Dienst
gehängt hat. Aber schade, damit schließt die Telekom ihren
sicheren und "dokumentenechten" E-Mail-Dienst.
DE-Mail Starter / Bild-/Quelle: Deutsche Telekom
Auch ich brauchte einen c't-Artikel vor, ich glaube es ist
schon über zwei Jahre her, in dem 1&1 und die Telekom als
die wohl letzten Anbieter von DE-Mail-Diensten verglichen
wurden. An sich, und das ist ja auch im DE-Mail-Gesetz
geregelt, gibt es hier kaum Unterschiede: Der jeweilige Dienst
muss sichere, vertrauliche und nachweisbare Kommunikation im
Internet ermöglichen. Natürlich ist das keine Idee der DE-Mail,
sondern resultiert aus seinem Vorgänger, dem Projekt
Bürgerportale.
Das Projekt war durchweg immer in der Kritik: sei es, dass die
beworbenen Alleinstellungs-Sicherheitsmerkmale auch problemlos
mit den bestehenden E-Mail-Spezifikationen, allen voraus SMIME
abgebildet werden können und das System daher in den Verruf
einer staatlich verordneten Zwangskommunikation innewohnte.
Ich fand die DE-Mail auch als spannenden Einsatz, wie man ganz
einfach unterschiedliche Sicherheitsstufen einsetzen kann:
Login per E-Mail und Passwort als unterste Ebene, über Auslesen
von Ausweispapieren als oberste Stufe der Sicherheit.
In meinen praktischen Tests stellte sich mit der DE-Mail der
Telekom aber sehr schnell Ernüchterung ein. Ist das System doch
vom Internet losgelöst und besitzt zu diesem keinen Zugang,
sind in dem DE-Verzeichnis nur angemeldete Nutzer der DE-Mail
zu finden. An sich sollten das in erster Linie staatliche oder
durch die Länder betriebene Adressaten sein, aber auch hier ist
die Anzahl der Teilnehmer der übersichtlich. Von all den
Unterlagen, die ich in den letzten Jahren vertraulich,
geschützt und unter Beweis meiner Person über die DE-Mail
verschicken wollte, war einzig ein Gericht in Miesbach in der
Adressatenliste zu finden - und hier war die Bearbeitungszeit
fast ein Quartal seitens des Empfängers. Alles andere ging dann
doch als Einwurfeinschreiben über die Post auf Reisen.
Auch wurde der Service immer klein gehalten. Eine mögliche
Identifikation, die DE-Ident, hat es nie über die Konzeption
hinaus geschafft, war die freie Wirtschaft, die nun schon
VideoIdent anbietet, im Komfort und der Geschwindigkeit, ganz
von den Kosten zu schweigen, schneller.
Auch der DE-Safe zur sicheren und dauerhaften
Aufbewahrung von Dokumenten hat es, zumindest seitens der
Telekom, nie in die Umsetzung geschafft.
Spannend finde ich, dass die Telekom hier einseitig kündigen
kann, ist sie doch als DE-Betreiber lediglich vom deutschen
Staat beliehen worden - aber so einfach kann es eben gehen,
wenn ein Teil-staatliches Unternehmen von heute auf morgen in
den USA im Mobilfunkgeschäft mehr Geld macht, als in manchen
früheren Kernregionen. Und so kann man wohl auch ein wenig
einfacher seine Beleihung rückgängig machen... schätze ich
jetzt einfach mal so...
Sicherheit, by the way, ist hier nicht nur ein Werbeargument,
nein, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,
kurz BSI, in Bonn akkreditiert die Anbieter entsprechend.
Somit bleibt wohl nur noch 1&1 mit ihrem kostenpflichtigen
Angebot von fast 10€ je Monat und einmaligen 8 €
Einrichtungsgebühr und zahlenmäßig beschränkten kostenfreien
Mailversand pro Monat übrig. Mal sehen, wie sich das mit dem
Ausstieg der Telekom verändert, vielleicht buche ich dort dann
eine neue DE-Mail, praktisch und sicher ist sie auf jeden Fall,
nur leider mit zu wenig Empfängern. Aber letzteres könnte man,
solange weder Onlinezugangsgesetz (OZG) noch sonstige
Digitalisierungen des Staats und der Länder auf sich warten
lassen, schnell ändern - wenn man denn wöllte und grob
verstehen würde, wie man es umsetzten muss.
Ich schätze mal, dass die DE-Mail keine rosige Zukunft haben
wird und mit Ausstieg der Telekom kaum mehr Kunden den Weg zu
1&1 finden werden, was dem ganzen auf mittlere Sicht wohl
den Gar ausmachen wird. Schade darum, alleine der Spaß, sich
mit einem Ausweispapier einloggen zu können, war mir schon
nerdig genug, um diesen Dienst nutzen zu wollen... neben all
den anderen Vorteilen der Telekom...!
Reden wir mal Klartext:
+++ + +++: Tolle Idee, erst wenn man
betrachtet, zu welcher Zeit die Idee kam. Gesetzlich
festgeschrieben, vom BSI auf entsprechende Sicherheit
bestätigt. Aus für Einschreiben und lange Postwege, einfach mit
höchster Sicherheitsstufe einloggen und losmailen. Hat mir, die
paar Mal wo ein Adressat da war, Geld und Zeit gespart.
+++ - +++: Leider durch Gesetzgebung und
"weiteren Umständen" vom Internet rechts überholen lassen und
somit auch dem Endnutzer unverständlich, warum eine E-Mail so
viel Geld kosten muss. Auch kaum Adressaten zu finden, die eine
permanente Nutzung des Dienstes und somit seine Vorteile voll
ausspielen könnten. Trotzdem: mir wird die DE-Mail fehlen!
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DE-Mail-Dienst ab - schade, wirklich schade!
Ich kann mir gut vorstellen, dass viele von euch mit dem
DE-Mail-Dienst gar nichts anfangen können. Und ihr seid damit
nicht alleine: an sich sollten Behörden und Gerichte,
Steuerberater und Einwohnermeldeämter auch über diesen Dienst
erreichbar sein. Aber das hat sich in der Praxis leider nie
ergeben und somit war der Vorteil, den die DE-Mail dem Nutzer
bringt, nicht ersichtlich - erst recht nicht, da neben der
Telekom ein Mitbewerber ein Preisschild an diesen Dienst
gehängt hat. Aber schade, damit schließt die Telekom ihren
sicheren und "dokumentenechten" E-Mail-Dienst.
DE-Mail Starter / Bild-/Quelle: Deutsche Telekom
Auch ich brauchte einen c't-Artikel vor, ich glaube es ist
schon über zwei Jahre her, in dem 1&1 und die Telekom als
die wohl letzten Anbieter von DE-Mail-Diensten verglichen
wurden. An sich, und das ist ja auch im DE-Mail-Gesetz
geregelt, gibt es hier kaum Unterschiede: Der jeweilige Dienst
muss sichere, vertrauliche und nachweisbare Kommunikation im
Internet ermöglichen. Natürlich ist das keine Idee der DE-Mail,
sondern resultiert aus seinem Vorgänger, dem Projekt
Bürgerportale.
Das Projekt war durchweg immer in der Kritik: sei es, dass die
beworbenen Alleinstellungs-Sicherheitsmerkmale auch problemlos
mit den bestehenden E-Mail-Spezifikationen, allen voraus SMIME
abgebildet werden können und das System daher in den Verruf
einer staatlich verordneten Zwangskommunikation innewohnte.
Ich fand die DE-Mail auch als spannenden Einsatz, wie man ganz
einfach unterschiedliche Sicherheitsstufen einsetzen kann:
Login per E-Mail und Passwort als unterste Ebene, über Auslesen
von Ausweispapieren als oberste Stufe der Sicherheit.
In meinen praktischen Tests stellte sich mit der DE-Mail der
Telekom aber sehr schnell Ernüchterung ein. Ist das System doch
vom Internet losgelöst und besitzt zu diesem keinen Zugang,
sind in dem DE-Verzeichnis nur angemeldete Nutzer der DE-Mail
zu finden. An sich sollten das in erster Linie staatliche oder
durch die Länder betriebene Adressaten sein, aber auch hier ist
die Anzahl der Teilnehmer der übersichtlich. Von all den
Unterlagen, die ich in den letzten Jahren vertraulich,
geschützt und unter Beweis meiner Person über die DE-Mail
verschicken wollte, war einzig ein Gericht in Miesbach in der
Adressatenliste zu finden - und hier war die Bearbeitungszeit
fast ein Quartal seitens des Empfängers. Alles andere ging dann
doch als Einwurfeinschreiben über die Post auf Reisen.
Auch wurde der Service immer klein gehalten. Eine mögliche
Identifikation, die DE-Ident, hat es nie über die Konzeption
hinaus geschafft, war die freie Wirtschaft, die nun schon
VideoIdent anbietet, im Komfort und der Geschwindigkeit, ganz
von den Kosten zu schweigen, schneller.
Auch der DE-Safe zur sicheren und dauerhaften
Aufbewahrung von Dokumenten hat es, zumindest seitens der
Telekom, nie in die Umsetzung geschafft.
Spannend finde ich, dass die Telekom hier einseitig kündigen
kann, ist sie doch als DE-Betreiber lediglich vom deutschen
Staat beliehen worden - aber so einfach kann es eben gehen,
wenn ein Teil-staatliches Unternehmen von heute auf morgen in
den USA im Mobilfunkgeschäft mehr Geld macht, als in manchen
früheren Kernregionen. Und so kann man wohl auch ein wenig
einfacher seine Beleihung rückgängig machen... schätze ich
jetzt einfach mal so...
Sicherheit, by the way, ist hier nicht nur ein Werbeargument,
nein, das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik,
kurz BSI, in Bonn akkreditiert die Anbieter entsprechend.
Somit bleibt wohl nur noch 1&1 mit ihrem kostenpflichtigen
Angebot von fast 10€ je Monat und einmaligen 8 €
Einrichtungsgebühr und zahlenmäßig beschränkten kostenfreien
Mailversand pro Monat übrig. Mal sehen, wie sich das mit dem
Ausstieg der Telekom verändert, vielleicht buche ich dort dann
eine neue DE-Mail, praktisch und sicher ist sie auf jeden Fall,
nur leider mit zu wenig Empfängern. Aber letzteres könnte man,
solange weder Onlinezugangsgesetz (OZG) noch sonstige
Digitalisierungen des Staats und der Länder auf sich warten
lassen, schnell ändern - wenn man denn wöllte und grob
verstehen würde, wie man es umsetzten muss.
Ich schätze mal, dass die DE-Mail keine rosige Zukunft haben
wird und mit Ausstieg der Telekom kaum mehr Kunden den Weg zu
1&1 finden werden, was dem ganzen auf mittlere Sicht wohl
den Gar ausmachen wird. Schade darum, alleine der Spaß, sich
mit einem Ausweispapier einloggen zu können, war mir schon
nerdig genug, um diesen Dienst nutzen zu wollen... neben all
den anderen Vorteilen der Telekom...!
Reden wir mal Klartext:
+++ + +++: Tolle Idee, erst wenn man
betrachtet, zu welcher Zeit die Idee kam. Gesetzlich
festgeschrieben, vom BSI auf entsprechende Sicherheit
bestätigt. Aus für Einschreiben und lange Postwege, einfach mit
höchster Sicherheitsstufe einloggen und losmailen. Hat mir, die
paar Mal wo ein Adressat da war, Geld und Zeit gespart.
+++ - +++: Leider durch Gesetzgebung und
"weiteren Umständen" vom Internet rechts überholen lassen und
somit auch dem Endnutzer unverständlich, warum eine E-Mail so
viel Geld kosten muss. Auch kaum Adressaten zu finden, die eine
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