#159 JETZT ABER KORREKT: Das Ende 2021 naht - und wir fahren immer noch selbst? Was ist denn nun los, liebe Automobilindustrie, plötzlich still gewordene Zulieferer? Sagen wir es so: War wohl nicht so einfach, was!

#159 JETZT ABER KORREKT: Das Ende 2021 naht - und wir fahren immer noch selbst? Was ist denn nun los, liebe Automobilindustrie, plötzlich still gewordene Zulieferer? Sagen wir es so: War wohl nicht so einfach, was!

Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
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vor 3 Jahren
JETZT RICHTIGE VERSION!!!!
Das Ende 2021 naht - und wir fahren immer noch selbst? Was ist denn
nun los, liebe Automobilindustrie, plötzlich still gewordene
Zulieferer? Sagen wir es so: War wohl nicht so einfach, was!


Wenn ich nun entscheiden müsste, wer wirklich am nächsten am
autonomen Fahren dran ist, würde ich sofort und ohne Nachdenken
"WAYMO!" schreien. Die Google-Tochter hat die beste Technik und
die fortschrittlichste Software mit den meisten Funktionen und
den umfangreichsten Erkennungen von Radfahren, Fußgängern und
den in den USA so sehr beliebten Rotlichtfahrern. Aber... auch
Waymo, trotz Geschwindigkeitsbeschränkungen und unbegrenzter
Möglichkeiten, ist noch nicht am Ziel angekommen: Level 5, das
Auto ohne Lenkrad. Stellt sich nur die Frage: wo sind die
ganzen Köpfe, die die letzten beiden Jahre nicht müden wurden,
uns 2021, 2025 oder nun doch 2030 als das Jahr des Level 5 zu
verkaufen? Und würde mich ein Modell dieser Art ohne Bedarf für
Schwimmflügel sicher durch die Amsterdamer Innenstadt bringen?
Stand heute: Ich glaube nicht! Und noch weniger, ob wir Level 5
im nächsten Jahrzehnt wirklich für jedermann im Betrieb erleben
werden! Und ja, ein paar praktische Ideen, die schneller
umgesetzt und sinnvoller wären!





Wo sind denn nun die ganzen deutschen Zulieferer, die sich von
Superlativ zu Superlativ überboten hatten, mit der
Einführungsgeschwindigkeit von selbstfahrenden
Fahrzeugen?  Conti und Schaeffler? Bosch? ZF? Und all die
anderen, die am autonomous driving schrauben... Wie sieht es
denn so aus bei euch?


Und wo sind die ganzen Automobilanbieter, die schon den Wechsel
vom Fahrzeugverkauf zum Mobilitätsanbieter losgetreten hatten?
Die ganze Flotten schon durch einzelne Fahrzeuge ersetzt sehen,
da der Wagen nicht mehr nur rumstehen muss, sondern als
Vermietung oder selbstfahrend einfach während unsereins im Büro
ist schon mal alle möglichen Erledigungen erledigt?


Gut, die Automobilanbieter haben einen Heimvorteil: ihnen kann
der Umstieg auf Elektro, bis auf das neue Design und den
Wegfall bisher selbstverständlicher Bauteile, total egal sein.
Einem Zulieferer, zum Beispiel Schaeffler, trifft das ungemein
hart: vorher hunderte von Feinmechanikteilen um alleine nur
einen Motor zusammenzuschrauben - und der Elektroantriebsstrang
besteht aus einer Hand von Teilen, größtenteils auch noch
wartungsfrei oder selbstschmierend.


Da stieg die Panik mit den Betriebsrats- und
Gewerkschaftsvertreterbesuchen bei den CEO-Büros plötzlich in
alarmierende Höhen. Mit teuren Fantasienamen werden die ersten
Antriebsstrang-Abspaltungen von plötzlichen
Pleitegeiereinheiten an die Börse geworfen, wohl wissend, dass
eine Pleite und der Verlust hunderter, wenn nicht sogar
tausender Stellen in greifbarer Nähe liegt - aber eben nicht
mehr das Problem der ehemaligen Mutter sein wird.


Damit ist die ganze Misere schon offen dargelegt: Während der
OEM, der Automobilbauer, einen Teil der Entwicklungskosten
entspannt auf seine TIER1, die Zulieferer, abdrückt, verschiebt
sich nun plötzlich auch das geschäftliche Risiko weg vom
Anbieter zum Zulieferer. Und die haben bereitwillig und mit
viel Danksagung das neue Risiko angenommen: kaum eine Woche, in
der nicht ein weiterer TIER1 in die Arena gesprungen ist und
eine Ankündigung hatte: besserer Lidar-Sensor, Aufkauf eines
Konkurrenten, Zusammenarbeit mit einem der weltgrößten
Softwareanbieter... es nahm kein Ende!


Und heute? Knapp eineinhalb Jahre später - da fliegt die
Corona-Karte durch die vormals breit bespielte Arena der
Konkurrenten. Und die eMobilität beginnt in doch recht großen
Schritten loszufliegen, endlich möchte man sagen, auch wenn man
genug offene Probleme rund um die Akkutechnik, Ladesäulen und
den Strom dafür als auch die Entsorgung, die wir ja Recycling
nennen dürfen, von Schrott- und Altakkus. Da hat man nun andere
Prioritäten, dann nun auf die Schnelle Autos elektrifiziert
werden müssen, die vorher und vorgehaltener Hand
lächerlicherweise für unstrombar deklariert wurden.


Dafür dass die Autos "Made in Germany" weltweit lange Zeit als
die Creme'd'la'Creme gehalten wurden, stellen sich unsere
Automobilhersteller schon seit geraumer Zeit bestenfalls noch
als die zweite Riege dar. Ich will jetzt gar nicht Tesla als
das Musterbeispiel für eAuto und selbstfahrende Möglichkeiten
darstellen - hier ist zu viel Show und zu viel Fanboy-sein im
Spiel.


Und die Verzweiflungstaten, die ganzen 2-Tonner-Stadt-Jeeps nun
mit noch einer guten Tonne Batterien auszustatten, die bis zu
40 oder gar 50km/h mit einer Reichweite teilweise nicht mal bis
30 Kilometer im "Stadtverkehr" bei laufendem Verbrenner im
Leerlauf unterstützen sollen - lachhaft, aber aus der Not
heraus, eine ganze Branche nicht wegzudezimieren, auch vom
deutschen Staat mit beiden Händen mit Gesetz und Förderprämie
tatkräftig unterstützt.


An sich wollte ich ja ein wenig auf die leeren Versprechungen
beim Selbstfahren, die nun auch von den wackersten und
lautesten Anbietern leise verschwiegen werden, kommen. Na ja,
an sich bin ich das ja auch: erste Level-3-Versuche in Form von
wenn-der-Fahrer-bewusstlos-wird-fahren-wir-rechts-ran-und-halten-an
oder im-Stau-fährt-der-Wagen-bis-zu-60-km/h-alleine haben ja
schon mal das Licht der Autowelt erblickt. Aber die schicken
3D-Cockpit-Designs mit vier Leuten, alle sich einander
zugewandt? Ohne oder dank einklappbarem Lenkrad? Ach ja, da
waren die Jetsons in den 60ern schon weiter als Deutschlands
angeblich wichtigste und zukunftsfähigste
Schalfwandlerindustrie.


Und nein, eine Diskussion über den Stand der Dinge in China und
ob und wann die Chinesen endlich erste deutsche Autobauer und
Zulieferer vom Markt kaufen führen wir heute nicht. Schließlich
habe ich noch ein paar praktikable und leicht umzusetzende
Ideen dabei, die auch ein wenig Selbstfahrend mitbringen...


Also, wir haben uns also erst mal von der Idee des Level-5- und
daher quasi auch des Level-4-autonomous-driving verabschiedet.
Level 3 ist ja auch nur ein bisschen mehr Geschwindigkeit für
trotzdem immer noch Hand im Lenkrad, bis auf ein bisschen
Ausnahmesituation. Und dafür fängt nun endlich - ist endlich
korrekt? - die eMobilität los, die uns vor neue und andere
Probleme stellen wird... oh, ich wiederhole mich. Nun gut,
jetzt sind wir alle auf dem gleichen Stand, keine Ausreden
zulässig...!


Gut, jetzt aber zu meinen Vorschlägen:


Parken: Jeder kennt das Problem der Städte:
Parklücken kommen und gehen. Ärgerlich nur, wenn eine
Mittelklasse-Limousine den Parkplatz räumt und sich danach ein
etwas "Unerfahrener" mit dem Kleinwagen mittig in die Lücke
stellt und so faktisch zwei Parkplätze blockiert. Oder das
stete Kommen und Fahren, dass eben auch mal mehr, mal weniger
Luft lässt, aber in Summe auch Parkfläche verschwendet. Hier
spielt die eMobilität einen Vorteil aus, verbunden mit banalen
bereits existenten Sensoren - einzig erweitert durch z.B. eine
Markierung am Straßenrand zur besseren Orientierung. Ich
fürchte, ihr habt die Idee schon erraten: lasst die Autos doch
einfach nach dem Parken selber auf minimalen Abstand stellen.
Das würde in einer normalen Straße im Schnitt entspannt zwei
oder mehr Parkplätze ermöglichen. Um die Wartezeiten beim
Ausparken zu minimieren, drückt man auf dem Weg zum Auto auf
dem Handy eine Taste - klick, sortieren sich die parkenden
Fahrzeuge selbstabgestimmt auseinander - dafür können auch
kurzfristig Zufahrten als Abstellfläche benutzt werden. Na -
wer findet das nicht als großartige Idee?


Parkplatzfindung: Jeder hat doch schon mal mit
ein wenig Misstrauen eine der magischen Parkplatz-Apps geladen
und genutzt - nur um frustriert vier Querstraßen weiter ohne
App-Unterstützung endlich eine Ecke zum Abstellen des Fahrzeugs
zu finden. Meine vorstehende Parken-Idee würde hier
zuverlässige Daten liefern: per z.B. Magnetstreifen am
Straßenrand oder QR-Code-farblicher Markierung wissen die
Fahrzeuge über die Länge der Parkfläche, kennen die knapp auf
knapp automatisierte Beparkung und können somit anderen
entsprechend ausgestatteten Fahrzeugen, die wiederum ihre Länge
und minimale Abstandsparameter fürs automatische Einparken
übermitteln, zielgenau Parkfläche rund um das gewünschte
Fahrziel vermitteln. Auch ist hier der Vorteil, dass der
Umparkvorgang bereits beim Annähern an den Parkplatz autonom
beginnen kann und das Fahrzeug dann selbstparkend in die Lücke
setzt und sich dann mit minimalem Abstand in die gesamte
Parkreihe eingliedert.


Selbstfahrend: Das Thema ist ja erst mal tot,
da Realismus und Corona fleißig Einzug gehalten haben. Letzte
Entwicklung war ein bisschen Level-3-Status anzubieten, im Stau
bis 60 km/h das Auto fahren lassen oder bei Ohnmacht den Wagen
auf den Pannenstreifen zu bringen und dort stoppen zu lassen.
Ok, will ich nicht kleinreden, in Deutschland auf der linken
Spur das Bewusstsein bei 190 km/h zu verlieren und das Auto
übernimmt, Warnblinker an, eigenmächtig über zwei Spuren auf
den Pannenstreifen - wenn vorhanden! - zu wechseln und den
Wagen sicher zum Stehen bekommen und dann per eCall Hilfe
holen, das ist Service, das ist Arbeit, das ist gut! Aber auch
hier geht mehr! Was ist denn aus den diversen Demos geworden,
bei denen Fahrzeuge sind in entsprechend ausgestatteten
Parkhäusern selbstständig einen Parkplatz suchen und ohne
Beschädigung bereits parkender Nachbarn einparken?


Car-Sharing: Ja, da war doch noch was... und
wieso die Idee nun komplett untergegangen ist, erschließt sich
mir überhaupt nicht. Also, Ursprungsidee: Der Deutsche fährt,
ja, liebe eAuto-Verweigerer, pro Tag zwischen 19 und 50 km
einfach, in der Mehrheit eher 19 Kilometer. Gute 90 % steht der
Wagen also nutzlos als Abschreibungsobjekt dumm rum.
Attraktiver wäre natürlich die Level-5-selbstfahrende
Alternative, um als Taxialternative Geld für den Eigentümer zu
verdienen anstatt herumzustehen.
Aber: Level-5 is' ja erst mal nicht, allerdings würde sich z.B.
ein eAuto, bei dem einfach die Abschreibung nicht so hoch
ausfällt, wie bei den bisherigen Mühlen, hier anbieten. Auch
wegen der wesentlich geringere Abnutzung, von den Reifen
abgesehen, wenn man ständig 3,x Tonnen Akkugewicht trägt und
damit einen gigantischen Abrieb von Feinstaub produziert. Somit
wäre es attraktiv, die Ladezyklen an Stromtankstellen zu nutzen
und den Wagen anderen Fahrern anzubieten, statt ihn einen
ganzen Tag am Ladestrom zu halten.
Klar, nicht ganz so komforabel wie die L5-Idee, wo der Wagen
bestellt wird, alleine hinfährt, nach der Fahrt zum nächsten
Nutzer oder eben nach Hause fährt und zwischendurch automatisch
seine Akkus auflädt - aber wenn man keine Berührungsängste vor
fremden Nutzern in seinem Auto hat, lässt sich hier der eine
oder andere Euro verdienen, statt den Wagen nutzlos rumstehen
zu lassen. Gut, in den aktuellen Coronazeiten und dem mit Ende
des Wahlkampf Realität werdenden nächsten Lockdown wohl kein
realistisches Szenario...


Level-5 oder die noch mit Lenkrad ausgestattete
Vorgängervariante Level-4 würden, wenn sie denn kommen - aber
eben nicht auf absehbarer Zeit! - weitere Ideen für ein
ausgewogenes Verkehrskonzept bieten. Also, nicht nur Arbeiten
während das Auto einen zur Arbeit bringt, sondern vor allem, um
die unproduktiven Standzeiten der Blechkisten zu minimieren und
zusätzliche Dienste und damit Einnahmen zu generieren. Aber:
Zukunftsmusik, bis das so einfach und praktikabel läuft.


Jedoch würden sinnvolle Anpassungen im Parkraum das Stadtleben
ein wenig vereinfachen und mit gleicher Fläche weitere
Stellplatzmöglichkeiten ermöglichen und parallel den e-Antrieb
zusätzlich Vorschub bringen, wenn man das politisch denn
wirklich möchte.


Also, dann mal sehen, wann Corona, Chipmangel und die
Schwierigkeiten mit der Umstellung auf eStränge den Zulieferern
wieder Spielraum geben, tolle Bilder und Strategien für uns
Konsumenten zu zaubern, wie Fahren in drei Jahren so aussehen
könnte und was man damit und/oder stattdessen alles machen
könnte...


Die Botschaft hör´ ich wohl, allein mir fehlt der Glaube!
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