#74 Richtig gute Aktien für ein krisenfestes Depot finden - wie geht man vor?

#74 Richtig gute Aktien für ein krisenfestes Depot finden - wie geht man vor?

Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
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vor 5 Jahren
Richtig gute Aktien für ein krisenfestes Depot finden - wie geht
man vor?


...das ist wohl die Fragen aller Fragen: wie finde ich die
Aktien, die ich einfach ins Depot legen kann und mit meiner
Investition hohe Dividenden und zuverlässige Renditen
realisieren kann - und die ich nicht tagtäglich mit
Börsenkursen und Gewinn- und Verlust-Mitteilungen im Auge haben
muss? An sich gibt es hierfür einen ganz einfachen Ansatz, der
aber, wie alles im Leben, trotzdem Arbeit macht!
Monatelang stand mein Bilderrahmen im Büro auf dem
Schreibtisch - und keiner hat gemerkt, dass der "500er" darin
echt war! Tja, so schnell ist Rendite Geschichte! / Bild-Quelle:
Privat

Wie immer gilt, am Anfang und später auch am Ende, mein
Disclaimer: Hier findet keine Anlageberatung oder sonst
irgendwie eine Empfehlung statt, ich teile mit Euch nur meine
privaten Gedanken zu diesem Thema! Alles, was ihr daraus macht,
macht ihr auf eigenes Risiko - denn, nie vergessen: wer Geld
anlegt, kann nun mal auch Geld verlieren!


Wer es einfach und schnell haben will, schnappt sich den
Handelsblatt-Artikel aus der Wochenendausgabe vom 14. Juni 2019
- Link hier, leider wohl mit einer Paywall.


Alternativ kann man sich auch bei Warren Buffett schlau machen
- auch er verfolgt dieses Prinzip mit unfassbarem Erfolg
bereits seit Jahrzehnten.


Aber es gibt ein paar ganz einfache Leitsätze, die Buffett
befolgt und die an ihrer Logik einfach nicht zu übertrumpfen
sind:


Verstehe das Geschäftsmodell
Für einen Kauf einer Aktie eines Unternehmens kommt nur in
Frage, was Du verstehst. Wenn Du von Chemie und Pharmazie
keine Ahnung hast, solltest Du nicht in diesen Sektor
investieren.

"Heiße Tipps"
Du wirst nie schneller Geld verbrennen als mit den unfassbar
geheimen heißen Tipps vom Buchmacher der Schwägerin siebten
Grades, die sich nicht mehr an alle Details außer den
Firmennamen und "unfassbare Wachstumschancen!" erinnern kann.
Außer  Du hörst: "Blaues Hufeisen liebt Anacott-Steel."

Du bist klüger als der Rest und weißt was, was keiner
weiß
Sofern Du nicht Jordan Belfort bist (dann ruf mich an! Nummer
hast Du ja!), vergiss diese Idee! SOFORT! (Und ja,
Insiderwissen ist strafbar, Gordon Gekko!)

Hordentrieb
Die meisten verkaufen zu früh und halten zu lang - und in den
meisten Fällen, da es die gesamte Masse so handhabt. Setze
Dir klare Ober- und Untergrenzen und halte diese ein. Es gibt
an der Börse keinen "richtigen" Moment. Allerdings gilt es,
Verluste zu begrenzen und Gewinne, im Rahmen Deiner Vorgaben,
laufen zu lassen. Und wenn Du zu früh aussteigst, kannst Du
auf einen kurzen Kursschwächemoment warten und nachkaufen -
oder, wenn Du Potential siehst, auch zu höheren Preisen
kaufen.

Hin und her...
...macht Taschen leer. Der Einzige, der an Dir IMMER
verdient, ist das Institut oder die Börse, über die Du kaufst
und verkaufst. Jede Transaktion kostet Gebühren und schmälert
Deinen Gewinn! Nicht vergessen, diese Kosten zu
berücksichtigen!

Deine und alle Prognosen beruhen ausschließlich auf
Vergangenheitswerten.
Für ein krisensicheres Depot müssen hier positive Performance
in guten und schlechten Zeiten, also während boom UND crises,
vorhanden sein.

Vergangenheit sind nicht fünf Jahre, Dein Wunschunternehmen
sollte schon seit ein paar Jahrzehnten erfolgreich an der Börse
sein.

Keine Ausnahme ohne Regel
amazon und Walt Disney scheinen aktuell einen Blick wert zu
sein. Warum? Das solltest Du wissen!

Immobilien?
Maximal EIN Baustein unter vielen...

Ja, aber, der bevorstehende Börsencrash...
...wird noch viel mehr Kapital vernichten, wenn Du es einfach
nur auf Konto und Sparbuch liegen lässt... bzw., in diesen
Fällen hast Du schon viel Deines Wertes eingebüßt. Google mal
"Inflation" und verstehe dieses Konzept! Und dann google
"Mario Draghi" - und verstehe auch dieses, nun ja...
Experiment...

Und, zu den Risiken...
...das folgende Bild: wenn Du mal verlierst, ist Dein Geld
nicht weg - es hat nur jemand anderes!

Wichtige Parameter:
Der Dax ist kein guter Maßstab, da er als Performance-Index
nicht nur die Kurswerte sondern auch die Dividenden summiert.
Ohne diese würde der Dax irgendwo bei 5.x00 Punkten stehen,
statt bei den 12.000-irgendwas, die er aktuell hat. Willst Du
Währungsrisiken haben, musst Du in den USA oder in
Schwellenländern, wenn Du da überhaupt eine Chance hast,
kaufen (Börse Berlin kann hilfreich sein). Und wie viel
Budget kannst Du riskieren? Es sollten immer noch Minimum
drei Monatsgehälter in bar existieren, für jeden erdenklichen
Notfall!
Und bist Du Dir sicher, dass nicht doch ein (Index)Fonds die
bessere Alternative für Dich wäre? Wenn ja, warum nicht?



 


Der Vortrag von Chance und Risiko, genauso wie das Für und
Wider von Anlageklassen könnte noch stundenlang so weiter
gehen. Nicht ist umsonst, nichts ist risikofrei. Also, wie ist
die Herangehensweise an das stock picking für krisenfeste
Aktien?


Also, wie immer im Leben, hast Du nun unterschiedliche Ansätze:


Klassiker ist, sich Unternehmen auszusuchen, die in den letzten
Jahren eine hohe und auch jährlich steigende Dividende
ausgeschüttet haben. Es heißt nicht seit Jahren umsonst, dass
Dividende der neue Zins sein. Aber Achtung: die Geschichte ist
voll von Unternehmen, die die Dividende nur so ausgeschüttet
haben und doch nicht überlebt haben!


Daher solltest Du ein paar mehr Kennzahlen betrachten. Gängige
Online-Portale helfen Dir dabei, sicherlich auch Dein
Online-Broker bietet reichlich Material. Oder Du rechnest die
Sachen selbst durch, dazu empfiehlt sich - bedingt, aber zur
Vereinfachung, Google Sheets, da Du dort über das
Wertpapier-Kürzel aktuelle Kurse "teil"-automatisiert abrufen
und direkt mit ihnen arbeiten kannst.


Ok, Du arbeitest wie Buffett nun mit der Dividendenrendite.
Gut. Ein erster Einstieg. Verstehst Du auch, was Dein gewähltes
Unternehmen so treibt und siehst Du, nach Markt- und
Anbietervergleich weltweit, hier Chancen auf weiteres Wachstum.
Solides weiteres Wachstum, auch durch einen klaren
Wettbewerbsvorteil? Dieser lässt sich zum Beispiel über die
Ausgaben für Forschung und Entwicklung im annual report
ermitteln. Schrumpfen diese Ausgaben ist "Achtung!" angesagt!


Und solltest Du ein Schnäppchen finden, versuche raus zu
finden, was der Markt schon weiß, was Du nicht weißt!
Erfahrungsgemäß sind die nächsten Risiken oder Chancen schon
eingepreist. Guck Dir dazu mal die Disney-Aktie an und versuche
nur mit Hilfe des Graph heraus zu finden, wann Disney seinen
Streaming-Dienst angekündigt und die Übernahme von Hulu bekannt
gegeben hat... na, kannst Du es nicht deutlich erkennen?
Siehste! Erwartungen, egal ob positiv oder negativ, hat der
Markt schon "realisiert"! Also, Deine Einschätzung: wenn der
Streaming-Dienst im November erst mal in den USA und dann
langsam in weiteren Ländern eingeführt wird, ist beim Kurs noch
Luft nach oben? Einsteigen, Aussteigen oder lassen - wo sind
Deine Grenzen?


Also, für Deine Suche: vergiss die Schnäppchen, selbst Buffett
ist mittlerweile in amazon investiert - und auch in Apple,
obwohl ihm Technologie-Aktien (ja, das ist amazon, sagt die AWS
nichts?) immer unverständlich und fremd waren!
Nein, suche lieber nach den Werten, die investieren, also
R&D-Ausgaben haben und astreine Bilanzen sowie deren
Kennzahlen aufweisen. Und dann: checke, dass sie im Boom und in
der Krise positive Ergebnisse einfahren.


Klar, Dir sollte sofort eine Branche und sogar das
repräsentative Unternehmen hierzu einfallen: Nestlé. In allen
Produkten investiert, die wir tagtäglich so brauchen, Essen und
Trinken mal als Beispiel. Wandel durch Verkauf in
Luxussegmente. Und stetige Ausgaben für neue Entwicklungen und
Verbesserungen.


Und jetzt die Frage aller Fragen: kannst Du diese Aktie
moralisch halten? Das musst Du, genauso wie Ein- und
Ausstiegs-Grenzen mit Dir selber ausmachen!


 


Wer jetzt immer nur Fragezeichen sieht, sollte sich einen Fonds
überlegen, statt Aktien zu handeln. Siemens, VW, Daimler, BMW,
Allianz, SAP, Continental... glaubst Du, dass es sich hierbei
um erfolgreiche Firmen handelt? Könntest Du die Zeit
aufbringen, die Kurse stetig im Auge zu behalten und
rechtzeitig ver- oder zukaufen?
Oder soll das lieber ein aktiver, aber kostenpflichtiger Fonds
für Dich tun? Oder doch ein passiver Indexfonds, der lieber
breit streit und somit einen kleinen Puffer gegen Verluste
mitbringt - und auch nur im 0,x%-Bereich Gebühren kostet und
auch börsentäglich gehandelt werden kann?


 


Ich gebe Dir eine der zehn Musteraktien des
Handelsblatt-Artikels mit, damit Du, wenn Du den Traum vom
aktiven Börsenhandel noch nicht aufgeben möchtest, damit
spielen kannst... Johnson&Johnson. Kannst Du die drei
großen Bereiche lesen, in denen das Unternehmen aktiv ist?
Kannst Du anhand den Kennzahlen ermitteln, wie so sich ein
Einstieg lohnen könnte? Kannst Du auch Risiken lesen? Und
kannst Du auf dieser Basis weitere Aktien finden, die Du
verstehst und ebenbürtig hältst?


Ich wünsche Dir viel Spaß an der Börse und beim Depotaufbau!


 


Und auch zum Schluss nochmal, ganz wichtig, wie am Anfang auch,
mein Disclaimer: Hier findet und fand keine Anlageberatung oder
sonst irgendwie eine Empfehlung statt, ich teilte mit Euch nur
meine privaten Gedanken zu diesem Thema! Alles, was ihr daraus
macht, macht ihr auf eigenes Risiko - denn, nie vergessen: wer
Geld anlegt, kann nun mal auch Geld verlieren!


 


Und wie steht es bei Euch so?
Gelangweilt von dauernden Artikeln dieser Art, da Girokonto und
Tagesgeld durch nichts in Sicherheit und Rendite zu trumpfen
sind? Oder seid ihr schon groß in Asien investiert und guckt
dem Index zu, wie er neue Höhen erklimmt? Oder heult ihr immer
noch der Kohle nach, die die Volksaktie Telekom vernichtet hat
und nie wieder zurück gebracht hat?


Ich freue mich auf Eure Rückmeldungen und Kommentare,
Bewertungen und Beurteilungen bei iTunes und was Euch sonst
noch so zu diesem Thema alles einfällt! Und nein, meinen Müll
zu durchwühlen bringt Euch auch keine neuen Ideen, aber ich mag
wie Du denkst!


 


 
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