Wie viele Klingen wird der nächste Rasierer wohl haben? Sieben? Neun? Alles ganz falsch!
Der ichbindochnichthierumbeliebtzusein.com PodCast
7 Minuten
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Der PodCast rund um Führung, Fliegen, Technik und Alltag. Deine Informationsquelle für das Ohr am Puls der Zeit!
Beschreibung
vor 5 Jahren
Wie viele Klingen wird der nächste Rasierer wohl haben? Sieben?
Neun? Alles ganz falsch!
Jahrelang waren sich die Nassrasierer-Hersteller über eins ganz
klar einig: der nächste Rasierer musste noch mehr Klingen in
einen Kopf verpacken - und bevorzugt eine Klinge mehr als die
Konkurrenz. Auch "Drittanbieter" nahmen an diesem "Rennen"
teil, so kann man online Rasierklingenköpfe mit bis zu sieben
Klingen bestellen. Wer allerdings genau hin schaut, wird
feststellen, dass zum Beispiel Gillette als Marktführer immer
noch eisern an seinem "Mach3" festhält. Hier ist der Name
Programm, der Kopf hat "nur" drei Klingen verbaut. Ähnliches
auch bei Wilkinson, die ihren "HYDRO 3", ebenfalls mit "nur"
drei Klingen, auch bis heute nicht aus dem Angebot genommen
haben. Diese "Dreiklinger" bescheren den Anbietern sichere
Gewinne, da viele Nassrasierer einen Umstieg bisher konsequent
verweigern. Oder nach kurzem Umstieg zum "Probierpreis"
festgestellt haben, dass ihr altes Modell immer noch das beste
ist. Also - ist das "Wettrüsten" um mehr Klingen auf gleichen
Raum nun abgesagt?
Das ist der neue Gillette - mit... ZWEI?!?!? Klingen?!?
Da lächeln Dich also Sportler aller Couleur an und ziehen mit
übertriebener Geschwindigkeit eine Klinge vom Ohr bis zum
Kinn... Sogar Düsenjets, die "dreifache Mach"-Geschwindigkeit
für das erste Drei-Klingen-Modell illustrieren sollten, haben
wir schon im Werbeblock erlebt. Dann kam der Sprung auf
Viererklingen, den Wilkinson mit dem "Quattro" anfachte.
Gillette lies diese Stufe aus, kam dann mit dem "Fusion" und
fünf Klingen auf den Markt. Mit und ohne schwenkbaren Kopf. Mit
und ohne Batteriebetrieb. Parallel dazu hatte der Mann die Wahl
zwischen Gel oder Schaum, auch die Seife kam nie ganz aus der
Mode.
Sagen umworben, wer heute noch den klassischen Hobel nutzt,
oder ohne Unterstützung durch Alaunstein mit dem Rasiermesser
umgehen kann!
An sich ist klar, was von den großen als nächstes kommen
sollte: Wilkinson sechs, Gillette sieben Klingen - oder anders
herum. Aber es war lange ruhig an der Front zwischen beiden.
Auffällig bei einem Blick im Supermarkt ist nur, dass die
"alten" Modelle beiden wohl einen festen Gewinnbestandteil in
die Kasse spülen - und dass hier Gillette mit dem MACH3 vorne
liegt. Warum? Weil die Mutter von Wilkinson, Edgewell,
tatsächlich das MACH3-Klingenset nachgebaut hat und als
"Billigklinge" über Drogeriemärkte in den Markt gedrückt hat.
Sofort reagierte Procter&Gamble, als Gillette-Mutter, und
reichte - erfolgreich - Klage gegen diese Dreistigkeit ein.
Sieht also ganz danach aus, dass auch mit bewährten Modellen
heutzutage noch richtig viel Geld verdient werden kann! Laut
einem Bericht des Handelsblatts verdient Gillette mit dem
MACH3-Klingen weltweit 650 Millionen Dollar, in Deutschland
alleine 75 Millionen. Klar, dass hier Edgewell gerne
mitgespielt hätte.
Aber auch andere Anbieter tummeln sich auf dem Markt. Wer
"Rasierer" bei amazon eingibt, findet sofort die Marken
Shave-Lab und Shave it, die beide eine breite Palette aus
Griffen und Klingen anbieten. Teilweise günstiger als die
beiden großen.
In den USA geht es noch einen Schritt weiter: hier ist Harry's
einer der großen Gewinner. Ein Startup, dass kurzentschlossen
einen deutschen Klingenproduzent übernommen hat und in fast
jeden Supermarkt prominent zu finden ist.
Und alle haben eins gemein: vier, fünf oder sogar sechs
Klingen.
Der Trend ist klar: mehr Klingen für eine besserer Rasur. Oder
etwa nicht?
Wie nun, Gillette - back to the roots, mit nur zwei Klingen?
Wirklich? // Quelle: gillette.de
Spot, Häme, Lachnummer! Das waren die Reaktionen, als Gillette
mit seinem "neuen" Modell "Skinguard Sensitive" auf den Markt
gekommen sind. Ein Rasierer mit... ja, genau: ZWEI Klingen. Ja,
richtig gehört: zwei. Der einzige Unterschied zu dem
Jahrhundert, in dem dies die größte Erfindung nach dem Mondflug
gewesen ist, ist, der so genannten Präzisionstrimmer. Eine
"Klinge" auf der Rückseite des eigentlichen Kopfs, zum
Nachbehandeln störrischer einzelner Haare. Oh ja, der Shitstorm
zum "Klingenweltmeister" Gillette war groß - nicht zuletzt,
dank hilfreicher Werbegrafiken, die auf der offiziellen
Webseite bei dem Produkt zu finden sind:
Ach - wo genau ist nun der Unterschied? Im roten Punkt? //
Quelle: gillette.de
In meinem Praxistest bewährt sich der Rasierer - was aber
meiner Meinung nach in erster Linie damit zu tun hat, dass eben
zwei Klingen die Haut nicht so umfangreich reizen, wie fünf
oder mehr. Die lange Liste dessen, was der "Plastikaufbau"
zwischen den Klingen bringen soll, z.B. Vermeiden von
eingewachsenen Haaren, hatte ich noch nie. Daher kann ich Euch
nicht sagen, ob das Teil das nun verhindert oder nicht... Wie
gesagt: ich bin mit der Anwendung sehr zufrieden.
Allerdings, ein großer Nachteil besteht, den man auch von
noch-mehr-Klingen kennt: Einmal über den Bartansatz gezogen,
schon sind vier/fünf/sechs Klingen verschmutzt und wollen
gereinigt werden, bevor der Rasierer bereit ist, für einen
weiteren Zug. Genau das gleiche Konstrukt hat der Hersteller
bei diesem Rasierer, wohl eher unabsichtlich, "nachgebaut", mit
den zwischen den Klingen befindlichen "SkinGuard". Dies
schränkt für mich die Rasierleistung künstlich unglaublich ein
- möchte ich nach jedem Zug sofort gründlich spülen und
reinigen, würde ich weiterhin mein Rasiermesser benutzen!
Extrem negativ fällt aber mal wieder die Preispolitik auf: in
der größtmöglichen Klingenbox-Nachkauf-Variante erhält man 14
Stück für 40€ - was das Stück auf 2,86€ drückt, aber immer noch
ein stolzer Preis für einen Duo-Klingenkopf.
Ich bin sehr gespannt, ob Gillette mit dieser "Entwicklung" nun
den Klingen-Innovations-Wahn für beendet erklärt oder sich, bis
zum Sprung auf "sieben-mit-einem-Kopf" nur ein wenig Zeit
erkauft. Natürlich bin ich auch gespannt, wie Wilkinson
reagiert - aber man möge nicht vergessen, dass es genug
Konkurrenten auf dem Markt gibt, die Preis-technisch mal mehr,
mal weniger bereits auch ein Wörtchen mitzureden haben.
Juhuuu: Vorbei der Wahn mit immer mehr
Klingen, die zu immer schlechterer Rasur führten! Und ja,
rasieren kann der "SkinGuard" auch!
Buuuuh: Der Preis ist ja wieder der Wahnsinn!
Weiß Gillette, was banale Einweg-Doppelklingen-Rasierer kosten?
Ach ja, tun sie, sie bieten die ja auch an... Und, ja, die
Rasur ist gut - allerdings sorgt das ganze Plastik im Kopf
schnell dafür, dass die Klingen nicht mehr an die Haut kommen
und erst ein Spülen den Rasiervorgang weiter laufen lässt -
kleiner Fail!
Clou: Das Konzept des Rasierers könnte
klappen. Zwei Klingen, weniger Hautirritation. Ein wenig
Plastik für die "Innovation" drum herum, fertig ist der
SkinGuard. Mal sehen, wie der Markt entscheidet...
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Neun? Alles ganz falsch!
Jahrelang waren sich die Nassrasierer-Hersteller über eins ganz
klar einig: der nächste Rasierer musste noch mehr Klingen in
einen Kopf verpacken - und bevorzugt eine Klinge mehr als die
Konkurrenz. Auch "Drittanbieter" nahmen an diesem "Rennen"
teil, so kann man online Rasierklingenköpfe mit bis zu sieben
Klingen bestellen. Wer allerdings genau hin schaut, wird
feststellen, dass zum Beispiel Gillette als Marktführer immer
noch eisern an seinem "Mach3" festhält. Hier ist der Name
Programm, der Kopf hat "nur" drei Klingen verbaut. Ähnliches
auch bei Wilkinson, die ihren "HYDRO 3", ebenfalls mit "nur"
drei Klingen, auch bis heute nicht aus dem Angebot genommen
haben. Diese "Dreiklinger" bescheren den Anbietern sichere
Gewinne, da viele Nassrasierer einen Umstieg bisher konsequent
verweigern. Oder nach kurzem Umstieg zum "Probierpreis"
festgestellt haben, dass ihr altes Modell immer noch das beste
ist. Also - ist das "Wettrüsten" um mehr Klingen auf gleichen
Raum nun abgesagt?
Das ist der neue Gillette - mit... ZWEI?!?!? Klingen?!?
Da lächeln Dich also Sportler aller Couleur an und ziehen mit
übertriebener Geschwindigkeit eine Klinge vom Ohr bis zum
Kinn... Sogar Düsenjets, die "dreifache Mach"-Geschwindigkeit
für das erste Drei-Klingen-Modell illustrieren sollten, haben
wir schon im Werbeblock erlebt. Dann kam der Sprung auf
Viererklingen, den Wilkinson mit dem "Quattro" anfachte.
Gillette lies diese Stufe aus, kam dann mit dem "Fusion" und
fünf Klingen auf den Markt. Mit und ohne schwenkbaren Kopf. Mit
und ohne Batteriebetrieb. Parallel dazu hatte der Mann die Wahl
zwischen Gel oder Schaum, auch die Seife kam nie ganz aus der
Mode.
Sagen umworben, wer heute noch den klassischen Hobel nutzt,
oder ohne Unterstützung durch Alaunstein mit dem Rasiermesser
umgehen kann!
An sich ist klar, was von den großen als nächstes kommen
sollte: Wilkinson sechs, Gillette sieben Klingen - oder anders
herum. Aber es war lange ruhig an der Front zwischen beiden.
Auffällig bei einem Blick im Supermarkt ist nur, dass die
"alten" Modelle beiden wohl einen festen Gewinnbestandteil in
die Kasse spülen - und dass hier Gillette mit dem MACH3 vorne
liegt. Warum? Weil die Mutter von Wilkinson, Edgewell,
tatsächlich das MACH3-Klingenset nachgebaut hat und als
"Billigklinge" über Drogeriemärkte in den Markt gedrückt hat.
Sofort reagierte Procter&Gamble, als Gillette-Mutter, und
reichte - erfolgreich - Klage gegen diese Dreistigkeit ein.
Sieht also ganz danach aus, dass auch mit bewährten Modellen
heutzutage noch richtig viel Geld verdient werden kann! Laut
einem Bericht des Handelsblatts verdient Gillette mit dem
MACH3-Klingen weltweit 650 Millionen Dollar, in Deutschland
alleine 75 Millionen. Klar, dass hier Edgewell gerne
mitgespielt hätte.
Aber auch andere Anbieter tummeln sich auf dem Markt. Wer
"Rasierer" bei amazon eingibt, findet sofort die Marken
Shave-Lab und Shave it, die beide eine breite Palette aus
Griffen und Klingen anbieten. Teilweise günstiger als die
beiden großen.
In den USA geht es noch einen Schritt weiter: hier ist Harry's
einer der großen Gewinner. Ein Startup, dass kurzentschlossen
einen deutschen Klingenproduzent übernommen hat und in fast
jeden Supermarkt prominent zu finden ist.
Und alle haben eins gemein: vier, fünf oder sogar sechs
Klingen.
Der Trend ist klar: mehr Klingen für eine besserer Rasur. Oder
etwa nicht?
Wie nun, Gillette - back to the roots, mit nur zwei Klingen?
Wirklich? // Quelle: gillette.de
Spot, Häme, Lachnummer! Das waren die Reaktionen, als Gillette
mit seinem "neuen" Modell "Skinguard Sensitive" auf den Markt
gekommen sind. Ein Rasierer mit... ja, genau: ZWEI Klingen. Ja,
richtig gehört: zwei. Der einzige Unterschied zu dem
Jahrhundert, in dem dies die größte Erfindung nach dem Mondflug
gewesen ist, ist, der so genannten Präzisionstrimmer. Eine
"Klinge" auf der Rückseite des eigentlichen Kopfs, zum
Nachbehandeln störrischer einzelner Haare. Oh ja, der Shitstorm
zum "Klingenweltmeister" Gillette war groß - nicht zuletzt,
dank hilfreicher Werbegrafiken, die auf der offiziellen
Webseite bei dem Produkt zu finden sind:
Ach - wo genau ist nun der Unterschied? Im roten Punkt? //
Quelle: gillette.de
In meinem Praxistest bewährt sich der Rasierer - was aber
meiner Meinung nach in erster Linie damit zu tun hat, dass eben
zwei Klingen die Haut nicht so umfangreich reizen, wie fünf
oder mehr. Die lange Liste dessen, was der "Plastikaufbau"
zwischen den Klingen bringen soll, z.B. Vermeiden von
eingewachsenen Haaren, hatte ich noch nie. Daher kann ich Euch
nicht sagen, ob das Teil das nun verhindert oder nicht... Wie
gesagt: ich bin mit der Anwendung sehr zufrieden.
Allerdings, ein großer Nachteil besteht, den man auch von
noch-mehr-Klingen kennt: Einmal über den Bartansatz gezogen,
schon sind vier/fünf/sechs Klingen verschmutzt und wollen
gereinigt werden, bevor der Rasierer bereit ist, für einen
weiteren Zug. Genau das gleiche Konstrukt hat der Hersteller
bei diesem Rasierer, wohl eher unabsichtlich, "nachgebaut", mit
den zwischen den Klingen befindlichen "SkinGuard". Dies
schränkt für mich die Rasierleistung künstlich unglaublich ein
- möchte ich nach jedem Zug sofort gründlich spülen und
reinigen, würde ich weiterhin mein Rasiermesser benutzen!
Extrem negativ fällt aber mal wieder die Preispolitik auf: in
der größtmöglichen Klingenbox-Nachkauf-Variante erhält man 14
Stück für 40€ - was das Stück auf 2,86€ drückt, aber immer noch
ein stolzer Preis für einen Duo-Klingenkopf.
Ich bin sehr gespannt, ob Gillette mit dieser "Entwicklung" nun
den Klingen-Innovations-Wahn für beendet erklärt oder sich, bis
zum Sprung auf "sieben-mit-einem-Kopf" nur ein wenig Zeit
erkauft. Natürlich bin ich auch gespannt, wie Wilkinson
reagiert - aber man möge nicht vergessen, dass es genug
Konkurrenten auf dem Markt gibt, die Preis-technisch mal mehr,
mal weniger bereits auch ein Wörtchen mitzureden haben.
Juhuuu: Vorbei der Wahn mit immer mehr
Klingen, die zu immer schlechterer Rasur führten! Und ja,
rasieren kann der "SkinGuard" auch!
Buuuuh: Der Preis ist ja wieder der Wahnsinn!
Weiß Gillette, was banale Einweg-Doppelklingen-Rasierer kosten?
Ach ja, tun sie, sie bieten die ja auch an... Und, ja, die
Rasur ist gut - allerdings sorgt das ganze Plastik im Kopf
schnell dafür, dass die Klingen nicht mehr an die Haut kommen
und erst ein Spülen den Rasiervorgang weiter laufen lässt -
kleiner Fail!
Clou: Das Konzept des Rasierers könnte
klappen. Zwei Klingen, weniger Hautirritation. Ein wenig
Plastik für die "Innovation" drum herum, fertig ist der
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