Walther Whitestar und sein hektischer Minbari-DJ

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Besprechung von "Tyrannenmord" / "The long night"
1 Stunde 6 Minuten
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Beschreibung

vor 5 Jahren
Hallo und herzlich willkommen zur Gottkaiserdämmerung! Denn heute
erfolgt der Finale Scherenschnitt für den nicht wirklich guten
Cartagia. Der gute Londo hat sich nämlich im Attentatsbedarf seines
geringsten Mißtrauens eine mit Klebeperlen verzierte Mord(s)waffe
besorgt und ist auch bereit selbige einzusetzen. Londos Plan: G'Kar
soll aus seinem Schauprozess einen Hau-Prozess machen und dabei ein
bißchen Chaos stiften, während auch Londo stiften geht und dann den
Stift unbemerkt in des Imperators Brust drückt. So hat er sich das
jedenfalls ausgemalt. Das sind diese Momente, in denen wir der
Serie ein deutlich dickeres Budget gewünscht hätten. Mit einen
HBO-Etat zum Beispiel. Wir sagen ja immer, dass "Babylon 5" das
"Game of Thrones" der 90er war, allerdings mit einem 20er als
Budget. Versteh uns nicht falsch: Babylon 5 ist oft über sich
hinaus gewachsen, eben weil jeder Cent umgedreht werden musst, aber
hier hätte man sich wirklich mal gewünscht, dass JMS mit vollen
Händen das Geld raushauen könnte. Trotzdem kann G'kar für Wirbel am
Hofe sorgen, während Londo mit dem Imperator durch einen Kugel-
Narn- und schallsicheren Vorhang verschwindet, um dann mit selbigen
zu ringen. Also mit dem Imperator, nicht mit dem Vorhang. Am Ende
ist es der gute Vir, der den Auslöser betätigt und den Imperator
ins Jenseits befördert, was uns eine tollen Szene bringt, in der
Vir von seinen Gewissensbissen geplagt wird. Londo wird zum
Premierminister ernannt und gibt das Hanf..äh..Narn frei, was die
Narn gleich zum Anlaß nehmen, den Palast auseinanderzunehmen. Bis
auf den Thron. Auf selbigen wollen sie G'kar setzen, der das
kichernd ablehnt. Auf der Station hat man inzwischen erkannt, wo
die Vorlonen als nächstes zuschlagen werden. Und die Schatten haben
auch ein neues Spielzeug: Das Genesis-Device aus Star Trek II. Nur,
dass es Tot erschaffen kann, wo Leben ist. Sheridan hat deshalb
eine Idee: Er will nicht nur eine aussichtslose Schlacht gegen die
Vorlonen schlagen, sondern die Schatten sollen ihm auch noch in den
Hintern treten. Sehr zur Freude der restlichen 99 Kriegsminister
(Streichholz und Benzinkanister?) schickt er den guten Walther auf
eine Selbstmordmission. Die er aber offenbar jederzeit hätte
absagen können, wenn er nur rechtzeitig geheiratet hätte. Wir
verfolgen am Ende der Folge, dass Ericcson Spacestaub schluckt und
die Schatten den Köder und mit einem prophetischem letzten
Logeintrag endet die Serie. Ach nee, wir sind ja grade erst bei der
fünften Folge der vierten Staffel. Und mein Gott, hat die an Fahrt
aufgenommen. Wir erinnern uns: Die ersten beiden Folgen verbrachte
man ja größtenteils mit Diskutieren und philosophieren am
Lagerfeuer. Und jetzt ist man offensichtlich schon so (zeigt
winzige Lücke zwischen Zeigefinger und Daumen) kurz davor, sowohl
den Schattenkrieg als auch die Handlung auf Centauri Prime zu
beenden. JMS stopft jetzt alles rein was geht, weiß aber auch, uns
an den richtigen Stellen mal kurz durchschnaufen zu lassen. Wenn
man der Folge also etwas ankreiden möchte, ist es die leichte
Tendenz zur Stopfgans zu mutieren und der etwas zu billo inzenierte
Tyrannenmord. Aber das hat ja die oben erwähnten Gründe. Deshalb
können wir wieder mal im oberen Bereich unserer Wertung bleiben und
vergeben 5,5 Centauri-Penisse. Und es ist wirklich erstaunlich,
welchen Eindruck der Cartagia-Darsteller hinterlassen hat, obwohl
er nur eine Handvoll Folgen überhaupt zu sehen war. Grade bei den
Nebendarstellern hat JMS ein Händchen beim Casting bewiesen, denn
auch Bryan Cranston sagt mit seinen Blicken mehr, als tausend
Worte. Und wir können uns nur wiederholen wenn wir sagen: VERDAMMT
NOCH MAL CHRIS CHIBNALL! SO SCHREIBT MAN GUTE DIALOGE! VERDAMMT
NOCHMAL!

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