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Kiel
Beschreibung
vor 1 Jahr
Im 3x3 Podcast bittet Tobias Fischer spannende Produzenten zum
Tiefen-Gespräch. Diese Folge dreht sich um Jean-Michel Jarres
neues Werk „Oxymore“ und die ungeahnten Potentiale, die sich bei
der Komposition im dreidimensionalen Raum ergeben.
Der Welt muss Jean-Michel Jarre nach 80 Millionen verkaufter
Tonträger und rekordbrechenden Konzerten nichts mehr beweisen.
Sich selbst aber sehr wohl. Sogar eingefleischte Fans, die seinen
aktuellen Veröffentlichungen nur noch wenig abgewinnen können,
werden zugeben: Auf seinen Lorbeeren hat sich der französische
Elektronik-Großmeister nahezu nie ausgeruht. In dieser Hinsicht
passt „Oxymore“ perfekt ins Bild.
Sein 21. Studioalbum mag sogar als eines der radikalsten seiner
Karriere durchgehen. Nahezu ausschließlich aus flirrenden
Sound-Effekten, monströsen Bässen, und mutierenden
Schlagzeug-Patterns aufgebaut verweigert sich Jarre dem gängigen
Bild von ihm als melodieseeligen Schöngeist. Diese Musik
irritiert, polarisiert, und lässt einen ebenso entgeistert wie
begeistert zurück.
Musik der Zukunft? In diesem Fall wohl eher: Eine Reise zurück in
die Zeit. Denn „Oxymore“ ist Jarres Mentor Pierre Henry gewidmet,
dessen frühe Sampling-Experimente den Kurs der modernen
Musikgeschichte entscheidend beeinflusst haben. Hier lebt sein
Geist fort – sowohl in der musikalischen Konzeption und Ästhetik
als auch, ganz konkret, in den Klängen. So durfte sich Jarre aus
einem noch vor Henrys Tod für ihn zusammengestellten
Sample-Archiv frei bedienen.
Komponiert und abgemischt wurde das Werk dann in Dolby Atmos. Was
sogar Jarre, nach einem halben Jahrhundert im Geschäft, vor
einige Herausforderungen stellte. Das ist aber nur der
Ausgangspunkt für ein tiefes Gespräch über Klang, Kunst und seine
persönliche Geschichte.
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